Die Top 10 der beliebtesten Obstsorten

Hinter den drei führenden Obstsorten Apfel, Banane und Weintraube befinden sich im Ranking Früchte, die vor allem saisonal zur Verfügung stehen. So liegt die Orange, bei uns meist nur im Winterhalbjahr erhältlich, mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 6 Kilogramm nur auf Rang vier. Das Mittelfeld der Verbrauchergunst teilen sich Kirschen, Clementinen und Pfirsiche.

Mit einer längeren Saison wäre die Erdbeere wohl deutlich besser platziert, die mit ihrer kurzen Erntezeit auf gerade mal 3 Kilo Jahresverbrauch kommt.

Äpfel sind der große Renner

Wer im Supermarkt Äpfel einkauft, muss kein Apfelexperte sein; und dennoch wählt er beim Kauf mit sehr großer Wahrscheinlichkeit den richtigen Apfel aus, obwohl geschätzt wird, dass es auf der Welt mehr als 30.000 Apfelsorten gibt und rund 2000 davon allein in Deutschland wachsen. Der Kunde kann sich bei seinem Kauf im Supermarkt kaum vertun, denn die Auswahl erscheint zwar groß, ist es aber nicht.

Im Supermarkt locken – gut ins elektrische Licht gesetzt – rote, gelbe und grüne Apfel, mit Bäckchen oder ohne, groß oder klein, süß oder sauer. Sie spiegeln eine Vielfalt des Angebots vor. Heute werden nur aber noch 25 Sorten im Erwerbsobstbau der Obstbauern kultiviert und nur sieben davon regelmäßig im Handel angeboten. Das sind die Sorten Boskoop, Cox Orange, Golden Delicious, Elstar, Gloster, Jonagold und Granny Smith; hinzu kommen im regelmäßigen Abstand von einigen Jahren Neuzüchtungen wie jüngst die Sorte Wellant

Kriterien für die Auswahl der Apfelsorten beim Obstbauern

Die Standardisierung des Apfels hat ökonomische Gründe und wurde durch die EU hervorgerufen. Vor rund 50 Jahren förderten Deutschland und Europäische Gemeinschaft die Rodung alter Apfelbäume mit ihren hohen Stämmen und den Anbau ertragsorientierter Plantagen mit kleinen Bäumen am Spalier.

Dann wurden die klassischen Tafelobstsorten so gezüchtet, dass sie einheitlich große Früchte hervorbringen, leicht zu ernten sind und unabhängig von ihrem Herkunftsland immer gleich gut schmeckten.

Strenge EU-Richtlinien mit Qualitätsnormen, vorgegebener Größe und vorgegebenem Gewicht trugen dazu bei, die Vielfalt der Apfelsorten zu beschneiden. Sogar die Beschaffenheit des Stiels wurde vorgeschrieben (Erinnerungen an die Salatgurke werden wach). Heute ist der im Handel angebotene Apfel ein reines Industrieprodukt von guter Qualität.

Kriterien für die Auswahl der Apfelsorten beim Hobbygärtner

Der Hobbygärtner kann sich seine Apfelsorten für den eigenen Anbau unter zahlreichen alten Sorten aussuchen oder sich auch für gängige Apfelsorten entscheiden. Er ist privilegiert, denn er kann seine Apfelbäume nach seinem Geschmack (sauer, mittel oder süß) auswählen. Er kennt dabei die drei für ihn wichtigen Kategorien von Äpfeln: Die Sommeräpfel, die er ab Ende Juli bis Anfang September für den sofortigen Verzehr erntet, die Herbstäpfel mit der Ernte im September und Oktober für den sofortigen Verzehr und die Lagerung und die Winteräpfel mit ihrer Ernte im Oktober und November für den Verzehr ab Dezember und die Lagerung bis März/April des Folgejahres.

Gelernte Köche entscheiden lieber nach Sorten und der Verwendung der Äpfel: Tafeläpfel für den Frischverzehr, Bratäpfel für die Zubereitung als Süßspeise aus dem Ofen und Back- und Kochäpfel für deren Zubereitung zu Kompott oder Most.

Äpfel sind sehr gesund

Der Apfel ist in Deutschland das beliebteste Obst: Im Durchschnitt isst jeder Einwohner 30 Kilogramm Äpfel pro Jahr. Ein Apfel besteht zu 85 Prozent aus Wasser, enthält aber viele Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Äpfel haben nur 45 bis 60 Kilokalorien pro 100 Gramm. Damit eignen sich Äpfel für eine gesunde, kalorienarme Ernährung.

Fruchtzucker im Apfel

Äpfel und Apfel-Produkte unterscheiden sich deutlich in ihrem Gehalt an Fruchtzucker. Während ein 100 Gramm schwerer Apfel ziemlich genau sechs Gramm Fruchtzucker enthält, finden sich in einem halben Liter Apfelsaft nahezu 25 Gramm Fruchtzucker. 100 Gramm getrocknete Apfelringe enthalten 54 Gramm Fruchtzucker.

Nährstoffe im Apfel

Der Nährstoffgehalt von Äpfeln variiert je nach Lagerung und Sorte. Ein Großteil der Vitamine sitzt direkt unter der Schale. Deshalb sollte man Äpfel ungeschält essen, wenn man sie vorher gründlich gewaschen hat. Besonders reich sind Äpfel an Kalium und Kalzium und den Vitaminen B1, B2, B6, C und E.

Des weiteren enthalten Äpfel Folsäure, Pektine und Polyphenole.

Allergien gegen Äpfel lassen sich umgehen

Leider vertragen viele Menschen wegen ihrer Allergie den Verzehr von rohen Äpfeln nicht gut. Die Apfel-Allergie ist die am weitesten verbreitete Obstallergie in Deutschland. Man kann sich fast immer auf die Faustregel verlassen: Wer auf Pollen von Apfelblüten allergisch reagiert, zeigt auch beim Verzehr von frischen Äpfeln diese allergische Reaktion.

Das geschieht besonders häufig bei den modernen, jungen Apfelsorten wie Jonagold, Granny Smith, Braeburn, Elstar, Cox, Orange und Gala, weil in ihnen besonders viele Eiweißstoffe enthalten sind, die Allergikern nicht bekommen.

Nur schwache oder überhaupt keine Reaktionen löse alte Sorten wie der Finkenwerder Herbstprinz, der Gravensteiner oder Sorten wie Alkmene, Berlepsch, Boskoop, Idared, Jamba oder Rubinette aus.

Wie hoch das Ausmaß der Allergie auch sein mag, gilt in den meisten Fällen, dass Allergiker gekochte und verarbeitete Äpfel problemlos genießen können.

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