EM der Spaßbremsen

Na, im Fußballfieber? Falls ja, bietet die "Grüne Jugend" ein entsprechendes Gegenmittel an, wenngleich bislang nur in schriftlicher Form: "Patriotismus? Nein danke!", lautet ein Artikel, der mit von linken (Alp-)Traumtänzern gewohnter Eloquenz hinter jeder Ecke die Verbrennungsöfen von Auschwitz zu riechen vermeint und in einer dem islamischen und christlichen Fundamentalismus nicht unähnlichen Manier in steter Angst lebt, dass Mitmenschen so etwas wie Spaß am Leben haben könnten. Patriotismus, so klärt uns ahnungslose Minderdenker der wohlfeile Artikel auf, sei per se unmoralisch, denn:

Die Trennung zwischen guten PatriotInnen und schmuddeligen NationalistInnen gibt es nicht; der positive Bezug zum eigenen "Vaterland" bedeutet immer auch die Abwertung von Anderen, weil sie zum Beispiel AusländerInnen sind oder homosexuell.

Fahnenschwingende, die deutsche Nationalelf anfeuernde Homosexuelle sind demnach vermutlich von Selbsthass zerfressen.

Tiefen Respekt sollte man der Leistung zollen, in einem Artikel zur Fußball-EM Antisemitismus, Nazis, Auschwitz und die Weltkriege unterzubringen. Das liest sich dann folgendermaßen:

Schon im 19. Jahrhundert war der deutsche Nationalismus kriegerisch, antisemitisch und sexistisch. Von Turnvater Jahn, 1848 Abgeordneter in der Paulskirche, nach dem in jeder deutschen Stadt die Straße neben der Turnhalle benannt ist, ist überliefert, dass er gesagt hat: "Franzosen, Polen, Junker, Pfaffen und Juden sind Deutschlands Unglück.” - Einen Satz, in dem für den heutigen Leser klar schon Verdun und Auschwitz mitschwingen. Die beiden Weltkriege, der Nationalsozialismus, die Shoah und die Kontinuitäten zwischen NS-Regime und BRD sind so gesehen keine Ausnahme, sondern ein Teil des Ganzen.

Grandios! Fahnen schwingen = Patriotismus = Fremdenhass = Auschwitz.

Nicht fehlen darf die obligatorische Selbstbeweihräucherung:

Wir haben mit Kritik gerechnet, halten sie aus und hoffen, dass zwischen dem Shitstorm auch jemand unsere Argumente hört.

Ach was: Das krude Aneinanderreihen sämtlicher historisch belasteter Reizwörter, die in einen lächerlichen Zusammenhang mit Fußball gebracht werden, erregte Kritik? Und von welchen "Argumenten" ist an dieser Stelle eigentlich die Rede? Das Klischee des dumpfen, "Ausländer raus!" grölenden Nazi-Deutschen zu bemühen ist kein Argument, sondern der krampfhafte Versuch, das eigene Weltbild des wackeren Kampfes gegen das am Horizont drohende Vierte Reich aufrecht zu erhalten.

Die Immunisierung gegen jeglichen ernsthaften Discours erfolgt im letzten Absatz:

Wenn jemand sich den Spaß durch unseren Aufkleber nehmen lässt, wird es schon einen sehr guten Grund geben denn dann schwingt mit den vermeintlich unverkrampften Fahnenschwenken noch etwas ganz anderes mit.

Eine vertraut klingende Pseudo-Argumentationskette der Marke: Wer keine Rote Schleife trägt, hasst Schwule und wünscht Ihnen AIDS an den Hals.

Folglich vermag auch der unfreiwillig komische Schlusssatz nicht zu überraschen:

Es muss uns erlaubt sein, nicht patriotisch sein zu wollen und es muss erlaubt sein, das kund zu tun.

Sowohl das eine, als auch das andere ist gesetzlich erlaubt und gesellschaftlich voll und ganz akzeptiert. Liebe GrünInnen: Die Opferrolle funktioniert nur dann, wenn man auf zumindest latenten Widerspruch stößt. Ebenso gut könnte man sich bitterlich darüber beklagen, dass es doch erlaubt sein müsse, sich als Vegetarier oder Goldfischbesitzer zu deklarieren.

