Zahnprophylaxe – sinnvolle Vorsorgemaßnahme
Die richtige Pflege kann dafür sorgen, Zähne bis ins hohe Alter zu erhalten. Doch erst eine Vielzahl von Faktoren führt zu effektiven Ergebnissen.Zur Entstehung von Karies und Parodontose
Manche Bakterien produzieren aus zuckerhaltigen Lebensmitteln Säure, die an Zähnen haften bleibt und dabei wichtige Mineralien aus dem Zahnschmelz herauslöst. Je länger und häufiger solch ein Prozess andauert, umso höher ist das Risiko, dass sich ein typisches Loch im Zahn entwickelt – die Karies.
Aufgrund von Bakterienbelägen – dem sogenannten Plaque – und deren Verkalkungsprodukt, dem Zahnstein, entsteht eine Parodontitis – die Zahnfleischentzündung. Sobald sich diese Entzündung ausbreitet, kommt es nicht nur zu Zahnfleischbluten, sondern die einhergehende Instabilität des Zahnfleisches sorgt zudem für ein Lockern der Zähne. Schlussendlich kann ein totaler Zahnverlust die Folge sein. Um der Parodontose sowie der Karies entgegenzuwirken, gilt es, die Ursachen frühzeitig zu bekämpfen, zumindest aber die Ausbreitung einer vorhandenen Erkrankung zu verhindern.
Die 4 Säulen der Zahnprophylaxe
-
regelmäßige Kontrolle durch den Zahnarzt
-
systematisch erfolgende Mundhygiene
-
(zahn)gesunde Ernährung
-
Härten des Zahnschmelzes durch Fluoride
Wichtige Punkte für die persönliche Zahnprophylaxe
-
möglichst nach jedem Essen Zähne putzen; mindestens jedoch zweimal täglich 3 bis 4 Minuten
-
kurzköpfige Zahnbürsten verwenden, die abgerundete Kunststoffbürsten besitzen, um das Zahnfleisch nicht zu verletzen
-
nur mit mäßigem Druck putzen
-
Zahnbürsten alle 2 bis 3 Monate wechseln, und vor allem nach einer überstandenen Erkrankung austauschen
-
Zahncremés verwenden, die fluoridhaltig sind und nicht zu große Schleifkörper enthalten
-
regelmäßig Zahnseide verwenden
-
hin und wieder oder auch regelmäßig Mundspülungen nutzen
-
kauaktive Nahrung verzehren, damit das Gebiss gestärkt wird
-
möglichst auf zuckerhaltige Zwischenmahlzeiten verzichten
-
mit zuckerfreien Kaugummis den Zahnschmelz entlasten
-
regelmäßig den Zahnarzt aufsuchen – optimal zweimal jährlich
Wichtige Details zum Zähneputzen
Dass die Zähne möglichst nach jeder Nahrungsaufnahme geputzt werden sollen, wurde bereits erwähnt. Wichtig ist aber zu beachten, nach dem Verzehr saurer Speisen und Getränke ein wenig Zeit verstreichen zu lassen, bevor geputzt wird, da die entsprechenden Säuren den Zahnschmelz für mehrere Minuten aufweichen. Und das würde beim Putzen zu Zahnschäden führen.
Wenn mit der Pflege begonnen wird, muss jeder einzelne Zahn von allen Seiten intensiv geputzt werden, wobei nicht zu stark aufgedrückt werden darf, um den empfindlichen Zahnschmelz nicht abzuschmirgeln.
Putzvorgang – richtig Zähne putzen kann erlernt werden
Bevor die Zähne geputzt werden, empfiehlt es sich, den Mund auszuspülen, damit Speisereste entfernt werden – auch, um später keine Rückstände in der Zahnbürste vorzufinden. Eine ultimative Putztechnik gibt es nicht – jeder muss sie für sich selbst finden –, jedoch sollte sichergestellt werden, dass man keinen Zahn vergisst.
Eine mögliche Putztechnik ist, als erstes die Zahnaußenflächen des Oberkiefers zu behandeln, wobei sich von rechts nach links vorgearbeitet wird. Anschließend werden nach gleichem Prinzip die Innenseiten geputzt, um das Spiel dann mit dem Unterkiefer zu wiederholen. Auch die Kauflächen dürfen nicht vergessen werden.
In jedem Fall sollte das Putzen des Zahnfleisches miteinbezogen werden, weshalb sich kreisende Bewegungen für Kinder und Jugendliche bestens dafür eignen. Erwachsene sollten vorrangig vom Zahnfleisch aus zu den Zähnen gleiten.
Damit das Zahnfleisch und die Zahnhälse nicht geschädigt werden, darf kein zu hohes Aufdrücken erfolgen – sind die Bürsten schon nach 2 Wochen gebogen, ist davon auszugehen, dass ein zu hoher Druck aufgewendet wurde. Aus diesem Grunde hat das Zähneputzen bewusst vonstatten zu gehen.
Fachlich korrektes Wissen
... kann nur der Zahnarzt während einer Prophylaxeberatung vermitteln, weshalb dieser Artikel nur als allgemeine Informationsquelle zu betrachten ist und somit keinen medizinischen Rat ersetzen kann.