Erdbeerzeit ist vitaminreiche Sommerzeit

Mit einem tollen Genußangebot locken die Erdbeeren, die pur genauso schmecken wie als Saft oder Kompott oder (Sch...auf die Diät) frisch mit Schlagsahne. Zusätzlich liefert das leckere Obst zahlreiche wertvolle Inhaltsstoffe und Ballaststoffe, die die Darmtätigkeit fördern. Nach den Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung enthalten 250 Gramm Erdbeeren 80 Kalorien, 1 Gramm Fett, 40 Mikrogramm Folsäure, 162,6 Milligramm Vitamin C, 62,6 Milligramm Kalzium, 37,6 Milligramm Magnesium und 362,5 Milligramm Kalium.

Mit diesen Werten kann es die Erdbeere mit vielen anderen Obstsorten aufnehmen. Allein ihr Vitamin-C-Gehalt liegt höher als bei Zitronen und Orangen. Etwa 200 Gramm Erdbeeren decken bereits den Tagesbedarf eines Erwachsenen an Vitamin C.

Keine Rückstände von Pflanzenschutzmitteln

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) gab vor Beginn der Erdbeersaison 2016 bekannt, dass Erdbeeren aus Deutschland mit 0,1 Prozent sehr viel seltener beanstandet wurden als solche aus anderen EU-Staaten (0,26 %). Erdbeeren, die im Winter aus Nicht-EU-Staaten, z. B. subtropischen Ländern wie Marokko oder Ägypten, importiert wurden, wiesen deutlich mehr Rückstände auf (2,4 % Beanstandungen).

Auch pflanzliche Lebensmittel wie Erdbeeren können mit Krankheitserregern belastet sein, die beim Menschen eine Infektion auslösen können. Dies haben u.a. zwei große lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche in den Jahren 2011 und 2012 gezeigt, die durch kontaminierte Sprossen bzw. tiefgefrorene Erdbeeren ausgelöst wurden. Quellen für eine mikrobielle Belastung sind insbesondere verunreinigtes Bewässerungswasser und organische Düngung.

Frische Erdbeeren aus Deutschland sind mikrobiologisch fast immer unbedenklich. Im Rahmen des Zoonosen-Monitorings wurden insgesamt 825 Proben von frischen Erdbeeren aus Erzeugerbetrieben und dem Einzelhandel auf die Erreger Salmonellen, Campylobacter, Listeria monocytogenes, VTEC und kommensale E. coli als Indikator für eine fäkale Verunreinigung untersucht. In keiner der untersuchten Proben wurden Salmonellen, E. coli oder VTEC nachgewiesen.

Von Walderdbeeren zu großen Früchten

Alle bekannten römischen Schriftsteller priesen den Genuss der damals noch kleinen Erdbeeren in der Form von Walderdbeeren, die dem Menschen der Überlieferung nach schon seit der Steinzeit schmecken sollen. Im Mittelalter wurden Erdbeeren gezielt angebaut, bis plötzlich mit dem wachsenden Überseehandel Erdbeerpflanzen mit großen Früchten aus Kanada und Südamerika den Markt eroberten. Durch einen glücklichen Zufall entstand in den Niederlanden die Kreuzung zur heute noch beliebten Erdbeere. Sie wird Ananaserdbeere wegen ihrer Form und wegen ihres Aromas genannt. Schnell fand diese genußreiche Sorte in allen Bevölkerungsschichten bis hoch zu den Königshäusern Beliebtheit.

Deutsche Erdbeeren werden in allen Bundesländern angebaut. Am meisten verbreitet sind Erdbeerfelder in Niedersachsen, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Bayern.

Die Erdbeere ist eine Scheinfrucht und Sammelnuss

Was haben die Erdbeere, Hagebutte, Himbeere und Brombeere gemeinsam? Ganz einfach: Es sind alles Scheinfrüchte oder Sammelnüsse. Die Erdbeeren gehören zur Familie der Rosengewächse. Einige Arten der Rosengewächse bilden Sammelnussfrüchte aus, zum Beispiel Erdbeeren oder Hagebutten.

Das rote Fruchtfleisch einer Erdbeere ist nur eine Scheinfrucht, während die eigentlichen Früchte der Erdbeere die kleinen gelben Körner an der Oberfläche sind. Diese Körnchen sind die eigentlichen Einzelfrüchte der Erdbeere, Nüsschen genannt. Das, was wir als "Erdbeere" essen, ist eigentlich die fleischig verdickte Blütenachse mit den Nüsschen obendrauf. Es ist das weiße Mark der Blütenachse, das in reifem Zustand die rote Farbe annimmt.

Die Farbe der Frucht gibt aber keine Auskunft über ihr Aroma. Dunkelrote Erdbeeren sind nicht immer süßer als helle und helle Früchte enthalten nicht automatisch mehr Fruchtsäure.