 

Was uns noch zum Glücke fehlt: Blasphemie-Gesetze

Neben dem anti-alles Cafe Rosa, scheint sich die Fatwa gegen einen in Deutschland lebenden iranischen Rapper zum Dauberbrenner zu entwickeln. Eigentlich erstaunlich, meiden doch hiesige Medien und Intellektuelle tunlichst Konfrontationen mit dem Islam, um nicht am Ende als "Rassisten" oder intolerant gebrandmarkt zu werden. Einen erstaunlichen Twist zu dieser Posse fügt der mir bislang unbekannte Schriftsteller Martin Mosebach, immerhin Georg-Büchner-Preisträger, mit seinem Essay "Vom Wert des Verbietens", hinzu. Er spricht sich dafür aus, Blasphemie wieder strafbar zu machen.

Seine Begründungen sind nach Ansicht des Artikelautors ebenso verschwurbelt, wie verquer und geradezu lächerlich. Da heißt es etwa in Bezug auf Künstler, die sich von Blasphemie Aufmerksamkeit erhoffen:

In diesem Zusammenhang will ich nicht verhehlen, dass ich unfähig bin, mich zu empören, wenn in ihrem Glauben beleidigte Muslime blasphemischen Künstlern – wenn wir sie einmal so nennen wollen – einen gewaltigen Schrecken einjagen. Ich begrüße es, wenn es in unserer Welt wieder Menschen wie Jean Jacques Rousseau gibt, für die Gott anwesend ist. Es wird das soziale Klima fördern, wenn Blasphemie wieder gefährlich wird.

Ah ja, die vielgerühmte "Soziale Wärme"... wie in Saudi-Arabien, Pakistan oder Afghanistan, wo Blasphemie mit dem Tod gesühnt werden kann?

Gerade für einen Schriftsteller und somit einen Künstler, befremdet Mosebachs Umgang mit der Freiheit der Kunst:

Die Risiken, die er mit seinem Regelverstoß eingeht, werden ihn aber zugleich vor der Leichtfertigkeit im Umgang mit ihm bewahren. Er wird sich bei seiner Arbeit fragen: Ist diese blasphemische Passage, dies blasphemische Element wirklich notwendig,

Ernsthaft, Herr Mosebach? Es ist leichtfertig, nicht wieder jedes Wort auf die Goldschale legen zu müssen? Und dann hauen Sie auch noch diesen Kracher raus:

Gesellschaftliche Ordnung und persönliche Freiheit lassen sich nicht immer in Übereinstimmung bringen.

Doch, das ist möglich, und zwar in einer freien, aufgeklärten Gesellschaft. Wo es definitiv nicht möglich ist, sind die wenige Zeilen zuvor erwähnten Staaten, in denen eine vorgebliche "Ordnung" durch massive Menschenrechtsverletzungen erhalten wird. Im Übrigen:

[...] auch für den weltanschaulich strikt neutralen Staat könnte sich die Notwendigkeit einer Bekämpfung der Blasphemie ergeben, wenn die staatliche Ordnung durch sie gefährdet wird. Das kann geschehen, wenn eine größere Gruppe von Gläubigen sich durch die Blasphemie in ihren religiösen Überzeugungen so verletzt fühlt, dass ihre Empörung zu einem öffentlichen Problem wird.

Genau: Geben wir der Gewalt nach! Wenn sich Bekloppte zusammenrotten, um gewaltsam gegen Cartoons oder Texte, die sie möglicherweise nicht einmal lesen können, zu demonstrieren, so ist der Künstler an den Unruhen schuld - nicht etwa der Umstand, dass die in ihren Gefühlen Beleidigten einen an der Waffel haben, und zwar ganz gewaltig. Intoleranz hat weder Respekt, noch Anerkennung verdient, sondern einzig und allein Verächtlichmachung.

Gesucht: Wohlmeinender Diktator

ChinaEs ist einfach zu heiß. Anders sind die zuvor verlinkten wahnwitzigen Ansichten und Äußerungen kaum zu erklären. Bestätigung erlangt diese These durch den laut "Tagesspiegel" ehemaligen "Chefklimaberater der norwegischen Regierung" Jorgen Randers, der sich einen Diktator auf Zeit wünscht. Keine Angst: Natürlich keinen bösen, wie einen der zehn schlimmsten Massenmörder aller Zeiten, sondern einen, Zitat: "wohlmeinenden Diktator".

