Geld aus Scheiße machen, klingt ziemlich unwahrscheinlich. Es ist auch nicht der direkte Weg gemeint. Nein, wir drucken keine Geldscheine daraus. Dieses Prinzip ist uns leider noch nicht gelungen. Schade eigentlich! Wir gehen einen Umweg über ein großes Tier - den Elefanten.

In vielen Teilen Asiens gehörten Elefanten zum gewohnten Bild. Wer das erste Mal durch Sri Lanka, Indien, Thailand, Kambodscha oder Laos fährt, wird bei ihrem Anblick begeistert sein. Man sieht nicht jeden Tag so ein mächtiges Tier die Straße entlang trotten.

Elefanten werden seit rund 3.500 Jahren in Südostasien als Arbeits- und Kriegselefanten gehalten. Sie halfen bei der Forstung von Wäldern und schweren Tätigkeiten, die die Menschen kaum allein erledigen konnten. Sie wurden früher in Schlachten benutzt und sind bei so manchem Tempel zu finden. Die meisten dieser Arbeiten sind weggefallen. Heute findet man sie meist in Elefantencamps, wo sie den Besuchern ihre Arbeit und Kunststücke zeigen. Den Rest der Zeit schaukeln sie Touristen durch die Lande. Diese Camps sind wichtig, um den Erhalt der Elefanten zu sichern.

badende Elefanten in Thailand

badende Elefanten in Thailand (Bild: Reisefieber)

Warum Sie sich keinen Elefanten halten sollten:

Bevor Sie sich bei dem Anblick süßer Elefanten mit der Anschaffung eines dieser Tiere beschäftigen, seien Sie gewarnt. Die Haltung eines Elefanten ist richtig teuer! Er frisst bedeutend mehr als Ihr Hund oder Ihre Katze. So ein Bündel Bananen verschwindet als Leckerbissen mit samt der Schalen im Nu im Elefantenmaul. Bis zu 200 Kilogramm Pflanzen soll ein erwachsener Elefant am Tag fressen und danach 50 Kilogramm Dung ausscheiden

Elefanten können sehr alt werden, rund 70 Jahre bei guter Pflege. Sie haben meist einen Mahout, einen Pfleger, der sie ihr Leben lang betreut. Der Mahout füttert und pflegt das Tier täglich. Da gibt es keinen Urlaubstag! Er bringt dem Elefanten die Kommandos bei. Er ist zugleich Freund als auch Autoritätsperson.

Elefanten sollen nicht allein gehalten werden. Sie leben in Herden, vier Tiere müssten Sie sich schon anschaffen.

Um jetzt auf die Elefantenscheiße zurückzukommen, 50 Kilo pro Tier sind schon eine Menge Mist. Da lässt sich doch etwas mit anfangen. In Indien soll die Verarbeitung der Scheiße zu Papier angefangen haben. Mittlerweile findet man sie auch in anderen Ländern, so in Thailand oder Sri Lanka.

Bei unserem Besuch eines Camps mit Arbeitselefanten in Nordthailand wurden uns Papiere und Produkte aus dem Material angeboten. Man findet Papier, Bilderrahmen, kleine Papierschachteln usw. So ziert ein hübscher Bilderrahmen mit den Elefanten mein Heim und ich kann versichern, er riecht kein bisschen. Sonst hätte ich ihn sicher nicht im Koffer mit den Kleidungsstücken mitgenommen.

Wie aus Elefantendung Papier wird.

Der Elefantendung wird gesammelt, gewaschen und mit z.B. Margosa-Blättern gekocht. Das in den Margosa-Blättern natürlich enthaltene Desinfektionsmittel reinigt und sterilisiert den Dung. Er enthält einen hohen Anteil an Zellstoff. Elefanten fressen bekanntlich jede Menge Blätter, Kräuter und Gras, das ihr Verdauungssystem zum Teil unverdaut ausscheidet. Der Endstoff wird mit 25 % Recycling-Papier vermischt. Man lässt ihn in der Sonne bleichen und trocken, wässert erneut und presst ihn. Dann wird er in Rahmen als Papier geschöpft.

Elefantendung-Papier ist grobfaserig und hat eine hübsche Maserung. Es ist geruchlos, sauber und hygienisch.

Die Produkte des Maximus Elephant Conservation Trust in Sri Lanka unterstützen z.B. die Wohltätigkeitsorganisation bei der Pflege kranker und behinderter Elefanten. Sie helfen auch den Dorfbewohnern, diese Elefanten nicht nur als Bedrohung anzusehen. Zerstören sie doch oft ihrer Felder, wenn der Lebensraum zwischen Menschen und Tieren zu klein wird.

Anleitung: Wie man Papier aus Elefantendung macht.
Reisefieber, am 11.12.2014
3 Kommentare Melde Dich an, um einen Kommentar zu schreiben.


Bildquelle:
Reisefieber / Kaffeesäcke als Hut (Gut behütet - recycelte Kaffeesäcke als Hut)
Werkhaus Fotohocker (Fotohocker - witzige Möbel für jede Wohnung)
Reisefieber (Der indische Gott Ganesha – der kleine Dicke als Überwinder der Hin...)
http://www.amazon.de (That sucks! Staubsaugerroboter LG Hom-Bot im Test)

Laden ...
Fehler!