Der Hund liegt im Detail begraben….

Diese unterschiedlichen Zahlen bezüglich der Länder der Welt kommt dadurch zustande, dass die Grenzen der einzelnen Staaten nicht in Beton gemeißelt sind. Viele Territorien gehören zwar nominell zu einem souveränen Staat, aber eben dieser Staat übt dennoch keine Staatshoheit über dieses Gebiet aus. Ist diese Region dann ein eigenständiger Staat? Ein Warlord nimmt eine Provinz eines souveränen Staates ein, wem gehört dann de facto dieses eroberte Gebiet? Das World Fact Book der CIA hält sich an nackte Tatsachen, das heißt der, der das Sagen in einer Provinz hat, dem gehört sie laut dem Buch. Die Vereinigten Nationen halten sich da an das Recht. Das schwammige Völkerrecht tut seinen Senf noch dazu um die Verwirrung perfekt zu machen. Aus diesem Grund wurden noch einige kuriose Beispiele von Zwergstaaten an dem Artikel angefügt um eine Diskussionsgrundlage zu bieten.

The Conch Republic – ein Scheinstaat mit kritischen Hintergrund

The Conch Republic wurde am 23. April des Jahres 1982 aus Protest gegen die Willkür der Vereinigten Staaten proklamiert. Die Florida Keys sagten sich von den USA los, da die Obrigkeit einfach die einzige Landverbindung der Inseln zum amerikanischen Festland mit einem Kontrollposten abriegelten und damit ebenso die eigenen Landsleute von Festland. Offiziell wurde dieser für die Einwohner als Schikane angesehene Kontrollposten zur Absicherung gegen illegale Einwanderer eingerichtet. Die Klage der Florida Keys gegen diese Aktion scheiterte und die Folgen drücken sich in dem Staatsmotto der Conch Republic "We seceded where others failed" ("Wir haben uns losgesagt, wo andere gescheitert sind" Anm.d.A.) mit Nachdruck aus. Obwohl die "Conch Republic" international nicht anerkannt wird ist sie dennoch ein Mahnmal gegen die Willkür des Staates und zugleich ein Zeichen des Protests und der Kritik. Für 118 US-Dollar kann jede Person ein Staatsbürger der Conch Republic werden und einen Pass der Conch Republic beantragen und seiner Stimme gegen willkürliche Staatsgewalt Nachdruck verleihen.

Principality of Sealand – ein Fallbeispiel des Völkerrechts

Die Prinzipalität Sealand ist rund 10 Kilometer vor der Küste von Suffolk in England gelegen und wurde am 2. September 1967 durch den Major im Ruhestand der britischen Armee Paddy Roy Bates ausgerufen und proklamiert. Der Witz an der Sache ist, dass die Prinzipalität Sealand auf einer verlassenen Seefestung der britischen Armee angesiedelt ist. Er berief sich bei der Proklamation seines Staates darauf, dass die Festung außerhalb des damaligen britischen Hoheitsgebietes lag. Der Ex-Major erfüllte einige Bedingungen der oben genannten Drei-Elemente-Lehre, da er bis zu seinem Tode die Staatshoheit ausübte und sein Territorium mit Waffengewalt verteidigte. Durch diese kuriose Rechtslage gilt Sealand nach wie vor als Beispiel des Völkerrechtes und scheiterte letztendlich in seiner Anerkennung als Staat daran, dass die Station de facto nur eine Plattform auf dem Meeresboden war, aber kein Territorium oder Bevölkerung auf dem Festland, welches ein Kriterium des Völkerrechts ist, aufweist.

Isle of Sark – Europas letzter Feudalstaat

Die Isle of Sark ist die kleinste der vier Kanalinseln und zugleich der kleinste selbstregierende Inselstaat Europas unter dem Schutz der britischen Krone seit dem Jahre 1565, als Königin Elisabeth die Erste die Isle of Sark an Helier de Carteret als Lehen übergab. Die Isle of Sark hat diesen Status eines Lehens bis in die heutige Zeit erhalten und wird immer noch von einem Lehensherrn einem sogenannten Seigneur regiert mithilfe der Unterstützung eines gewählten Parlaments dem Chief Pleas. De jure und de facto ist die Isle of Sark weder Teil des Vereinigten Königreichs noch ein souveräner europäischer Staat, sondern nimmt eine Sonderstellung ein.

Laden ...
Fehler!