Er hätte die Aufgabe, zum Vorteil der Menschen über die Klimapolitik zu bestimmen. Fünf Jahre würden dazu meines Erachtens reichen, um die notwendigen Entscheidungen zu treffen. Wenn ich der "wohlmeinende Diktator" wäre, würde ich versprechen, zurückzutreten. Aber das darin liegende Risiko, dass er an der Macht bleibt, ist der Hauptgrund, warum die meisten Menschen skeptisch auf die Idee reagieren.

Ich kann und möchte nicht für andere sprechen. Mein ganz persönlicher Einwand gegen einen Diktator wäre aber ein anderer: Ich würde Entscheidungen, insbesondere notwendige", gerne selbst treffen. Aber das ist offenbar schrecklich egoistisch gedacht.
Zum Thema China findet der Autor folgende lobende Worte:

Die Kommunistische Partei dort hat eine Vielzahl langfristiger Entscheidungen getroffen, die künftigen Generationen nutzen werden. Sie befindet sich außerhalb demokratischer Kontrolle, und wir wissen auch nicht, ob sie ihre Macht auf längere Sicht sichern kann. Die Kommunistische Partei Chinas ist nach meiner Einschätzung ein "wohlmeinender Diktator", der das Richtige tut, weshalb ich es nicht schlimm finde, dass die Partei sich diese Macht nimmt. Aber viele Menschen stören sich daran.

Da haben wir's doch: Diese dummen, egoistischen Menschen! Was können die bloß gegen Verhaftungen von Regimegegner, Zwangsarbeitslager, Folter, Behördenwillkür, Zwangsumsiedlungen, Hinrichtungen, etc. haben? Schließlich sprechen die Erfolge der Kommunisten eine deutliche Sprache, etwa der rasante Ausbau des Schienennetzes, wo man sich nicht mit ärgerlichen Querulanten wie bei manchen westlichen Projekten herumschlagen muss:

Angesichts der zentralen Enscheidungsstrukturen bremsen die Landrechte einiger dort lebender Menschen nicht den Baufortschritt.

Rechte! Immer wollen diese fortschriittsfeindlichen Leute Rechte! Was ist mit dem Wohl der Gemeinschaft? Über solche Störenfriede fährt in China noch die Eisenbahn drüber. Und das ist möglicherweise nicht einmal metaphorisch gemeint...

Weiteres Beispiel für die großartigen Leistungen der chinesischen Despo-, pardon: Kommunisten:

China macht hunderte Papiermühlen dicht und baut stattdessen eine riesige Papierfabrik auf dem höchsten Umweltstandard. Das kann ein "wohlmeinender Diktator" tun, wenn auch auf Kosten derjenigen, die in den kleinen Fabriken ihre Jobs verlieren. Diese Entscheidungen nützen der Umwelt langfristig und wären in einer demokratischen Gesellschaft nur schwer durchzusetzen.

Und nun komme man nicht mit neo-liberalem Gewäsch von wegen "Freiheit" oder "staatlicher Willkür". Die chinesischen Führungskader und Beamten handeln völlig uneigennützig und haben nur das Wohl der Gemeinschaft und der Umwelt im Sinn. Zerstörung der Umwelt mit nachhaltigen, verheerenden Folgen in China? Alles Quatsch!

Und was können wir im Westen davon lernen?

[...] übernationale Strukturen, wie der Weltklimarat der Vereinten Nationen, der IPCC. Die Weltgemeinschaft könnte seine Kompetenzen erweitern, so dass er nicht nur sagen kann, was richtig oder falsch ist. Er bräuchte die Autorität, den Nationen zu sagen, dass sie ihre Häuser besser isolieren, oder dass ihre Autos kleiner werden müssen.

Denn: Im IPCC sitzen gottgleiche Überwesen, die genau wissen, was richtig oder falsch ist. Falls Sie, werter Leser, unsicher sind, ob Sie Ihren Steuerbescheid korrekt ausgefüllt haben, wenden Sie sich an den IPCC. Diese Leute wissen einfach alles!

Aber sollte man ehrlich erstaunlich sein über all diesen geäußerten Unsinn? In seiner Kurzbio heißt es: "Für den Club of Rome hat er gerade die Studie 2052 vorgelegt".

