Zu viele Reize übermüden!

Zu viele Reize übermüden! (Bild: Reisefieber)

Die vier Theorien zur Notwendigkeit des Schlafes:

1. Regeneration und Erholung der Organe

Der Körper läuft auf Sparflamme, die Funktionen laufen langsamer ab. Das gibt den Organen Zeit, sich zu erholen. Im Schlaf werden Eiweiße aufgebaut und freie Radikale, die beim Stoffwechsel entstehen, abgebaut. Wenn man zu wenig schläft, gerät der Stoffwechsel aus dem Takt. Das fördert das Risiko, an Erkrankungen wie Diabetes oder starkem Übergewicht zu erkranken. Wer ausgeschlafen ist, fühlt sich wohler. Er ist wieder fit und die Körperfunktionen laufen besser.

Im Schlaf werden Wachstumshormone ausgeschüttet. Kinder und Jugendliche wachsen förmlich beim Schlafen. Die Hormone begünstigen auch die Wundheilung.

2. Schlaf zur Aufrechterhaltung des ökologischen Gleichgewichts

Raubtiere wie z.B. Löwen schlafen rund 18 Stunden am Tag. Während des Schlafens benötigen sie weniger Energie und müssen nicht fressen. Diese Theorie besagt, dass dies den Pflanzenfressern einen gewissen Vorsprung gibt. Die Überweidung wird verhindert. Wer schläft, geht nicht auf die Jagd. Wobei aus Fleisch auch mehr Energie gewonnen werden kann. So manch ein Raubtier ist nicht täglich, während Weidetiere die meiste Zeit des Tages mit fressen verbringen müssen, um genügend Energie zu tanken. Es wurde festgestellt, dass Fleischfresser tatsächlich länger schlafen als Pflanzenfresser.

The Lion sleeps (Bild: PublicDomainPictures / Pixabay)

Flamingos schlafen im Stehen (Bild: takanashi66 / Pixabay)

3. Schlaf zu Abstimmung der einzelnen Körperfunktionen

Die Funktionen des Körpers und seiner Organe werden im Wachzustand unterschiedlich beansprucht. Im Schlaf werden sie wieder harmonisch aufeinander abgestimmt, um weiterlaufen zu können.

4. Schlaf zur Bearbeitung der vielen Reize, Informationen und Gefühle

Das Gehirn ist am Tag vielen Reizen von außen ausgesetzt. Zahlreiche Informationen, Erlebnisse und Gefühle müssen verarbeitet werden. Wir merken das häufig selbst, wenn wir am Abend regelrecht geschlaucht sind, weil der Tag sehr hektisch war und vieles auf uns eingedrungen ist. Im Schlaf werden die Reize sortiert, negative Gefühle werden verarbeitet, wichtige Informationen gespeichert sowie die unwichtigen gelöscht. Sie werden im Tiefschlaf vom Hippocampus (Teil des Gehirns, der für das Kurzzeitgedächtnis notwendig ist) ins Großhirn überspielt. Der Körper kann diese Arbeit nicht im Wachzustand durchführen, weil dies zu Halluzinationen führen würde.

Diese Fähigkeit des Gehirns nutzen wir beim Lernen. Wer vor dem Einschlafen lernt, behält es besser. In der Nacht kann das Gehirn das Gelernte verarbeiten, sortieren und speichern.

Auch die Psyche erholt sich im Schlaf. Menschen mit Schlafstörungen sind deshalb mehr gefährdet, an Depressionen zu erkranken. Wobei dies auch eine Art Teufelskreis ist, denn wer nachts Probleme wälzt, kann meist nicht einschlafen.

Schlaf ist wichtig für die Gesundheit

Wenn wir krank sind, hüten wir das Bett oder das Sofa. So mancher von uns schläft sich förmlich gesund. Der Körper kann sich erholen und findet Zeit, die Krankheit zu bekämpfen. Deshalb ist es bei vielen Krankheiten sinnvoll, ein paar Tage auszuspannen, um dann mit neuer Kraft wieder mehr zu leisten. Schlafen stärkt das Immunsystem.

