Pinguine - eine artenreiche Spezies - Pinguin ist nicht gleich Pinguin.

 

Wieso Pinguine nicht fliegen können, werde ich Ihnen später erklären. Zunächst möchte ich einmal auf die 15 bis 18 verschiedenen Pinguinarten (über die tatsächliche Anzahl herrscht noch etwas Unklarheit) näher eingehen, die zudem in bis zu 6 Gattungen unterteilt werden.

Wasservögel mit Familiensinn - Pinguin Poster

Pinguinarten und Gattungen

 

Die Königspinguine als auch die Kaiserpinguine gehören zur Gattung Aptenodytes. Sie sind die bekanntesten Pinguinarten. Der Kaiserpinguin ist zudem der Größte unter den Pinguinen überhaupt, er kann bis zu 1,30 m groß werden. Der Königspinguin ist der Zweitgrößte. Er ähnelt dem Kaiserpinguin ziemlich, ist jedoch wesentlich schmaler und hat einen langen Schnabel. Die gelb-orange Halskrause ist ebenfalls bei seinem Artgenossen, dem Kaiserpinguin vorhanden. Diese beiden Pinguinarten der Gattung Aptenodytes sind in den arktischen Gefilden anzutreffen.  

Eine weitere Gattung der Pinguine nennt sich Pygoscelis. Zu dieser gehört der Zügelpinguin, der auch unter dem Namen Kehlstreifpinguin bekannt ist. Er hat ein weißes Gesicht und einen schwarzen Schopf, was bei Pinguinen nichts Außergewöhnliches ist. Der schwarze Streifen allerdings, der vom Hals nach oben führt, ist das markanteste Zeichen des Kehlstreif- oder Zügelpinguins. So entsteht tatsächlich der Eindruck, als hätte dieser lustige Geselle einen Helm auf. Im Übrigen sind auch Augen und Schnabel schwarz. Das Bäuchlein hingegen ist weiß und der Frack, wie bei allen anderen Pinguinarten, ist im samtigen Schwarzton gehalten. Zügel- bzw. Kehlstreifpinguine sind auf der Antarktischen Halbinsel und den Südatlantischen Inseln beheimatet. Sie werden ca. 10 Jahre alt. Zur Gattung der  Pygoscelis gehören des Weiteren die Adèliepinguine und die sogenannten Eselspinguine. Letztere können sogar 18 Jahre alt werden.

Der Gelbaugenpinguin sieht auf den ersten Blick gar nicht wie ein typischer Pinguin aus. Der zur Gattung Megadyptes gehörende Seevogel hat bernsteinfarbene Augen. Beheimatet sind Gelbaugenpinguine im südlichen Neuseeland. Spheniscus nennt sich eine andere Pinguingattung, die bevorzugt in Höhlen brütet. Zu dieser gehören der Brillenpinguin, der Humoldtpinguin, der Magellanpinguin und der Galàpagospinguin.

Sehr lustig sind die Brillenpinguine anzusehen, die schwarze Pünktchen auf ihrem weißen Bäuchlein haben, einen schwarzen Streifen unterhalb des Halses, der wie ein Band anmutet. Markant sind das schwarze Gesicht und der weiße Kopf- und Halsbereich. Brillenpinguine sind keine arktische Kälte gewohnt, sie bevorzugen die afrikanische Südküste als Lebensraum. Dem Brillenpinguin zum Verwechseln ähnlich sieht der Humboldtpinguin. Sieht man jedoch genauer hin, erkennt man allerdings schnell, dass dieser Wasservogel einen rosafarbenen Schnabelansatz hat.

Zwergpinguine und Weißflügelpinguine sind ebenfalls in Höhlen brütende Seevögel, die zur Eudyptula Pinguingattung gehören. Zur Gattung der Eudyptes, die vorzugsweise auf Felsenklippen brüten, gehören die Kronenpinguine, Dickschnabelpinguine, Felsenpinguine, Haupenpinguine und die Macaraonipinguine. Diese werden ebenfalls Goldschopfpinguine genannt.

Der Marcaroni Penguin sieht wirklich sehr reizvoll aus. Vom weißen Bauch und dem schwarzen Frack abgesehen, sind es vor allem seine roten Augen und der orangefarbene Schnabel, der für Aufsehen sorgt. Doch das auffälligste Merkmal sind die goldgelben Federn auf dem Kopf. Deshalb ist der Name "Goldschopfpinguin" wohl eher zutreffend als Macaronipinguin.  

Pinguine im Erlebniszoo Hannover

Warum Pinguine nicht fliegen können

 

Zahlreiche Pinguine leben in eiskalten Gebieten - in der Arktis zum Beispiel - weshalb sie sehr viel "Eigenwärme" erzeugen müssen, um nicht zu erfrieren. Deswegen benötigen sie ein dichtes "Fell". Die artenreiche Spezies hat jedoch kein Fell, sondern Federn. Diese sind sehr kurz und dicht. Ein dichtes Federkleid reicht allerdings nicht aus, weshalb Pinguine überdies eine schützende Fettschicht besitzen. 

Kurze Federn taugen nicht zum Fliegen, was erklärt, wieso Pinguine nicht fliegen können. Dafür sind Pinguine hervorragende Schwimmer. Noch besser sind die flugunfähigen Seevögel allerdings im Tauchen. Sie sind die besten Taucher überhaupt. Pinguine tauchen in die grundlosen Tiefen der Unterwasserwelt ein, ganz ohne Sauerstoffgerät.

Die kleinen Tiefseetaucher und Superschwimmer gehen hauptsächlich im Wasser auf Nahrungssuche. Fische sind das Leibgericht der Pinguine, mehr brauchen sie nicht, um sich zu ernähren. Um sich im Wasser auch schnell fortbewegen können, benötigen die Pinguine ihre Flügel, welche sie wie Paddel einsetzen. Es hat schon so seinen Sinn, dass Pinguine nicht fliegen können, alles geht nun einmal nicht.

Konnten Pinguine überhaupt schon einmal fliegen?

 

Lange Zeit wurde vermutet, dass die Urahnen der Pinguine wahrscheinlich flugfähig waren. Ob dem wirklich so war, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. Es wurde gleichfalls stets angenommen, dass die befrackten Seevögel vor ca. 10 Millionen Jahren einmal in der Antarktis und Neuseeland angesiedelt waren und sich später auch am Äquator heimisch fühlten.

Diese These konnte ein Forschungsteam der "North Carolina State University” in Raleigh/North Carolina unterdessen widerlegen. Ein bedeutsamer Pinguin-Fund in Peru brachte neue Erkenntnisse. Die versteinerten Überreste eines gigantisch großen Pinguins, die bei Ausgrabungen entdeckt wurden, lassen keine Zweifel zu, dass die watschelnden Seevögel schon 30 Millionen Jahre früher gelebt haben als je vermutet wurde. Die Frage, ob dieser riesengroße Pinguin mit dem gigantisch langen, spitzen Schnabel fliegen konnte, bleibt jedoch offen. 

KreativeSchreibfee, am 03.02.2013
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Bildquelle:
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