Die Flugshow der Greife war schon etwas Besonderes!

Geier u. FalknerSo nah wie auf dem Bild kommt man denen nur, wenn absolutes Vertrauen besteht. Die Flugshow war absolut beeindruckend. Schnell war klar, dass der Falkner nicht nur über enormes Fachwissen über diese Vögel verfügt, nein er hat auch ein besonderes Verhältnis zu ihnen. Das sind schließlich Raubvögel, die kann man nicht mit Bestrafung erziehen. Die kommen wann die wollen, wenn es ihnen Spaß macht und wenn sie eine Belohnung bekommen. Wer da keine Beziehung aufbauen kann, hat ganz schnell schlechte Karten. Denn ein Geier, Uhu oder Seeadler könnten sich zur Not kräftig wehren. Ich hätte jedenfalls Respekt vor denen. Gut verständlich erzählte er die Eigenarten und Gewohnheiten dieser Räuber. Schilderte, wie sie die Welt wahrnehmen und ihre Bedürfnissen. Eule, Falke, Rot-Milan und Geier flogen also über die Zuschauer, und zur Begeisterung der Kinder auch mal mitten durch. Erstaunlich ist auch die Jagdtechnik. Fliegen kostet Kraft und verbraucht Energie. Deshalb sitzen die meist auf höheren Positionen an, und schlagen Beute auf wenigen Hundert Metern. Oder nutzen Aufwinde zum Segelflug. Das ist genau das, was ich auch in meinen Survival Artikeln empfehle. Niemals mehr Energie zur Nahrungsbeschaffung aufwenden, als man letztendlich bei Erfolg erhält. Die Tiere sehen fit und gesund aus, jeder konnte sehen, dass es denen hier gut geht!

Wundervolle Tiere aus nächster Nähe zu sehen, macht einfach Spaß.

Ist das ein Vogel?

Ein Pärchen Polar-Wölfe bei der Fütterung beobachtet.

Fütterung der Polarwölfe. Gegen eine kleine Gebühr durfte ich mit ins Gehege. Die meisten anderen Besucher blieben draußen. Ein ganz dünner Elektro-Draht war die letzte Barriere. Die beiden Polarwölfe waren doch etwas scheu. Erst zogen die sich zurück, kamen dann aber doch näher, weil sie den Geruch des Futters in der Nase hatten. Der Falkner, der auch den Park leitet, nahm das Stromkabel ab. Nun wurde mir aber doch etwas mulmig. Sollte ich etwa das Futter sein? Aus meinen Urwald-Abenteuern wusste ich eins, Angst lockt Räuber! Also ganz ruhig bleiben, keine hastigen Bewegungen, keine aggressiven Gesten. Langsam kamen die dann näher, nahmen Witterung auf. Kein Knurren, kein Zähne-Fletschen, kein aufgerichteter Schweif, nein die waren eher scheu. Trauten sich dann aber doch bis auf weinige Meter an uns ran. Dieser Moment Auge in Auge mit einem Raubtier war für mich einfach grandios. Das Futter, heute gab es Pansen, wurde dann doch etwas weiter weggeworfen. Die beiden schnappten ihre Brocken und zogen sich zurück. Kamen aber wieder, um sich einen Nachschlag abzuholen. Diesen Tieren so nahe zu sein, war ein ganz besonderes Erlebnis.

 

So sehen Zuschauer aus der Wolfsperspektive aus

Der Falkner, Merlin und die Wölfe drinnen, die Zuschauer draußen! (Bild: Merlin)

Der Wolf ist weder böse, noch gut. Er ist ein wildes Tier, das mit uns um Lebensraum und Nahrung konkurriert.

