Wo kann man ein Praktikum machen?
Augen auf bei der Wahl des Praktikums, respektive der Praktika! Ein Praktikum ist eine spannende und überaus wertvolle Erfahrung, die nicht allein monetär begründet ist.Die Suche nach dem richtigen Praktikum... (Bild: Public Domains)
"Ein Praktikant fürs Leben"
Allerdings sollte man nicht ein Praktikum an das nächste reihen – und praktisch übergangslos zum Praktikanten-Gehalt (das nie besonders üppig ist, mit Glück meist ein nettes Taschengeld - in jenen Fällen, die ich niemals gemacht hätte UNBEZAHLT) den Rest des Lebens für alle möglichen Unternehmenden tätig werden.
Nichts für ungut, aber: das ist kein Grundstein für eine gute Karriere.
Das erste Praktikum kann man theoretisch bereits mit 14 Jahren machen. In der Regel versteht man darunter eigentlich das, was man in Österreich als "Schnupperlehre" bezeichnet: sinnvoll, wenn man beabsichtigt, eine Lehrausbildung zu machen. Dann kann man gleich in das angestrebte Berufsfeld "hineinschnuppern" und seinen möglichen Beruf kennen lernen. Und manchmal sieht man dann auch gleich: das ist nichts für mich.
In Deutschland ist es mittlerweile verpflichtend, während der Schulzeit mindestens ein Praktikum zu machen (in der Dauer von drei Wochen), je nach Region auch zweimal.
An Gymnasien in Österreich wird es zumindest gern gesehen, wenn Schülerinnen und Schüler ein Praktikum machen – manche Schule verlangt dies auch explizit von ihren Schülern, wenigstens in Privatschulen. Wie sinnvoll dies sein mag – muss jeder letztlich selbst wissen (subjektiv betrachtet).
Berufsbildende Schulen verlangen seit jeher Praktika. Mehrwöchige.
WO?!
Eine ganze Reihe von Unternehmen sucht schon im Frühjahr gezielt nach Praktikanten. Um das ideale Praktikum zu finden, sollte man sich nicht zu viel Zeit lassen! Wie heißt es so schön? "Der frühe Vogel fängt den Wurm!"
WO man das jeweilige Praktikum machen möchte, sollte man zuerst ganz klar einschränken. Möchte man beispielsweise Sprechstundenhilfe werden, macht ein Praktikum im Kindergarten wenig Sinn.
Wenn man wirklich NICHT weiß, was man machen möchte…
Vielleicht eine Berufsberatung aufsuchen und dort einen Test machen, welcher Beruf gut zu einem passen würde? Selbstverständlich kann man auch einen "Selbsttest machen" (siehe auch mein Punkt "Links"), gut ist auch, wenn man spezielle Schülermessen (wie die bim in Österreich) oder Berufsmessen besucht.
Und erst dann würde ich gezielt auf die Suche nach dem WO gehen.
Zur Verfügung steht dann ja theoretisch jedes Unternehmen, das in dem Bereich, in den man möchte, tätig ist!
Und auch öffentliche Stellen suchen jedes Jahr gezielt: dazu die Zeitungen aufmerksam lesen, und/ oder das Web nützen für eine Recherche.
Auch bei Medienunternehmen kann man sich prinzipiell ganzjährig bewerben, falls der Wunschberuf hier angesiedelt ist!
Und eines sollte auch ganz klar sein: die Bewerbung muss wirklich gut sein! Dazu auf korrekte Rechtschreibung und aktuelle Trends achten: WIE muss der Lebenslauf aufgebaut sein, WAS muss da alles rein – ach ja, und: keinesfalls ein Urlaubsfoto als Profilbild… leider gibt es solch tragische Fälle ja immer noch!
Auslandspraktikum?
Während der Studienzeit kann auch ein Auslandspraktikum sinnvoll sein!
Das ist auf jeden Fall eine besonders aufregende Erfahrung – die man später im Übrigen oftmals nicht mehr machen würde/ könnte.
VOR einem Auslandspraktikum gut informieren – und sämtliche Fragen in Bezug auf Versicherung, soziale Sicherheit und Impfungen gründlich abklären.
Auch die finanziellen Fragen sind hier eine besondere Prüfung wert.
