Zukunft in Gefahr?
Die Bildung beginnt in Deutschland erst mit 6 Jahren. Aber unsere gesamte Gesellschaftsform ist hauptsächlich von den frühen Prägungsphasen abhängig.Kreativität (Bild: G.Heinrich)
Für eine bessere Zukunft braucht es ein gutes Fundament.
"Eltern werden" ist in unserer Gesellschaft eine gewagte Sache. Die Karriere auf Eis gelegt, der Urlaub wird kaum noch bezahlbar sein und so richtig weiß keiner was es bedeutet "Eltern zu werden". Was ist richtig und was falsch?
Anfang der sechziger Jahre stellte der amerikanische Psychologe James Coleman eine Studie mit siebentausend jungen Menschen an. Hier schon wies er auf die Problematik hin, dass im Ergebnis falscher Prägung, die Beziehungen dieser Jugendlichen zu Freunden wichtiger sind, als zu ihren Eltern. Aber er wurde für seine weit in die Zukunft reichende Aussage, dass es zu einer grundsätzlichen Verlagerung in der amerikanischen Gesellschaft kommen werde als Panikmacher bezeichnet.
Die frühen Prägungen sind verantwortlich für eine gesamte Gesellschaftsform. Hier werden die Grundlagen geschaffen, für Krieg oder Frieden, für ein Volk voller Emotionen, Vaterlandsliebe oder Sinn für Humor. Und doch missachten die Menschen diese so wichtige Phase. Eltern sollten ihre Kinder eines Tages Loslassen können, damit sie selbstständig werden.
"Allerdings erst, wenn sie ihre Aufgabe erfüllt haben, und nur, um sie dabei zu unterstützen, sie selbst zu sein. Wenn sie sich den unreifen Erwartungen ihrer Clique anpassen, entwickeln sie sich nicht zu unabhängigen, sich selbst achtenden Erwachsenen. Indem die Gleichaltrigenorientierung die natürlichen Bindungs- und Verantwortungsbeziehungen schwächt, untergräbt sie die gesunde Entwicklung." So die Autoren Gordon Neufeld/Gabor Maté: in ihrem Buch "Unsere Kinder brauchen uns!"
Erziehungsunsicheren Eltern seien die folgenden Feststellungen zur Beherzigung empfohlen: "Kinder wissen vielleicht, was sie wollen, aber es ist gefährlich, davon auszugehen, dass sie wissen, was sie brauchen."
Wir müssen verstehen wie wichtig es ist, gerade in den ersten 6 Jahren, Eltern unterstützende Möglichkeiten zu bieten, Kindertagesstätten auszubauen und Pädagogen, gerade für diesen Bereich auszubilden. Frau Dr. Dr. Gerhild Tanew brachte es allgemein verständlich mit ihrem Satz auf den Punkt:
""Da die Seele von Anfang an fühlt" sind frühe positive Erfahrungen vor, bei und nach der Geburt für das Gelingen des späteren Lebens entscheidend.""
Denn gerade in Umbruchzeiten ist die innere Stabilität eine wesentliche Ressource für die Bewältigung alltäglicher Herausforderungen.
>Tipps für die Eltern: sage niemals "das stinkt", sondern ordne den Geruch zu; Kinder sollten sobald sie es können mit einem Stift in der Hand ihre Kreativität erleben dürfen; Bilder immer erklären lassen, selbst gestellte Bewertungen sind nicht förderlich; ein sehr, sehr wichtiger Bereich ist der Wald, hier einfach einmal stehen bleiben und alles anfassen, hören, sehen, fühlen lassen. Wer öfter einmal darüber nach denkt, wie es in der Tierwelt gehandhabt wird, findet gute Beispiele. Wichtig ist auch, Erwachsene spielen bei der Kulturübermittlung die entscheidende Rolle, indem sie das, was ihre eigenen Eltern ihnen mitgegeben haben, an ihre Kinder weitergaben.<