Anthocyane - sekundäre Pflanzenstoffe machen Beeren so gesund
Beeren sind das gesündeste Obst durch ihren hohen Gehalt an Anthocyan. Diese Beerensorten enthalten besonders viele Anthocyane.Sekundäre Pflanzenstoffe in Beerenfrüchten
(Bild: PublicDomainPictures / Pixabay)
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Anthocyane sollen für die gesundheitsfördernde Wirkung von Beerenfrüchten verantwortlich sein
Neben Vitaminen und Mineralstoffen, die in Beerenfrüchten reichlich vorhanden sind, enthalten viele Beerensorten sogenannte Anthocyane. Anthocyane sind spezielle, blaue Pflanzenfarbstoffe, denen verschiedene gesundheitsfördernde Wirkungen nachgesagt werden. So sollen sie beispielsweise unser Immunsystem stärken, vor Erkältungen und sogar Krebs schützen und vorbeugend gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen wirken. Die gesundheitsfördernde Wirkung von Holunderbeerensaft ist schon seit hunderten von Jahren bekannt.
Welche Beeren enthalten Anthocyane?
Die Anthocyane sind in geringen Mengen in allen Beerenfrüchten enthalten, jedoch ganz besonders in Beeren mit einer dunklen, blauen Farbe. Dazu gehören zum Beispiel Brombeeren, Holunderbeeren, schwarze Johannisbeeren, Heidelbeeren und die Acai Beere, eine besonders nährstoffreiche Frucht aus Brasilien.
Moderne Beerensorten enthalten weniger Anthocyane - Die sekundären Pflanzenstoffe werden oft weggezüchtet
Früher gehörten Beeren zu den wenigen Obstsorten, die noch nicht durch Züchtung ertragreicher gemacht worden waren. Dies ist jedoch heute nicht mehr der Fall. Leider werden auch Beeren so gezüchtet, dass sie weniger sauer schmecken, größer werden und damit auch mehr Geld bringen. Das alles führt dazu, dass unsere heutigen Beerenfrüchte oft nicht mehr wirklich gut schmecken und auch weniger Anthocyane enthalten. Heidelbeeren sind nur noch süß und innen drin ganz hell (weniger Farbstoff bedeutet auch weniger Anthocyan), Brombeeren sind bestenfalls sauer (die aus dem Wald sind süß) und Himbeeren wenig aromatisch. Hinzu kommt außerdem das die natürlichen Beerensorten nicht haltbar sind und sehr schnell verderben. Daher hat man neue Beerensorten gezüchtet, die wesentlich unempfindlicher sind. So sind im Handel gegenwärtig vorwiegend frische Heidelbeeren erhältlich, die fast so groß sind wie Weintrauben. Die Früchte halten relativ lange, schmecken aber leider längst nicht so gut wie ihre wilden Verwandten und enthalten weniger der gesunden Anthocyane. Kauft man hingegen tiefgekühlte Heidelbeeren oder Heidelbeeren aus dem Glas, fällt auf, dass sie viel kleiner und aromatischer sind. Da diese Früchte nach der Ernte sofort verarbeitet werden, liegt bei der Auswahl der Sorten die Priorität beim Geschmack, nicht bei der Haltbarkeit. Leider zeigt die Erfahrung, dass besonders günstige Beeren vom Discounter oft keinen Geschmack haben, dies bezieht sich allerdings nur auf Frischware!
Tiefgekühlte Beerenfrüchte und Beeren aus dem Glas sind normalerweise wesentlich aromatischer und auch reicher an Anthocyanen. Beeren im Glas sind eingekocht und enthalten daher etwas weniger Vitamine, sind aber trotzdem immer noch voller gesunder Nährstoffe und Anthocyane. Apropos roh oder gekocht: Nicht immer ist der Konsum von rohen Beerenfrüchten die beste Wahl. Beeren enthalten mitunter Abwehrstoffe, die für den Menschen sogar giftig sein können. Das beste Beispiel ist die Holunderbeere, die roh zu Erbrechen führt, gekocht jedoch sehr gut verträglich ist.
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Anthocyane als Nahrungsergänzung
Reine, chemisch nachgebaute Anthocyane sollte man nicht als Nahrungsergänzung zuführen, sie sind jedoch in so manchen "Wunderpillen" aus dem Chemielabor enthalten. Hier sind Nebenwirkungen möglich. Interessant sind getrocknete Beeren, Pulver oder Saft aus Beeren, die von Natur aus viele Anthocyane enthalten. Ein Glas Holunderbeerensaft täglich ist sicher gesund, auch die als Schlankheitsmittel verkaufte (sie macht nicht schlank, ist aber gesund) Acai Beere kann in pulverisierter Form oder als Saft konsumiert werden. Beeren sind übrigens auch als natürliche Nahrungsergänzung für Sportler empfehlenswert.