Viren sind so alt wie das Leben auf der Erde.

In 150 Millionen Jahre alten Dinosaurier-Knochen wurden bereits Viren nachgewiesen. Ein Virus (latein. Schleim – Gift) ist ein infektiöser Partikel, der sich durch Übertragung verbreitet. In Flüssigkeit (Urin, Speichel, Blut oder Schweiß) kann er längere Zeit überleben. Selbständig vermehren (Replikation) kann er sich nicht, da er keinen eigenen Stoffwechsel hat. Dazu benötigt er Wirtszellen. In diese dringt er ein. Der Ebolavirus ist fadenförmig, ähnelt einem einseitigen DNS-Strang. Er überlistet unser Immunsystem, und stört die Botenstoffe. In der Computersprache würde man sagen, dass er die Firewall gegen den Rechner nutzt. Im wesentlichen ist ein Virus also eine Nukleinsäure, auf der die Informationen zur Steuerung einer Wirtszelle enthalten ist. Also ein Schadprogramm das, einmal in der Wirtszelle, diese umprogrammiert zur Vermehrung der Virus-Nukleinsäure und anderer Virionen-Bestandteile. Er kann mutieren und sich anpassen. Was es schwierig macht, ein dauerhaftes Heilmittel zu finden. Ebola löst ein hämorrhagisches Fieber aus. Greift Leber und Nieren an, und führt zu inneren Blutungen. Schockzustand und Kreislaufzusammenbruch sind häufig die Folge. 50 – 90 % der Infizierten sterben.

Ärzte können die Symptome lindern, Infusionen bei Dehydration z. B., aber wirklich helfen können sie nicht. Dennoch gibt es Menschen, die überleben und sogar Antikörper bilden.

Ebola, ein Fluss im Kongo - dort endeckten 1976 belgische Wissenschafler das Virus.

Die meisten tödlichen Viren sind in tropischen oder subtropischen Regionen beheimatet. Die Ansteckung in Deutschland ist eher unwahrscheinlich. Mitbringen können sie allerdings Reisende, die sich dort infiziert haben. Die Inkubationszeit beträgt 2 – 21 Tage. Bis zum Ausbruch der Krankheit ist der Betreffende nicht ansteckend. Übertragen wird der Virus durch Flüssigkeitsaustausch, sogenannte Tröpfchen-Infektion. Warum gerade in Afrika die Ansteckung und Sterblichkeit so hoch ist, ist einfach zu erklären. Es gibt dort kaum ein Gesundheitswesen, das diesen Namen verdient. Kranke werden von Familienangehörigen betreut und gepflegt. Tote werden gewaschen und verabschiedet, bevor sie beerdigt werden. Und gerade Leichen sind hoch infiziös. Die drei meist betroffenen Länder in Westafrika (Guinea, Sierra Leone und Liberia) sind etwa so groß wie die Bundesrepublik. Die Einwohnerzahl beträgt zusammen etwa 21 Millionen. 60 % davon sind Analphabeten.

Das BIP pro Kopf beträgt etwa 450 US $ pro Jahr. Bei uns 38.000,-- $ mal zum Vergleich. 2/3 der Straßen sind Laterit-Pisten. Die Infrastruktur ist eher mäßig. Die Bevölkerung ist teilweise noch recht abergläubig. Ein Vertrauen in unsere Ärzte besteht nicht, zumal die auch nicht helfen können. Aufklärung kommt nur langsam voran. Warum es noch keine Medikamente gibt, erklärt sich fast von selbst. Forschung ist teuer und auf Rendite aus. In Afrika gibt es kaum zahlungsfähige Kundschaft. Gäbe es nicht einige spektakuläre Fälle in Europa und Amerika, würde man die "Killer-Seuche" aussitzen, stirbt der Wirt, stirbt der Virus mit. Das mag sarkastisch klingen, ist aber so. Wir sind ja so politisch korrekt, Ne..r sagen wir nicht mehr. Aber wenn die krepieren, geht es uns am Ar... vorbei. Oder hat sich hier irgendwer über den Krieg im Kongo echauffiert? 5 Millionen Tote! Das größte Massensterben seit dem Zweiten Weltkrieg. Und in Ruanda hat die sogenannte Weltgemeinschaft auch jämmerlich versagt! Im Gegenteil, einige Aktienkurse der Waffenindustrie zogen an.

Stirbt der Wirt, stirbt der Virus mit ihm.

Viren wollen auch nur leben, die sind schließlich nicht auf den Kopf gefallen. Deshalb ist der Ausbruch beim Menschen rein logisch betrachtet eher ein Unfall. Warum sollten die auch ihren Wirt töten? Also ist der Mensch nur ein Zufallsopfer? Das ist richtig! Mit 100 % Sicherheit weiß man es noch nicht. Aber es ist sehr wahrscheinlich, dass der Nil-Flughund der Stammwirt des Ebolavirus ist. Jedenfalls hat er sowohl Abwehrkräfte gegen diesen, wie auch den genauso tödlichen Marburgvirus entwickelt. Nun ist es ja nicht so, dass sich Seuchen immer mehr ausbreiten. Im Gegenteil, es ist der Mensch, der immer tiefer in die Urwälder vordringt. Ob nun der erste Fall durch Verzehr von sogenanntem "Buschfleisch" übertragen wurde, oder ein Flughund auf Früchte gepinkelt hat, wird wohl nie geklärt werden. Fakt ist aber, dass durch mangelnde Hygiene Krankheit Vorschub geleistet wird. Und schlecht ernährte Körper weniger Widerstandskraft haben. Auch da hat unsere Zivilisation nicht gerade wenig mit zu tun. Die Weltbank gibt solchen Ländern Kredite, die meist in dunkle Kanäle verschwinden. Die afrikanische Oberschicht muss ja auch von etwas leben. (Ich bin nicht auf diesem Auge blind – eine Teilschuld haben die Afrikaner auch) Dann müssen die Kredite bedient werden. Dazu werden Länder gezwungen Monokulturen für den Weltmarkt anzulegen. Billiger Kaffee, billiger Kakao oder Mais für die Ethanolfabrikation. Die heimische Landwirtschaft geht den Bach runter. Gesunde, erschwingliche Nahrung wird Mangelware. Und hungrige Afrikaner jagen dann im Busch Affen oder Flughunde.

Ach würde dieser Virus doch nur einmal von den Flughunden auf gewisse Profitgeier übergreifen, ich würde wieder an eine göttliche Gerechtigkeit glauben.

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