Großer Einfluss des Fixings für den internationalen Markt

Die Financial Conduct Authority – die britische Börsenaufsicht – hatte einem Barclays-Trader nachgewiesen, dass er den Referenzkurs des so genannten Goldpreis-Fixing manipuliert hatte. 2012 hatte Barclays eine Vereinbarung mit einem Kunden, im Wert von fast 50 Millionen Pfund, getroffen. Sollte der Goldpreis an einem bestimmten Tag den vereinbarten Kursstand erreichen, würde der Kunde ca. vier Millionen Pfund erhalten. In Zusammenhang mit einer geplanten Auszahlung manipulierte jedoch ein Händler der Barclays Bank den Preis. Damit kam es weder zur vereinbarten Gutschrift, noch zur angedachten Auszahlung. Was solche Möglichkeiten für Täter bedeuten, zeigt sich, wenn man sich anschaut, wie Experten die Bedeutung des Prozesses zum Goldfixing einschätzen. So gehen die Analysten der CMP Group beispielsweise davon aus, dass das Goldfixing etwa für ein tägliches Handelsvolumen in einem Umfang von mindestens zwei Millionen Unzen verantwortlich ist. Eine stattliche Größenordnung, die erklärt, wie wichtig eine Nachbesserung des altehrwürdigen Systems sein könnte, um das Fixing auf ein modernes Niveau zu bringen. Ein Kritikpunkt ist vor allem darin zu sehen, dass der Prozess der Bildung des Goldpreises auf diesem Wege als vergleichsweise intransparent eingestuft wird von Experten.

WGC lädt alle wichtigen Experten nach London ein

Das Fixing erfolgt mittlerweile zudem nur noch im Rahmen einer telefonischen Konferenz zwischen vier großen Bankenhäusern. Das Forum des WGC könnte nun für eine neue Sachlage bei diesem Thema führen, sollten sich die Teilnehmer am Ende wirklich auf eine Modernisierung und Revision des Vorgehens zur Preisbildung aussprechen. Involviert sind nach Aussagen von Beobachtern unter anderem die Verantwortlichen verschiedenen Zentralbank, Abgesandte wichtiger internationaler Börsen- und Handelsplätze, Einzelhändler, Industrie-Vertreter und einige Experten von Gold-Förderunternehmen sowie wichtigen Raffinerien. Die FCA (Financial Conduct Authority) wird ihrerseits ebenfalls vor Ort sein.

Anstieg auf das historische Rekordniveau nach System-Anpassung?

Wichtig für Experten wäre in diesem Zusammenhang insbesondere ein Aspekt bei einer System-Korrektur. Statt wie bisher sollten nicht die eingebundenen Institute über den Goldpreis bestimmen. Vielmehr sollten Preise schlicht von Angebot und Nachfrage definiert werden. Der Markt hat sich so gravierend geändert, dass das Konzept, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1919 reichen, nicht mehr zeitgemäß sei. Gerade mit Blick auf den digitalen Handel. Viele Analysten halten eine Rückkehr des Goldpreises auf den bisherigen Höchststand von bis zu 2.000 Dollar je Feinunze für denkbar, sollte die Entscheidung zugunsten einer Reform fallen.

Weiterführende wichtige Links

Für alle Leser die sich weiterführend zum Thema Goldpreis und Goldfixing informieren möchten, listen wir hier wichtige Links auf.

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