Wulff - der Schmiegsame, dem der Abstand zu sich selbst fehlte - Wulff - nur Vorbild des Durchschnittsmenschen

Herr Wulff, der Bekenner, war schmiegsamer, angenehmer, toleranter, anpassungsfähiger - und geradezu unauffällig angepasst; ein normaler Mensch, voller Menschlichkeit, der bei jedem Auftritt eines verbreitet: angenehme Beliebigkeit gekleidet in angemessene, gut gewählte, gut abgewägte und hervorragend vorgetragene Reden in ebenso tadellosem Anzug. Outfit und Output sind eins. Ein harmonisches Ganzes.

Aber leider keine besonnene Spontaneität und kein missionarisches Feuer. Einfach keine Passion. Wulfs Auftritte waren geprägt von zur Schau getragener Überlegtheit und Besonnenheit. Herr Wulff begab sich gerne auf den  "Marktplatz" des allgemeinen Konsens der menschlichen Werte. Ein Mann, der sich somit selber heraushebt aus dem Mittelmaß und der Durchschnittlichkeit des Minderwertes. Das hat gut getan. Nur leider wurde deutlich, dass die Redlichkeit in der Rhetorik war und nicht im Leben. Eine Redlichkeit des "Möchtegerne-Vorbild-Seins" statt tatsächlich Vorbild zu sein.

Vorbild wird man nicht durch ein Amt - Vorbild ist man mit oder ohne Amt

Vorbild wird man nicht durch ein Amt, Vorbild ist man mit oder ohne Amt. Bekenntnisse zu den richtigen Werten ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber davon wird die Gesinnung nicht geändert. Nur wer lebt, was ihm wirklich wichtig ist, kann Einfluss haben, der weitreichender und tiefer ist als jede noch so mächtige Position in dieser Welt, die einem viele Vorteile bescheren kann - nur eines nicht, eine Tiefenwirkung in der Bevölkerung.

Werte - Wikepedia

Wertvorstellungen oder kurz Werte sind Vorstellungen über Eigenschaften, die Dingen, Ideen, Beziehungen u. a. m. beigelegt werden. Es ist genetisch zu unterscheiden, ob diese Zuordnung von Einzelnen oder von sozialen Gruppen von...

Gauck - ein Rhetor, der Botschaft ist, statt nur Botschaft zu verkünden

Herr Gauck ist ein Rhetor - so sagt es uns die Presse - und auch ein wenig eitel  - so sagt es uns die Presse ebenfalls, denn er weiß, dass er wirkt und darauf muss der Mann sich schließlich etwas einbilden.

Diesen "Markt der Eitelkeiten" kann man jedoch getrost betreten, denn hier steht ein Mann, der mit seinem ganzen Sein eine Botschaft ist und nicht nur eine Botschaft verkündet, weil er ein Amt bekleiden wird.

Seine Botschaften hören sich nicht an, wie ein soeben angezogener Maßanzug, der nur für diesen einen Vortrag passt. Sie sind aus ihm gewachsen und mit ihm verwoben. Gauck ist nicht kalkulierbar, er ist nicht anschmiegsam und nicht unauffällig. Er hat keine Rolle übernommen, die er für ein paar Jahre spielen wird. Die Botschaft ist Beweggrund, nicht das Amt. Gauck kann man nichts überstreifen, was ihm nicht passt.  Er ist kein Durchschnittsmensch, der dem Minderwertigen erliegt.

Er hat ein Fundament, dass nicht auf dem Wertekonsens der Gesellschaft beruht, sondern viel höher angesiedelt ist. Wenn Gauck von Verantwortung spricht, dann weht eine frische Brise mit. Das Wort "Verantwortung" ist auf einmal frisch und neu und man möchte gerne herausfinden, was es mit dieser Verantwortung auf sich hat, die Gauck verkündet. Das ist anziehend. Ein neuer Wind wird wehen, das ist klar. Ein Wind, der uns allen vielleicht sogar den Willen und die Kraft zur inneren Veränderung schenken wird.

Verantwortungsethik - Die richtige Balance machts

Der Ausdruck Verantwortungsethik wurde von Max Weber eingeführt und bezeichnet Theorien der normativen Beurteilung von Handlungen, die sich an den tatsächlichen Ergebnissen und deren Verantwortbarkeit orientieren. Der Gegenbegriff bei...
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