Die meisten Anbieter von Auslandspraktika scheinen dafür auf jeden Fall Geld zu verlangen, und vermutlich nicht wenig.
Gerade in Bezug auf Auslandspraktika ist es jedoch ohnehin so, dass es den "Praktikawilligen" oft um einen besonderen Mehrwert geht – und dieser kann zwangsläufig nicht immer ein rein monetärer sein. Allerdings muss man sich damit auch ein Auslandspraktikum auch erst einmal leisten können. (Und wollen. Aber vor allem ersteres.)
Viele Erfahrungen kann man nur anderswo machen – wissen muss man aber auch, dass viele der oftmals auch privat initiierten Möglichkeiten auf sensible Bereiche wie besondere Fragen der Nachhaltigkeit, aber auch Bildung und spezielle Umwelt- oder Tierschutzthemen abzielen.
Geld ist in privaten Initiativen aber oftmals in der Tat nicht allzu reichhaltig vorhanden.
Trotzdem kann das eine sehr schöne Erfahrung sein, an einen Ort auf dieser Welt zu kommen, wo das Leben komplett anders ist, als wir es kennen. Ich habe das selber niemals ausprobiert, aber im Bekanntenkreis schon eine besondere Geschichte gehört, wo jemand im Rahmen seines Studiums zwei Praktika im Ausland gemacht hat, und derzeit jetzt an genau diesem Ort "irgendwo im Regenwald" mit Frau und Kindern lebt und arbeitet – allerdings auf Zeit, bis die Kinder in die Schule gehen werden. Ich denke, dass es für beide, und auch für ihren Nachwuchs, eine außergewöhnliche Erfahrung ist. Wann hat man als Lehrerin schon mal die Gelegenheit, "Kinder in der Wildnis" zu unterrichten? Und auch für ihn scheint das beruflich ganz spannend zu sein (Studienabschluss mit Holztechnik).
Welches Praktikum man im Ausland machen möchte, hängt wohl vor allem davon ab, wo einen der eigene Weg hinführen soll. Und: auch die meisten der Auslandspraktika sind (so wie im von mir erwähnten Beispiel!) für Studien wertvoll bzw. als Praktika "anrechenbar". Auch das bitte bestenfalls vorher abklären – bei solchen Fällen hilft sicher auch gern die Hochschülerschaft mit Beratung weiter.
Jackson (Bild: Malaikha)
Malaikha
Ein einziges mögliches Auslandspraktikum möchte ich hier auch gerne als sehr gutes Beispiel, sich zu engagieren, vorstellen – es geht um Malaikha, eine Schule für blinde Kinder.
Die Gründerin Barbara Lechner-Chileshehat mir zu der Möglichkeit eines Praktikums erzählt:
"In unserem Fall zahlen die Praktikanten und Freiwilligen nur ihre eigenen Reisekosten, dafür dürfen sie dann gratis an der Schule wohnen und auch dort mitessen. Wir hatten schon verschiedene Praktikanten, angehende Lehrer, auch eine war dabei, die Journalistik studiert, ein paar die soziale Arbeit studiert haben etc.
Eine Sonderpädagogikstudentin hat zum Beispiel die Reisekosten über ein Stipendium von ihrer Uni bekommen, nachdem ich eine offizielle Einladung und Praktikumsplatzbestätigung geschrieben hatte."
Ich glaube, vor allem in so einem Fall ist ein Praktikum dieser Art wirklich besonders, und auch deshalb möchte ich vor allem diese Schule an dieser Stelle hervorheben.
Infos zu dieser Schule findet man übrigens hier:
http://pagewizz.com/malaikha-schule-fuer-blinde-und-sehbehinderte-kinder-in-sambia/
Übrigens: Neben Praktika werden auch ehrenamtliche Arbeit und soziales Engagement in Bewerbungsunterlagen gern gesehen.
Links zum Thema:
http://www.oead.at/go_international/studieren_forschen_weltweit/sommerkurse_praktika/praktika/
http://www.praktikum-ratgeber.de/schuelerpraktikum.php
kostenpflichtige Anbieter für Auslandspraktika:
Bildquelle:
istock/alexsl
(Die 10 wichtigsten Fremdsprachen fürs Berufsleben)
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