Große Stimmen setzen sich durch

Rauf und runter hören wir es zurzeit ihr "Don't bury me, don't let me down, don't say it's over,
cause that would send me under" - und es zieht schön rein. So, wie wir es nur von ganz großen Stimmen kennen. Stimmen, die unter die Haut gehen und die uns etwas von der Ewigkeit erzählen. Für mich sind das immer Stimmen, die tief aus der Kehle kommen und das Reibeisen dabei haben. Um Beispiele zu nennen, die jeder kennt: Rod Stewart, David Coverdale, Bonnie Tyler, Frank Sinatra, Pink, Janis Joplin.

Das sind Stimmen, die man gerne jedes Lied singen lassen möchte, auch wenn Covern nicht immer so ehrenhaft ist, wie selber komponieren.

In unserer heutigen Casting-Gesellschaft, in denen die Sänger durchgereicht werden und Talent als etwas fast Selbstverständliches angesehen wird, haben auffällige starke Stimmen noch die besten Chancen. An einer Stimme wie der von Alex Hepburn kommt wohl niemand vorbei.

Das dachte sich wohl auch Linda Perry als sie Alex Hepburns Cover ihres berühmten "Whats Up" aus den 90ern hörte und sie meldete sich flugs bei ihr um mit ihr zu arbeiten. Wohlgemerkt das ganze passierte über Twitter. Neue Medien, neue Chancen.

So wurde Miss Hepburn auch vor allem über Youtube bekannt, wo ihre aktuelle Single bereits mehr als 7 Millionen mal aufgerufen wurde. Herausragende Stimmen können sich den zermürbenden Weg über Casting-Shows getrost sparen.

Gemeinsame Produktionen mit Linda Perry und Jimmy Hogarth

Geboren wurde die dunkelhaarige Schöne mit schottischem Blut in London, am 1.Weihnachtsfeiertag in London. Ein echtes Christkind also, das aber vom Leben bisher nicht gerade mit Glück und eitel Sonnenschein gesegnet wurde. Sie hat schon mehrere Familienmitglieder verloren, nur ihre Mutter ist ihr noch geblieben. Das prägt und macht erwachsen - und schlägt sich vielleicht auf die Stimme nieder.

 Ihre Debüt-EP "Pain is" wurde auf iTunes Single of the week und bald wurde sie, die ihre Kindheit in Frankreich verbrachte, vom französischen Fernsehen herumgereicht. Eine Karriere über das Internet. Heute arbeitet sie mit namhaften Produzenten wie die bereits genannte Ausnahmeerscheinung Linda Perry, die auch mit Pink, Alicia Keys und Christina Aguilera gemeinsam Hits schrieb, zusammen. Dazu reihen sich aber auch noch Gary Clark, Jimmy Hogarth, Dee Adams oder Paul Barry. Einem größeren Publikum wurde sie als Opening Act von Bruno Mars bekannt. Ein gelungener Gegensatz übrigens. Bruno Mars, der smarte Musiker mit seiner schmuseweichen Stimme und seinem "Marry me" auf der einen Seite und die schwarze, kratzige Stimme von Alex Hepburn auf der anderen Seite..

Ende 2012 hörten wir zum ersten Mal ihre Single "Under" aus dem Debütalbum "Together Alone", das in Frankreich, Belgien und der Schweiz schon die Charts stürmte, nun kommen auch wir Deutschen in den Genuss, das ganze Album hören zu dürfen. Produziert wurde es gemeinsam mit Jimmy Hogarth, Gary Clark und Ian Barter in London, gemixt wurde es von Cenzo Townsend, der bereits für Florence and the Maschine oder Snow Patron arbeitet. Das Mastering des Albums übernahm kein geringerer als Tom Coyne, der sich schon für Amy Winehouse und Adele zuständig fühlte.

Wie man sieht, ist die Dame schon ganz on top. Wer sie noch nicht kennt, ist ein wenig hinterher, das wird sich aber bald ändern. Denn wir Deutschen wissen auch, was gut ist..

Das Album beinhaltet so einige Highlights wie die von 60ies-Rhythmen beeinflusste Nummern oder Tributes an Gitarren-Legende Jimmy Hendrix oder auch launige Songs wie "Get Heavy" und treibende Beats wie bei "Angelina".

 

Musik als Therapie

Alex Hepburn wollte zunächst nicht Sängerin werden, sondern Meeresbiologin. Doch das Leben entschied anders. In ihrer Musik kommt ohne Frage so einiges an Schmerz und Lebensweisheit  zum Ausdruck. Sie wurde zu einer wirksameren Therapie als ihre Sitzungen beim Psychiater, die sich nach den familiären Schicksalsschlägen, verschrieben bekam. Sie schrieb sich einfach den Schmerz mit ihren Songs von der Seele. Noch kann sie aber nicht über die Ereignisse singen, die sie zur Musik gebracht haben.

 Von den Platten ihrer Eltern inspiriert, die vor allem Blues und Soul hörten, begann sie mit 16 Jahren zu texten. Als sie ihre Stimme dazu nahm und einen guten Musiker traf, war der erste Plattenvertrag nicht mehr weit. Und wie das heute so ist: Die Plattenfirma schrieb das junge Talent über das Internet an.

Ihre Vorbilder, mit denen sie aber nicht verglichen werden will, sind tatsächlich u.a. Janis Joplin, Etta James, Bonnie Tyler. Natürlich wird sie auch noch mit Pink und Amy Winehouse in einen Topf geworfen. Auch Jimmy Hendrix und Billy Holiday haben sie stark beeinflusst.

Von dieser ungewöhnlichen jungen Dame werden wir sicher noch viel zu hören bekommen!
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