Wunderfaser Wolle: Arten, Herkunft, Verwendung
Schafwolle, Mohair, Angora, Kaschmir oder Alpaka – sie stammen von unterschiedlichen Tieren. Wolle ist ein natürlicher, nachwachsender Rohstoff.Schafwolle – die bekannteste Wolle
Genau genommen darf nur Schafwolle als Wolle bezeichnet werden. Die feinste Schafwolle stammt vom Merinoschaf. Die vielseitige Wolle wird für Bekleidung ebenso verwendet wie als Dämmmaterial. Schon seit der Jungsteinzeit verwendeten die Menschen Schafwolle für Bekleidungszwecke. Heute hat sie nur mehr einen kleinen Anteil am Textilmarkt. Edle Stoffe wie Loden oder Tweed wären ohne Schafwolle jedoch nicht denkbar.
Mohair – Wolle der Angoraziege
Die Angoraziege zählt zu den Wollziegenrassen und stammt ursprünglich vermutlich aus Tibet. Die Ziegen können 2-mal pro Jahr geschoren werden und bringen zwischen fünf und acht Kilogramm Ertrag pro Ziege. Die langen, lockigen Haare bestehen hauptsächlich aus Keratin. Mit dem Alter der Ziege werden die Haare dicker und machen einen Unterschied in der Qualität der Wolle. Traditionelle Teddybären werden auch heute noch aus echtem Mohairstoff gefertigt. Da Mohair menschlichem Haar sehr ähnlich sieht, wurden früher auch Perücken für Porzellanpuppen aus Mohair erzeugt. Mohairwolle wird heute, meist in Mischung mit anderer Wolle, für Teppiche, Decken, Stoffe, Handstrickgarne, Pullover und Schals verarbeitet.
Bild: selbst gemachter Teddy aus Mohairstoff, Monika Unger
Angora - Kaninchenwolle
Angorawolle ist die Wolle des Angorakaninchens und ist nicht mit der Wolle der Angoraziege (Mohair) zu verwechseln. Die langhaarigen Kaninchen können bei guter Haltung und Pflege 3-mal im Jahr geschoren werden und liefern bis zu einem Kilogramm Wolle pro Jahr. Da reine Angorawolle sehr kostbar und teuer ist, wird sie meist mit Schafwolle oder Chemiefasern zu hochwertigen Strickwaren oder Handstrickgarnen verarbeitet. Strickwaren aus Angorawolle wirken flauschiger, wenn sie mit einer Bürste leicht aufgerauht werden.
Angorawolle ist extrem fein und leicht und daher nicht sehr strapazierfähig. Sie ist sehr lufthaltig und hat ein hohes Wärmebindungsvermögen. Diese wärmende Eigenschaft der Angorawolle unterstützt die Heilung bei Muskel- und Gelenksschmerzen und bringt Linderung bei Rheuma. Daher wird aus Angora sehr oft wärmende Wäsche gefertigt. Wegen der elektrostatischen Aufladung sollten gemeinsam mit Angorawolle keine Chemiefastern getragen werden. Angora geht beim Waschen oft ein und benötigt eine schonende Wäsche in lauwarmem Wasser mit Feinwaschmittel.
Bild: Angorawolle, www.pixelio.de
Kaschmir – das feinste Tierhaar
Diese feine und edle Wolle, die dünner ist als Schafwolle, stammt von einer Ziegenart, der Kaschmirziege. Ziege und Wolle sind nach der Stadt Kaschmir in Indien benannt. Für die Wollgewinnung werden nur die feinsten Haare aus der Unterwolle der Ziege verwendet. Die Kaschmirziege wird dafür nicht geschoren, sondern die Wolle wird ausgekämmt. Die Jahresproduktion einer Ziege an Unterwolle liegt bei etwa 300 Gramm, davon stehen nur 50 Prozent für die Wollgewinnung zur Verfügung. Die Ziege bildet das Unterhaar nur bei extremen Minusgraden. Kaschmir kommt aus Indien, Tibet, China, Iran und Afghanistan. Kaschmirwolle wird zur Veredelung anderen Wollarten beigemischt und für Pullover, Schals und Stoffe verwendet.
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Alpaka
Das Alpaka ist eine kleinwüchsige Kamelart, die in den Anden beheimatet ist und dort bereits von den Inkas zur Wollproduktion gezüchtet. Die spanischen Eroberer brachten Schafe mit nach Südamerika, wodurch die Alpakas eine Zeit lang in Vergessenheit gerieten. Mittlerweile werden sie wieder verstärkt gezüchtet. Alpakas liefern hochwertige Wolle mit sehr guten thermischen Eigenschaften. Alpakawolle ist sehr fein und anschmiegsam. Sie fühlt sich weicher an als Merinowolle und kratzt auch nicht. Alpaka eignet sich daher für Strickwaren wie Mützen, Schals und Pullover. Aber auch Naturfaser-Steppdecken werden gerne mit Alpaka gefüllt, da die Hautverträglichkeit und Wärmeregulierung besonders hoch ist.
Bild: Alpaka, Mario Prell, www.pixelio.de
Kamelhaar
Kamelhaarmäntel und –Decken galten früher fast als Statussymbol, weil sie so teuer, edel und strapazierfähig waren. Bei uns hat Kamelhaar heute ziemlich an Bedeutung verloren. Lieferant dieser Wolle ist sind die Dromedare und Trampeltiere, wobei diese großen Tiere nur etwa 5 Kilogramm Wolle pro Jahr liefern.
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