Weibliche Opfertypen - Charakteristik von Frauen, die Opfer werden

pixelioHört man wieder einmal, dass ein Mann seine Frau geschlagen hat, tritt Fassungslosigkeit in die Gesichter. Alle Außenstehende wissen, was in diesem Fall zu tun ist. Den Mann verlassen, Anzeige bei der Polizei. Der Typ muss in den Knast. Umso unverständlicher reagiert dann das Umfeld darauf, wenn diese Frauen nicht zur Polizei gehen und Anzeige erstatten, wenn sie gar noch bei den Schlägern bleiben. Sind sie etwa von dem Mann sexuell abhängig? Oder hat dieser Kerl sie so hörig gemacht? Weder das eine noch das andere ist teilweise der Fall. So eine Frau wurde oft schon in ihrer eigenen Familie unterdrückt und sehnt sich nur nach Harmonie. Dafür ist sie bereit vieles zu erdulden. Nicht zu vergessen ist der Mut, den ein solcher Schritt erfordert. Aber auch Verlustängste und das Bedürfnis, geliebt zu werden, sind typische Elemente, die auf das Opfer einwirken.

Selbstverschulden des Angriffes - Schuldzuweisung durch den Täter

Neben den charakteristischen Merkmalen der Opfer, die sie vor dem Schritt in die Öffentlickeit bewahren, gibt es noch das Vorgehen des Täters nach der Aktion. Er versteht es in den meisten Fällen beinahe meisterlich, dem Opfer die Schuld in die Schuhe zu schieben. Mit außergewöhnlichem psychologischem Feingefühl gelingt es ihm seine Tat als unausweichlich darzustellen. Ist das Opfer dann mit wenig oder gar keinem Selbstwertgefühl ausgestattet, glaubt es dem Schläger und zieht sich noch mehr in sich zurück. Für den Täter ein gelungener Coup, denn nun hat er sein Opfer an sich gebunden. Eine Hörigkeit kann oft die Folge sein. Die gepeinigte Frau will alles immer gut machen, will ihren Mann nicht provozieren, damit sie keine Schläge mehr bekommt. In diesem Moment hat der Gewalttäter dann die Möglichkeit, so eine Frau immer mehr zu schikanieren und es ist nur eine Frage der Zeit, wann sich das Martyrium wiederholt. Und auch dann war es das Verschulden der Frau, dass er wieder zuschlagen musste. Es ist eine Spirale ohne Ende, die immer grausamer für das Opfer wird. Die Folgen werden immer schlimmer. Es scheint keinen Ausweg aus der gegenwärtigen Lage zu geben.

Auswege aus der häuslichen Gewalt

Da das Thema häusliche Gewalt mehr und mehr in unserer Gesellschaft thematisiert wird, gibt es für die Opfer auch Auswege raus aus dem Martyrium. Auch wenn die unmittelbare Nachbarschaft mit Unverständnis reagiert, kann man sich an Frauenhäuser wenden, die meist am schnellsten zu erreichen sind. Aber auch das Internet bietet in Foren Möglichkeiten und Hilfe an. Ertragen muss so ein Leben keine Frau. Es ist niemandem zuzumuten, sztändig in Angst zu leben, wann sie die nächsten Prügel bezieht oder wann die Hemmschwelle des Angreifers so weit gesunken ist, dass er selbst vor einem Todschlag nicht mehr zurückschreckt. Die Hilfangebote in unserer Gesellschaft sind recht vielfältig, so dass jede Frau in einer solchen Situation eine für sie passende Möglichkeit finden kann, um sich aus der Opferlage zu befreien. Keinesfalls sollte das jedoch ein Suizid sein, was gerade in dieser scheinbaren Ausweglosigkeit von einigen Opfer als der letzte mögliche Weg gewählt wird. Eine nicht zu unterschätzende Pflicht hat auch das Umfeld der Opfer. Oftmals sehen sie weg, weil so etwas eine Familienangelegenheit ist. Ein anderes Phänomen ist die Reaktion mit Vorwürfen durch Freunde und Familie. Keiner, der so etwas je erlebt hat, kann sich jedoch vorstellen, wie die Opfer leiden, auch wenn sie mit ihrer Situation anscheinend zufrieden sind. Im Gegenteil, sie brauchen Verständnis und Einfühlungsvermögen. Nur so können sie sich aus der bestehenden Lage selbst befreien. 

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