Schlafmangel kann zu folgenden Symptomen führen

  • Antriebslosigkeit und Müdigkeit
  • Verminderung der Konzentrationsfähigkeit
  • Reizbarkeit
  • Frieren und Unwohlsein

Schlafmangel, ein Symptom unserer Zeit

In der heutigen Zeit wollen wir nichts verpassen. Die Freizeitangebote sind reichhaltig: der neueste Kinofilm, ein tolles Restaurant, Konzert, Sportereignis und die vielen Hobbys, denen man nachgehen kann. Hinzu kommen erweiterte Arbeitszeiten oder die Notwendigkeit mehrere Jobs auszuüben, um genügend Geld zu verdienen.

Länge des Schlafes

Zwischen sieben und neun Stunden Schlaf braucht der Körper pro Nacht. Dies ist bei jedem Menschen unterschiedlich und hängt auch von der Qualität des Schlafes ab. Wie schnell schläft man ein? Schläft man ungestört? Wie tief ist der Schlaf? Es gibt durchaus auch Menschen, die mit fünf Stunden auskommen. Andere sind etwas verpennter und benötigen neun Stunden. Wer jedoch langfristig zu wenig schläft, schädigt seinen Körper.

Jugendliche Eulen

Die Neigung der Jugendlichen sich zu Eulen entwickeln soll übrigens genetisch bedingt sein. Am Anfang der Menschheit war es Aufgabe der jungen Männer, die Nacht aufzubleiben, um die Sippe zu beschützen. Sie mussten hellwach sein, um die Angriffe wilder Tiere abwehren zu können.

Schlafen alle Tiere?

Laut den Erkenntnissen der Schlafforschung schlafen alle Tiere. Der Schlaf ist je nach Tierart vollkommen unterschiedlich. Manche schlafen nur sehr kurz wie die Giraffe, die nur zwei Stunden am Tag braucht. Auch die Schlafposition ist verschieden, mal im Stehen, mal im Liegen, mit offenen oder geschlossenen Augen. Einige Tiere können gar während der Bewegung oder unter Wasser schlafen.

Schlafender Koala (Bild: PixelAnarchy / Pixabay)

Ich bin so müde, ich könnt' im Stehen einschlafen.

Viele Weidetiere wie Pferde, Esel oder Antilopen können das. Für Fluchttiere ist diese Funktion auch wichtig, um bei einem Angriff schnell weglaufen zu können. Andere sind zu dicke zum Liegen. So ein Elefant oder Nashorn kommt nicht nur kaum wieder hoch, das Körpergewicht würde auch auf die Lungen drücken. Auch viele Vögel schlafen im Stehen, meist mit einem Bein angewinkelt.

Flusspferde (Bild: JamesDeMers / Pixabay)

Unter Wasser schlafen

Flusspferde schlafen am Grund des Gewässers. Seekühe tun dies schwimmend mit dem Kopf unter Wasser. Beide müssen von Zeit zu Zeit über Wasser, um Luft zu holen. Wale und Delfine schaffen es, jeweils nur mit einer Gehirnhälfte zu schlafen und mit der anderen wach zu sein. Fische schlafen mit offenen Augen.

Im Himmel lässt es sich gut schlafen

Nicht nur im Himmelbett schläft es sich gut, auch über unseren Köpfen können einige schlafen. Mauersegler können über Jahre in der Luft segeln. Während dieser Zeit schlafen sie auch beim Fliegen. Auch unsere Zugvögel, die lange Strecken hinter sich bringen, können in der Luft schlafen. 

Wer ist richtig verpennt?

Nicht nur wir Menschen schlafen gerne ausgiebig und lange. Auch bei den Tieren gibt es Langschläfer.

Die größten Schlafmützen in der Tierwelt sind

  • der possierliche Koala mit 22 Stunden
  • die kleine Taschenmaus sowie die braune Fledermaus mit 20 Stunden
  • das müde Faultier und der stachelige Igel zwischen 15 und 20 Stunden
  • das Gürteltier mit 18,5 Stunden
  • Katzen mit 16 Stunden (wen wundert's?) 
Wie lange schlafen Sie? Keine Angst, wir verraten es Niemanden!
Reisefieber, am 24.02.2015
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Bildquelle:
Reisefieber / Schlafen im Weinfass (Schlafen im Weinfass)

Autor seit 10 Jahren
165 Seiten
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