Lagerung und Säuberung

Am besten ist sofortiger Verzehr. Die empfindlichen Erdbeeren beginnen schon wenige Stunden nach der Ernte, Aroma zu verlieren. Da Erdbeeren zu 90 Prozent aus Wasser bestehen, vertragen sie keinen Druck und werden schnell matschig.

Ungewaschen und abgedeckt können Erdbeeren bis zu zwei Tage im Kühlschrank gelagert werden. Ein flacher Behälter mit nebeneinander liegenden Erdbeeren vermeidet Druckstellen. Beschädigte Früchte müssen sofort entfernt werden, weil sie schnell schimmeln.

Wegen der Druckempfindlichkeit dürfen Erdbeeren nicht unter einem fließenden, starken Wasserstrahl gewaschen werden, sondern nur in stehendem Wasser in einer Schale. Damit die Erdbeere kein zusätzliches Wasser aufnimmt, sollten Stiel und Blätter erst nach dem Waschen entfernt werden.

Erdbeeren selbst anpflanzen

Bei genügender Vorbereitung eignet sich auch das kleinste Beet und selbst ein Topf auf dem Balkon für die Anpflanzung von Erdbeeren. Die Bestäubung von Erdbeeren ist immer gewährleistet, denn die Planze ist zwittrig.

Mehr als zwei oder – bei leichtem Boden – drei Jahre sollte keine Erdbeerpflanze tragen, da sonst Pflanzengröße, Ertrag und Größe der Erdbeeren abnehmen. Bei früher Pflanzung und einer klimatisch günstigen Lage sollte eine einjährige Kultur gepflegt werden.

Erdbeerpflanzen können bei Garten-Centern, Fachgeschäften, Baumschulen o.ä. und in sehr zufriedenstellender Qualität im Internet erworben werden. Sie werden als sogenannte Grünpflanzen, als Frigopflanzen oder als Topfpflanzen angeboten. Grünpflanzen befinden sich in wasserundurchlässigen Kunststoffbeuteln und halten sich lange frisch. Frigopflanzen werden in den Wintermonaten geerntet und bis Juli angeboten. Topfpflanzen sind in einem Erd- oder Torfsubstrat angezogen und haben einen Wurzelballen.

Pflanzzeit

Gute Pflanzen haben eine kräftige Herzknospe und mindestens drei vollentwickelte Blätter. Die beste Pflanzzeit für Erdbeergrünpflanzen ist der Monat August. Sollen die Erdbeeren erst im April gesetzt werden, sind Frigopflanzen zu wählen. Zu diesem Thema sollte im Gartencenter möglichst eine Beratung erfolgen.

Auch private Kleingärtner pflanzen zunehmend Erdbeerfrigopflanzen. Die Topfpflanze ist die teuerste Alternative. Sie kann schon sehr früh im Juli gepflanzt werden und im nächsten Jahr sehr gute Erträge bringen.

Bodenvorbereitung und Pflanzung

Fast alle Erdbeersorten gedeihen auf allen neutralen bis schwach sauren Gartenböden, die viel Humus wie Stallmist, Torfmull, Kompost oder abgepackten Humusdünger enthalten sollten. Das für Erdbeeren vorgesehene Beet sollte mindestens 14 Tage vor der Pflanzung unter Einbringung des Humusdüngers tief umgegraben werden, damit sich der Boden bis zur Pflanzung absetzen kann.
Vor der Pflanzung ist die Einbringung von 6 bis 8 kg je 100 Quadratmeter eines im Handel erhältlichen Erdbeer-Volldüngers erforderlich. Gründlich einarbeiten. Unmittelbar vor der Pflanzung sind die Pflanzen mit den Wurzeln kurz in Wasser zu stellen, auch die Topfballen sollten voll durchfeuchtet sein. Der Pflanzabstand zwischen den Pflanzen soll 30 Zentimeter und zwischen den Reihen 60 Zentimeter betragen.

Im Pflanzloch müssen die Wurzeln ohne Stauchung Platz finden. Die Pflanze ist so zu setzen, dass sich das Herz in Höhe der Erdoberfläche befindet. Die Pflanzen fest andrücken und danach kräftig angießen und bei anhaltender Trockenheit morgens und abends wässern, nicht nur leicht überbrausen. Während der ersten 14 Tage sollte der Boden nicht austrocknen.

Pflege der Erdbeerpflanzen

Die Erdbeerpflanzen sollten immer durch ein flaches Lockern des Bodens unkrautfrei gehalten werden. Regnet es wenig, muss gegossen werden.

Damit die Früchte trocken und von der Fäule verschont bleiben, ist es ratsam, die Pflanzen zu unlegen. Am besten eignet sich Stroh; es geht auch Holzwolle oder Folie.

Nach der Ernte werden einjährige Pflanzen entfernt und zweijährige Pflanzen von den Ranken befreit. Danach sollte der Boden gelockert, ein Umgraben aber vermieden werden.

Autor seit 10 Jahren
533 Seiten
Laden ...
Fehler!