Die Wahrheit über den Wolf ist relativ einfach. Er wurde in Hungerszeiten als Sündenbock gebrandmarkt. Da er das selbe Wild bejagte, wie die damaligen Gutsbesitzer und ab und an mal ein Schaf oder eine Ziege riss, wurde seine Ausrottung von oben beschlossen. Der Staat zahlte Prämien für jedes tote Tier. In Fabeln, Märchen und Filmen musste er als Bösewicht herhalten. Filme wurden gefakt. Wölfe, die Menschen hetzten, waren in Wirklichkeit zahme dressierte Rudel, die von einer Futterstelle zur nächsten rannten. So bekam er ein fieses Image. Unsere Jäger, die eh auf alles ballern, fürchten seine Konkurrenz. Fakt ist, dass er ein breites Beute-Schema hat. Von der Maus bis zum Elch jagt er alles. Überwiegend natürlich alte und kranke Tiere. Denn das ist auch für ihn einfacher. Damit leistet er einem gesunden Tierbestand Schützenhilfe. Hätten wir mehr Wölfe, bräuchten wir keine Jäger mehr. Seine Sinne sind sehr ausgeprägt. Er sieht keine Farben, kann aber Bewegungen in großer Entfernung wahrnehmen. Hören tut er auch gut, besser als der Mensch auf jeden Fall. Diesen meidet er. Es ist also doch eher unwahrscheinlich, dass wir einen Wolf in freier Wildbahn erblicken. Er ist ein Langstreckenläufer, 80 Kilometer pro Tag sind für ihn kein Problem. Sein Revier sucht er sich eigenständig aus. Nur die Alpha Wölfin bringt Junge zur Welt, eine Art Geburtenkontrolle. Für viele Welpen wäre nicht genug Futter da. Es gibt natürlich verschiedene Arten. Einige werden bis zu 80 Kg schwer. Aber wir sollten nicht vergessen, früher waren wir mal Freunde. Von ihm stammt unser zweit liebstes Haustier, der Hund, ab. In Oberkassel in einem Steinbruch wurde ein 12000 Jahre altes Familiengrab gefunden. Bei diesen Steinzeitmenschen (Ahrensburger Rentierjäger) war auch ein Hundeskelett. Da ein Wolf nicht in wenigen Generationen zum Hund mutiert, kann man sich ja denken, seit wann wir und die Wölfe gemeinsame Sache bei der Jagd machten. Also eine Uralte Freundschaft, die von den Herrschaften, die um ihren Rehrücken bangten, schändlich und intrigenhaft hintergangen wurde. Lasst uns wieder Freunde werden! Gebt diesen tollen Tieren eine Chance!

Natürlich gibt es noch mehr Tiere in diesem Park.

Vor denen hätte ich im Wald bedeutend mehr Angst, als vor einem Wolf.

Die sind nämlich auch nicht ohne.

Die kann zur Wildsau werden!

Die Timber-Wölfe hatten heute wenig Lust auf Fotoshooting

Das Gehege mit den Timber-Wölfen ist extrem groß. Die haben auch sehr viele Rückzugsmöglichkeiten. Natürliche Höhlen und Felsspalten. Das Rudel hatte schon öfter Nachwuchs. Das ist das einzige mal, dass die Welpen angefasst werden. Die Tierpfleger müssen die chippen lassen. Selbst da zieht sich Wolf und Wölfin zurück, sie greifen den Menschen noch nicht einmal an, um ihren Nachwuchs zu verteidigen. Also ich sehe keine Gefahr für den Mensch. Eher für den Wolf, durch eine angezettelte Hysterie unserer Jägermeisterlein. Lasst die Viecher in Ruhe, zäunt eure Tiere besser ein, besorgt euch richtige Hütehunde, dann können beide Arten, Mensch und Wolf, wieder zusammen in einem Revier leben. Es wäre auf jeden Fall eine Bereicherung!

Vorsichtig beobachtend

Eher scheu und zurückhaltend

Immer in der natürlichen Deckung

Eine natürliche Höhle als Rückzug

Die Kasselburg ohne Tierpark wäre schon einen Ausflug wert!

Ich mag Burgen, und diese ist teilweise noch gut erhalten. Damit unsere Leser auch mal sehen, was wir Autoren so alles für Mühen auf uns nehmen, bin ich dann die 150 Stufen in den Turm hochgestiegen. Gezählt hab ich allerdings beim Abstieg. Raufwärts wurde die Atmung doch etwas schneller. Aber der Blick in die tolle Eifellandschaft hat mich für alles entschädigt. Etliche Räume sind noch in Schuss. Auch eine Kapelle wird genutzt. Um den Turm kreisen Turm-Falken, die hier in Freiheit leben. Es gibt auch Mittelaltermärkte und andere Veranstaltungen hier. Deshalb verlinke ich auf die Seite des Betreibers. Denn alle Informationen und Sehenswürdigkeiten zu erwähnen, würde den Rahmen sprengen. Ich kann einen Besuch in diesem Park mit ruhigem Gewissen empfehlen. Selber war ich begeistert. Tier- und Naturfreunde kommen auf ihre Kosten. Auch für Familien ist es absolut sehenswert. Für Kinder gibt es auch einen Spielplatz. Alles ist rustikal und gemütlich. Sehr ordentlich und gepflegt. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich einen Schwarz-Milan gesehen. Ich werde bestimmt mit den Enkeln wiederkommen.

Blick vom Turm

Tolle Landschaft vom höchsten Aussichtspunkt

Der Abstieg auf schmalen Stufen

150 Steinstufen rauf und wieder runter, runter ging es schneller

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