Sehenswürdigkeiten

Das Rathaus wurde 1362 als Tuchmarkt erbaut. Seit der Zeit der Hussitenkriege dient das ganze Gebäude der Stadtverwaltung. Nach Plänen von Jiří Všetečka aus Pardubitz wurde das Rathaus 1559 im Stil der Renaissance neu gestaltet. Im 18. Jahrhundert erfolgten weitere Umbauten. Dabei entstand der 47 Meter hohe Turm, der heute als Aussichtsturm bestiegen werden kann.

Die 12,7 Meter hohe Säule der Heiligen Dreifaltigkeit sollte die Stadt beschützen. Sie schuf Franz Tollinger aus Leitmeritz und der Saazer Bildhauer Jan Karel Vetter vollendete sie 1753. Unter einem Kupferkreuz befindet sich eine Plastik der Heiligen Dreifaltigkeit. Um die Säule stehen Plastiken des hl. Nepomuk, hl. Karl Boromějský, hl. Prokop, hl. Antonin Paduánský, hl. Josef mit dem Jesuskind, hl. Vaclav, hl. Sigismund und des hl. Floriáns.

Auf dem Markt wurde 2001 das Grab des ältesten Biertrinkers der Welt entdeckt. Neben dem Skelett befanden sich ein tönernes Gefäß von 0,49 Liter Fassungsvermögen, die Reste eines hölzernen Fasses sowie eine kleine Tontafel mit sieben Kerben. Das ist vermutlich die älteste erhaltende Bierrechnung der Welt. Das Grab bezeugt die Kultur der Homolupulen.

Das Liebotschaner Tor ist einer von ursprünglich vier Zugängen in das Zentrum der Stadt. Um 1300 sicherte das Tor den Weg in die untere Vorstadt. Seit 1843 ist der Turm bewohnt.

Das Priestertor war Teil einer mächtigen Befestigung. Seinen Namen erhielt es von dem nicht mehr existierenden Minoritenkloster. Die heutige Fassade wurde zwischen 1899 und 1906 geschaffen.

Die Kirche Mariä Himmelfahrt war ursprünglich eine große romanische Basilika. Das Mauerwerk dieses Baus ist in den beiden Türmen erhalten geblieben. Von 1340 bis 1370 erfolgte durch die Bauhütte von Peter Parler ein grundlegender Umbau. Der Hauptaltar mit dem Gemälde Mariä Himmelfahrt stammt aus dem 17. Jahrhundert. Die Seitenkapelle des Jan Nepomuk wurde von 1724 bis 1728 angebaut. 1741 erhielt die Kirche ihre barocke Gestalt. Von 1770 bis 1773 schuf der Baumeister Pavel Loschy den Turm.

Die St. Florianssäule erinnert an den großen Brand von 1738. Sie wurde von 1742 bis 1746 durch den Bildhauer Jan Karel Vetter errichtet.

Die Synagoge war das zweitgrößte jüdische Gotteshaus in Böhmen. 1871/72 wurde sie erbaut. 1911 folgte eine Renovierung und Ausmalung des für seine ausgezeichnete Akustik bekannten Gotteshauses. In der sogenannten Kristallnacht vom 9. zum 10. November 1938 wurde sie von den Nazis niedergebrannt. Danach wurde sie als Lazarett und nach dem Zweiten Weltkrieg als Lagerraum genutzt. Nach der Renovierung 2008 ist sie jetzt ein Kulturzentrum.

Rathaus (Bild: haros)

Museen

Das Hopfenmuseum wird auch Museum der Homolupulen genannt. Es präsentiert archäologische Funde und weitere Exponate, die die Bedeutung der vergangenen Hopfenkultur in der Region um Saaz belegt.

Das Karel Alois Polánek-Regionalmuseum trägt den Namen seines Gründers. K. A. Polánek. Der lebte von 1887 bis 1953 und engagierte sich für tschechische Minderheitsschulen in den überwiegend deutschsprachigen Gebieten von Böhmen und Mähren. Seit 1925 lebte er in Saaz. Dort gründete er 1927 ein Museum für die tschechische Minderheit mit einer Bibliothek. Bei der 1947 erfolgten Wiedereröffnung des Museums wurde dies nach seinem Gründer benannt. Heute präsentiert das Haus die Geschichte von Saaz / Žatec von der Vorgeschichte bis zur Gegenwart.

Geschichte

1004 wurde Žatec in der Chronik des Thietmar von Merseburg erstmals erwähnt. Die Stadt war seit 1265 Königsstadt und im Mittelalter eines der wichtigsten Zentren des Königreiches Böhmen. Vom 15. Jahrhundert bis 1848 war Žatec Sitz eines böhmischen Kreises. 1868 wurde Saaz Sitz einer Bezirkshauptmannschaft. Aufgrund der Beneš-Dekrete wurde die überwiegende deutschböhmische Bevölkerung nach dem Zweiten Weltkrieg vertrieben. Danach zogen viele Menschen aus Zentralböhmen und Mähren sowie tschechische Vertriebene, Slowaken und Roma nach Žatec.

Autor seit 11 Jahren
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