Weltmacht USA (Bild: PublicDomainPictures / Pixabay)

Amerika erklärte Mexiko den Krieg

Im Jahr 1812 besetzten die USA Westflorida. 1819 kauften sie von Spanien Ostflorida für 5 Millionen US-Dollar unter Anrechnung der Entschädigungsansprüche amerikanischer Bürger gegen Spanien. Als der russische Zar im Jahr 1823 Anspruch auf eine Ausdehnung an der Nordwestküste bis zum 51. Breitengrad erhob und dadurch die Gefahr erneuter Kolonialkriege europäischer Mächte auf amerikanischem Boden entstand, verkündete der amerikanische Präsident Monroe die Monroedoktrin.

Diese wurde von den europäischen Mächten zunächst nicht ernst genommen. Doch sehr bald zeigte sich der Weg, den die USA in ihrer Politik gegenüber Europa und Lateinamerika einschlagen würden. 1836 unterstützten die USA die Unabhängigkeitsbestrebungen von Texas. Nach der Schlacht bei Jacinto wurde dieses als selbstständiger Staat von Mexiko gelöst und 1846 in den Bund aufgenommen.

Gleichzeitig versuchte der amerikanische Präsident James Polk, Mexiko gegen Bezahlung zum Verzicht auf alles Land bis zum Rio Grande und Oberkalifornien zu bewegen. Als dies nicht gelang, erklärte er dem schwachen Mexiko den Krieg. Nachdem Kalifornien 1847 mit Gewalt erobert worden war, erhielten die USA im Friedensvertrag von Guadelupe-Hidalgo (1848) das Land bis zum Rio Grande, New Mexico und Oberkalifornien gegen die Zahlung von 15 Millionen US-Dollar.

1846 verzichtete England auf das 1818 gemeinsam mit den USA verwaltete Oregongebiet, nachdem Oregon zwischen 1835 und 1845 immer mehr von amerikanischen Siedlern bevölkert worden war. Trotz dieser Ausdehnung der USA von der atlantischen bis zur pazifischen Küste machten die 22 Millionen Amerikaner, die sich in den Ostküstenstaaten konzentrierten, wenig Anstalten, die neuen Gebiete jenseits des Mississippi zu besiedeln. Daran änderten auch die Siedlerzüge nach Oregon und der Zug der Mormonen nach Utah nichts. Zu dieser Zeit bestanden zwischen dem 800 Seelen zählenden San Francisco in Kalifornien, der alten spanisch-mexikanischen Missionsstadt Santa Fé in New Mexico und St. Louis am Mississippi nur die losen Verbindungen, die von erfahrenen Waldläufern und Trappern aufrechterhalten wurden.

Geschäftsleute schufen die Grundlage für die Vormachtsstellung der USA

Mit Beendigung der europäischen Kriege stieg die Einwanderung von Europäern schlagartig an. Den Hauptanteil bildeten Engländer, Deutsche und Iren. Es waren jedoch nicht die Siedler oder Gründerväter, denen die USA ihre globale Vormachtsstellung verdankt, sondern eine Handvoll Geschäftsleute. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts schufen sie die Grundlagen für den wirtschaftlichen Erfolg. Einer der ersten war Cornelius Vanderbilt (1794 - 1877). In ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, sparte sich der Exschläger Geld zusammen und stieg nach dem amerikanischen Bürgerkrieg ins Eisenbahngeschäft ein. Im Laufe der Jahre vergrößerte er sein Streckennetz und errichtete ein Quasi-Monopol. Auch die Schifffahrt hatte er fest im Griff.

Andrew Carnegie (1835 - 1919) wurde durch die Stahlherstellung reich. Um die stetig steigende Nachfrage zu sichern, ließ er seine Angestellten immer härter arbeiten. Im Jahr 1892 wurde ein Aufstand in einem seiner Werke in Pennsylvania blutig niedergeschlagen. Bei den Auseinandersetzungen starben 16 Menschen.

Ölpionier John D. Rockefeller kannte ebenfalls keine Skrupel, um seine Ziele zu erreichen. Erdölraffinierung machte ihn zum reichsten Mann seiner Epoche. Doch dann musste er sich der Justiz stellen. Im Jahr 1911 wies der Oberste Gerichtshof der USA nach, dass Rockefellers Standard Oil Company illegal ein Monopol aufgebaut hatte, indem Konkurrenten eingeschüchtert und Politiker gekauft worden waren. Das Ende der Monopole markierte aber auch den Beginn einer Epoche, die sich für den Aufstieg Amerikas zur Weltmacht als ebenso wichtig erweisen sollte wie die Unternehmer zuvor: die Ära des ungehinderten Wettbewerbs.

BerndT, am 04.02.2014
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Bildquelle:
Cornell Univerity Library (Das Ende des amerikanischen Bürgerkriegs)
PDPhotos (Die Besiedlung Kaliforniens)
dvarimtovim (Das Massaker an den Brulé-Indianern)

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