Der Unterschied zwischen konventionellem und biologischem Gartenbau

Die Anbauweise der Gärtner, die gutes Saatgut auswählen, den Boden düngen, bearbeiten, die Pflanzen gegen Krankheiten schützen, wird konventionell genannt. Um sagen zu können, dass der Gärtner eine biologische Anbauweise bevorzugt, bedarf es mehr. Ein Biogarten kann in Permakultur, bei der möglichst wenig in den Kreislauf eingegriffen wird, bearbeitet werden. Aber, nicht jeder ungepflegte Garten ist ein Biogarten.

Was ist nun das Besondere an einem Biogarten?

Ein Biogärtner ist aktiv um den Aufbau eines gesunden Bodens und um die Bodenpflege und aller darin enthaltenen Lebewesen und Mikroorganismen bemüht. Vor dem Ersten Weltkrieg wussten Landwirte noch, dass eine intensive Bodenpflege, mit Beachtung von Pflanzengemeinschaften und Fruchtfolge eine Angelegenheit von Generationen ist. Annie Francé-Harrar wies schon 1950 in ihrem Buch: "Die letzte Chance für eine Zukunft ohne Not", auf den allgemeinen Humusverlust und dessen Folgen, Bodenverarmung, Auswanderung, hin. Der Mikrobiologe Dr. Stefen Martin betont in dem Zusammenhang die Wichtigkeit einer Ernährung der Mikrokulturen.

Wildkräuter und Regenwürmer sind im Biogarten willkommen

Die vielfältige Wildhautflora, ein Zeichen ausgeglichener Bodenbeschaffenheit, verringert zum Beispiel die Anfälligkeit gegenüber Pilzen. Regenwürmer wollen mit Zwiebelschalen, Kaffeesatz und feuchter Wellpappe, die unter trockenen Stroh geschickt verborgen werden kann, angelockt und für ihre kostenlose Arbeit belohnt werden. Sie reichern, als Gegenleistung, den Boden mit Nährstoffen an und bieten, mit ihrem Röhrensystem im Boden, die beste Sicherung vor einer Überflutung des Gartens. Zusätzlich: Je mehr Regenwürmer der verschiedensten Arten sich im Gartenland tummeln, je weniger hat der menschliche Gärtner mit dem umgraben zu tun. Ein Gärtner, der sein Land auf ökologischen Betrieb umstellen will, tut gut daran zu beobachten, welche und wie vielfältig sich Spontanvegetation zeigt. Aus dem Grund ist im Biogarten ein gemütlicher Sitzplatz wichtig.

Dietlindes kleiner Kräuterkurs-Kräutergarten

Mischkulturen sind bei Pflanzen beliebt

Im Biogarten kann mit speziellen Pflanzungen auf die Bedürfnisse von Gärtnern und Pflanzen eingegangen werden. Halten sich zum Beispiel ungewöhnlich viele Mäuse im Garten auf, ist es sinnvoll, möglichst viel Minze, die die Katzen lieben, anzubauen. Gartenliebhaber, die körperliche Arbeit nicht leisten können, können sich diese durch Mulchen erleichtern. Denn aufwändiges Umgraben des Bodens ist, wenn dieser sorgfältig mit trockenem Laub, Stroh oder Heu gemulcht ist oder mit Grünsaat zusätzlich vor dem Austrocknen geschützt wurde, nicht mehr nötig. Auch ein Bauerngarten, in dem Mischkulturen sich gegenseitig schützen und zum Wuchs anreizen, kann ein Biogarten sein. Die Bäuerinnen, vorwiegend in Schwaben und Bayern, zogen schon in früherer Zeit, für ihren Eigenbedarf im "Bauerngarten", Gemüse und gleichzeitig den Tischschmuck. Gästen gefällt dieses kunterbunte durcheinander meist gut. Zum Beispiel profitiert der hübsch aufgereihte Blumenkohl von einer Einfassung mit Tagetes, die den Nematodenbefall und den Schneckenfraß verhindern. Auch üppige Buschbohnen wachsen besser und gewinnen an Aussehen, wenn an den Reihenenden duftendes Bohnenkraut wächst.

Bewährte Mischkultur

(Bild: Monika Hermeling)

Wie unterscheiden sich die Ernteergebnisse

Die Praktiker der Bioland-Anbaubetriebe geben bekannt: "Biogemüse und -obst hat mehr bioaktive Stoffe, einen höheren Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen, bessere Ergebnisse bei Geschmackstests, eine günstigere Lichtspeicherkapazität, mehr Vitamine, mehr Mineralstoffe, einen höheren Trockenmassegehalt, eine bessere Haltbarkeit, kaum Lebensmittelzusatzstoffe, sie sind frei von Bestrahlung, haben weniger Schwermetalle, sind nitratärmer und die Pestizid-Belastung ist wesentlich geringer. Biogemüse enthält weniger Wasser und Bioäpfel sind reicher an sekundären Pflanzenstoffen (Phenole) und Vitamin C. Weitere Studien deuten auf höhere Gehalte anderer Nährstoffe hin, die teils der Entstehung von Erbgutschäden/ Krebs hemmen oder die Haltbarkeit erhöhen." Eine positive Folge: Eine Bio-Ernährung kann das Immunsystem stärken, ist für Babys besser und Männer wiesen eine um 30 Prozent höhere durchschnittliche Spermienkonzentration, die auf einen gesunden Nachwuchs hoffen lässt, auf. Die Aussage von Bioland wird durch die österreichische Vergleichsstudie zur Qualität biologischer Lebensmittel und konventioneller Herkunft, von Alberta Velimirov vom Ludwig-Boltzmann-Institut und der Risikoforscher Werner Müller, belegt.

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