So wurde "Die Heideniere" zur Kartoffel des Jahres“ 2015

Diese Kartoffel wurde 1953 in Soltau, Niedersachsen, gezüchtet. Sie hat eine tiefgelbe Farbe, ist festkochend und ist, wie der Name es sagt, nierenförmig. Diese Form einer Kartoffel ist selten. Im Erstantrag zur Zulassung der Kartoffel, im Jahr 1953, waren die Züchter vom Erfolg ihrer Salatkartoffel überzeugt Immerhin war diese ein Ergebnis einer 14jährigen Zuchtarbeit. Demnach ist die "Heideniere" eine Delikatesskartoffel, die als Salatkartoffel ihren Weg, besonders in die Restaurants und verarbeitenden Betriebe finden würde.
Die Hoffnungen der Züchter erfüllten sich damals nicht. Wilfried Stegmann, der Mitglied im Arbeitskreis „Kartoffel des Jahres ist und der diese Auszeichnung seit zehn Jahren vergibt, begründet den damaligen Misserfolg mit einer schwierigen Vermarktung der Kartoffel. Demnach konnten sich Spezialsorten, wie die "Heideniere" nach dem Krieg nicht mehr auf dem Markt durchsetzen. Dort wurden eher mehlig kochende Sorten, die einen hohen Sättigungswert haben, gefragt.

Kartoffeln sind als Salzkartoffeln und Beilage zum Gemüse und Fleisch bekannt und beliebt. Sie werden aber auch gerne als Kartoffelbrei oder als Pommes frites ( frittierte Kartoffeln) gegessen. In vielen Bundesländern ist Kartoffelsalat und Würstchen ein beliebtes Essen am Heiligen Abend. Aber auch in der Diätküche haben Kartoffeln, vielleicht mit Königsberger Klopsen und Salat, ihren festen Platz. Von Kindern werden Kartoffeln gerne als Kartoffelbrei mit Fischstäbchen gegessen.

Im überwiegenden Anteil der aufgezählten Gerichte werden mehlig kochende Kartoffeln verwendet. Sie sättigen gut und erfüllen mit ihren Eigenschaften die Anforderungen gut.

Für Salate werden eher fest kochende Sorten bevorzugt.Mit diesen Kartoffeln sieht der Salat gut aus, da die einzelnen Scheiben gut zu sehen sind. Trotzdem nehmen die Kartoffeln die Soße und die Gewürze gut an.

Die Heideniere - Kartoffelsorte 2015

Die Heideniere, Kartoffelsorte 2015, Foto: KÖN /

Eine neue Chance für Salatkartoffeln?

Rudolf Vögel, ist Vorsitzender des Vereins zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen in Brandenburg (V.E.R.N.), sieht die damalige Zucht der "Heideniere" als bis dahin letzten Versuch in Deutschland an. Es gelang eine hervorragende Salatkartoffel zu züchten, sie aber nicht an den Markt und zum Verbraucher zu bringen. Damals geriet diese Kartoffelsorte in Vergessenheit. Sie blieb aber in der ostdeutschen Genbank erhalten. Dort wurde sie durch den V:E:R:N: wieder entdeckt und zur Probe angebaut. Dabei fiel die Kartoffel durch ihre Robustheit gegenüber der Knollenfäule und ihres vorzüglichen Geschmacks auf. Seit dem Jahr 2011 ist die "Heideniere" wieder als lizenzfreie Erhaltungssorte zugelassen und darf wieder als Saatkartoffel gehandelt werden.

Kartoffelsalat selber machen

Titelbild: Renate Künast stellte gemeinsam mit den Mitgliedern des Arbeitskreises „Kartoffel des Jahres“ – von links: Karsten Ellenberg (Biolandhof Ellenberg), Carolin Grieshop (KÖN), Wilfried Stegmann (www.blaue-kartoffeln.de) und Jan Plagge (Bioland) die Kartoffel vor. Fotos: Johanna Schüßler / 

"Angeliter Tannenzapfen" ist die Kartoffel des Jahres 2023

"Seit 16 Jahren wird der Titel "Kartoffel des Jahres" vergeben. Im Fokus des Wettbewerbs stehen mindestens 30 Jahre alte Sorten.

In diesem Jahr gewann eine uralte Spezialität aus Schleswig-Holstein der "Angeliter Tannenzapfen".Der Name leitet sich aus der Herkunftsregion Angeln in Schleswig-Holstein und ihrer hörnchenartigen Form mit Kerben ab."Angeliter Tannenzapfen" sind eine Kartoffelrarität, sagte Wilfried Stegmann, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Kartoffel des Jahres. Die Sorte ist festkochend, hat längliche, fingerförmige Knollen und helles Fruchtfleisch.
Die Kartoffel Rarität zählt, wie er weiter bekannt gibt, zu den gefährdeten Kulturpflanzen, die im Handel nur noch selten angeboten werden.
Nach der Sortenbereinigung im Jahr 1937 wurde ihr Anbau im gesamten deutschen Reichsgebiet verboten, schreiben die Kartoffelbauern vom "Cossebauder Kartoffelacker". "Dass wir sie heute wieder genießen können, verdanken wir den Angeler Bauern, die sie im Geheimen weiter angebaut haben".

Quelle t-online.de

MonikaHermeling, am 14.02.2015
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Bildquelle:
Barbara Lechner-Chileshe (Kartoffeltürme - Erdäpfel platzsparend pflanzen und reiche Ernte ge...)

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