Böse Unternehmer! Pfui!

Aber davon soll an dieser Stelle nicht die Rede sein. Widmen wir uns dem Interview im "Standard" (Zitate kursiv):

Ich persönlich habe mit meinen Freunden bei den Linken noch bis zuletzt dafür gekämpft, dass die NPD nicht wieder in den Landtag einzieht. Wir sind etwa in den Nächten durch die Kneipen gezogen und haben junge Menschen dazu ermuntert zur Wahl zu gehen. Leider hat es nicht ganz gereicht, aber immerhin hat die NPD ihr Ergebnis halbiert.

Nicht, dass es von Wichtigkeit wäre. Aber die Logik hinter der Aussage kann ich nicht ganz nachvollziehen: Vielleicht hätten diese jungen Menschen die NPD gewählt, wenn sie zur Wahl gegangen wären? Insofern war es vielleicht ganz gut, dass sie zu Hause (oder in der Kneipe) blieben.

 

Der Mindestlohn ist eine Forderung, bei der die Unternehmen gefragt sind. Das ist keine Leistung, die der Staat zu bezahlen hat. Im Gegenteil, die öffentliche Hand würde von einem Mindestlohn profitieren, weil der Steuerzahler bisher für Menschen, die von früh bis spät hart arbeiten und trotzdem nur einen Hungerlohn dafür bekommen, noch als eine Art Aufstockung draufgezahlt hat.

Volle Zustimmung meinerseits, bis auf die Forderung nach dem Mindestlohn. Unternehmer und Arbeitnehmer sollten meiner Ansicht nach eine gemeinsame Basis bei der Entlohnung finden.

Absurd? Nein, denn niemand wird für besagten Hungerlohn schuften. Gerade etwa der Kombilohn schafft eine künstliche Situation, in der Unternehmen für wenig Geld Arbeitnehmer aufnehmen können. Böse Unternehmer? Nicht wirklich: Ein attraktives Angebot wird schlichtweg wahrgenommen.

 

Millionäre sollen aber an den Kosten der Krise beteiligt werden, in dem sie für jeden Euro, den sie über einer Million im Jahr verdienen, fünf Prozent Millionärsabgabe bezahlen.

Ja, die bösen Reichen ... eine interessante Vorstellung, dass jeder Millionär sozusagen verantwortlich für "die Krise" ist. Warum nicht auch gleich eine weitere Abgabe für Unternehmen, weil sie als Unternehmer schuld an der Arbeitslosigkeit sind, egal, ob sie Arbeitnehmer abgebaut oder aufgenommen haben?

 

Es gibt mittlerweile viele Millionäre, die eine stärkere Besteuerung durchaus begrüßen, weil sie es selbst als gerechter empfinden würden.

Und hier schimmert dann die linke Logik durch: Was ich als gerecht empfinde, muss auch für alle anderen gelten.

Ganz klar: Hält den Zapfen mit der ...

Ganz klar: Hält den Zapfen mit der rechten Hand und fährt nachher auf die Autobahn ... (Bild: https://pixabay.com)

Der Nazi von der Tankstelle

Abschließend muss natürlich noch über Nazis gesprochen werden.

 

Man braucht erstens einen Aufstand der Zuständigen, also konsequente Verurteilung von Neonazi-Staftaten.

Vielleicht lebe ich in einem Paralleluniversum, aber zumindest in meiner Welt führt jedes an die Wand gepinselte Hakenkreuz (wobei nicht wenige der "Künstler" zu dämlich sind, es richtig herum zu malen!) zu Empörung, Entschuldigungen, Mahnwachen, etc.

 

Und dann brauchen wir mehr Jugendklubs, wo ausgebildete Sozialarbeiter mit den Jugendlichen arbeiten.

Unbedingt! Staatliche Indoktrination kann es nie genug geben.

 

Wenn in einem Dorf für die Jungen nur mehr die Tankstelle als Treffpunkt bleibt, ist es für die Nazis leicht, sie dort abzuholen.

Dass Tankstellen Treffpunkte für Nazis sind, ist mir neu. Arbeiten die vielleicht sogar hinterm Tresen? "Das macht dann 40 Euro ... brauchen Sie eine Rechnung? Darf ich Sie zum Nazi-Treffen morgen einladen?"

Was dieses Interview wieder einmal enthüllt, ist die Abgehobenheit der meisten, vielleicht sogar aller Politiker von rechts nach links und umgekehrt. Der Staat als Heilsbringer, Unternehmer und "Reiche" als jene, die für alles Elend verantwortlich sind und deshalb zur Kasse geben werden sollen, wählt uns, und alles wird besser. Aber was verstehe ich dämliches Steuervieh schon davon.

Autor seit 13 Jahren
815 Seiten
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