Wie weit koten Adeliepinguine?
Adeliepinguine hätten es mit ihren bemerkenswerten Fähigkeiten zu koten fast zu einem Nobelpreis gebracht. Erfahren Sie hier die Hintergründe.Wie ein Adelie-Pinguin kotet
Ein Adeliepinguin (Bild: Jerzy Strzelecki, Creative Commons)
Adelie-Pinguine haben eine eigene Technik, mit ihren Exkrementen nicht ihr Nest zu beschmutzen: Sich entledigen sich ihrer mit erheblichem Druck. Dabei fliegt der Kot bis zu 40 Zentimeter weit. Das klingt nicht imposant, wenn man die Größe der Vögel berücksichtigt, die etwa 70 Zentimeter groß sind, ist die Weite jedoch beachtlich.
Umgerechnet auf menschliche Dimensionen würde das bedeuten: Ein 1.80 m großer Mensch schleudert seine Ausscheidungen 1,20 weit weg. Was die Pinguin-Nachbarn in der Brutkolonie davon halten, ist übrigens nicht überliefert.
Doch zurück zu den bemerkenswerten Fähigkeiten der Tiere. Aus der Flugbahn und der Konsistenz des Kots haben die Bremer Wissenschaftler Victor Benno Meyer-Rochow and Jozsef Gal berechnet, dass Adeliepinguine mit einem Druck von bis zu 60 Kilopascal koten. Das ist der Druck, der ungefähr einer sechs Meter hohen Wassersäule entspricht. Diese bahnbrechenden Ergebnisse sind 2003 in der Zeitschrift "Polar Biology" erschienen und Shea Gunter hat die mathematische Aufgabe in seinem Blog illustriert. Die Forscher fanden überdies bemerkenswert, dass die Kotspuren rund um das Nest in alle Richtungen verstreut waren. Ob der Vogel die Richtung zufällig wählt oder ob sie von der jeweils aktuellen Windrichtung abhängt, seien Fragen, die nach Ansicht der Forscher in weiteren Expeditionen in die Antarktis geklärt werden sollten.
Mit ihrer Foschungsleistung galten die Wissenschaftler aus Anwärter für den Ig-Nobelpreis, das ist eine satirische Auszeichnung, die jedes Jahr von der ehrwürdigen Harward-Universität für besonders exzentrische Forschungsleistungen vergeben wird. Mit dem Ig-Nobelpreis für Biologie wurde in diesem Jahr dann aber ein anderes Forscherteam ausgezeichnet: Ein internationales Team unter der Leitung des Dänen Magnus Whalberg beschrieb, dass Heringe mittels Fürzen miteinander kommunizieren können.
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Pinguin-Kot geriet übrigens auch in anderen Zusammenhängen in die Schlagzeilen: Pinguin-Kot ist bis ins Weltall sichtbar und dient Forschern dazu, Populationen abzuschätzen. So konnte festgestellt werden, dass es doch noch mehr der selteneren Kaiserpinguine gibt als früher angenommen. Pinguine sind vom Klimawandel und der damit einhergehenden Veränderung ihres Lebensraums stark betroffen und Satellitenbilder sind auch eine Möglichkeit zu dokumentieren, wie die Tiere auf diese Veränderungen reagieren.