2052 wäre Jorgen Randers 107 Jahre alt. Es darf bezweifelt werden, dass man ihm, so er dann noch leben sollte, seine Studie um die Ohren schlagen wird, falls sie sich wie jede andere langfristige Prognose des "Club of Rome" als Unsinn herausstellen sollte. An dieser Stelle wage auch ich eine Prognose: Im Jahr 2052 werden sich viele Chinesen ganz herzlich bei jenen wohlmeinenden Kommunisten bedanken, die ihnen eine heillos überalterte Gesellschaftsstruktur (dank der Einkindpolitik) und ein ökologisch weitgehend zerstörtes Land hinterlassen haben.

Kurz&ungut

"Wer schaut sich eigentlich diesen Quatsch an?"

Das haben Sie sich doch bestimmt auch schon oft gedacht, angesichts der zahlreichen Kuppel- oder Reality-TV-Sendungen. Die Antwort darauf liefert eine Statistik über das durchschnittliche Alter der Zuschauer diverser Sender. Beachtlich etwa Pro 7 mit einem Altersschnitt von 35, obwohl die Eigenproduktionen auf die Zielgruppe der Achtjährigen mit ADHS zugeschnitten scheinen. Am anderen des Spektrums befindet sich der Bayerische Rundfunk mit 64 Jahren. Hoffentlich hält der dann regierende BR-Intendant in 20 Jahren eine berührende Abschiedsrede am Grab des letzten Zuschauers.

 

Zu schweren Ausschreitungen kam es in Berlin am 19. Juni im Rahmen einer Demonstrantion unter dem Motto "Keine Rendite mit der Miete":

Kurz vor dem Ende der Kundgebung bespritzte eine Teilnehmerin mit einer Wasserpistole einen Polizisten aus geringem Abstand und verletzte ihn dabei leicht am Auge. Der Beamte setzte seinen Dienst jedoch fort. Die 45-Jährige wurde festgenommen, zwei Wasserpistolen bei ihr beschlagnahmt. Sie sieht nun einem Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung entgegen.

Ja, werte Leser, Sie haben richtig gelesen: Der deutsche Gesetzgeber erlaubt das Tragen von Wasserpistolen! Wohin das führt, sieht man ja: Gewaltbereite Chaoten schrecken nicht davor zurück, Beamte mit Wasser zu bespritzen und somit zu verletzen. Ich hoffe, der Bundestag beschließt ein Verbot von Massenbespitzungswaffen und bestraft die Verhaftete mit aller Härte des Gesetzes. Stellen Sie sich vor, das wäre Ihr Kind gewesen, das bespritzt worden wäre!

 

Zugegeben: Die Lage der hiesigen Solarindustrie verdüstert sich, die Unterhaltungsindustrie hat immer weniger zu lachen, Europäer fahren zunehmend auf nicht in Deutschland gefertigte Autos ab und mittlerweile werden sogar schon deutsche Filme produziert, die sich nicht mit dem Holocaust beschäftigen. Doch wenigstens auf deutsches Rüstungs-Know-how greift die Welt gerne zurück. Vor allem dann, wenn es mehr oder weniger kostenlos geliefert wird. Aber auch deutsche Panzer erweisen sich als Exportschlager. Natürlich werden sie nicht jedem Interessenten verkauft, sondern nur solchen, die verantwortungsvoll damit umgehen. Etwa Saudi-Arabien, das mehrere hundert Leopard-Panzer bestellte.

Saudi-Arabien wird vom Westen nicht nur als Wirtschaftspartner, sondern auch als strategischer Partner geschätzt.

Das heißt: So lange, die Monarchen Verbündete sind...

Aber wozu brauchen die Saudis eigentlich hunderte Panzer? Nun: Sie sehen ihre Herrschaft in Gefahr. Man stelle sich vor: Mittlerweile fahren Frauen trotz ausdrücklichen Verbots Autos! Diesen gefährlichen Aufständischen kann man zur Aufrechterhaltung der - schon wieder - Ordnung nur mit der nötigen Gewalt entgegenwirken. Frauen wollen gleiche Rechte wie Männer! Du lieber Himmel: Da ergäbe der Islam aus männlicher Sicht ja überhaupt keinen Sinn mehr!

 

Aus der Abteilung "Toleranz" und "Liebe kennt keine Grenzen": Kalmar befruchtet Frau. DIe Koreanerin entschied sich aber gegen etwaigen Nachwuchs und ließ die vom Kalmar in ihre Mundhöhle gestoßenen Samenpakete entfernen. Die Beziehung stand ohnehin unter keinem guten Stern, hatte die Frau doch zuvor an dem Kalmar herumgekaut. Solche komplexen Partnerschaften klappen immer nur im Film.

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