So kam alles ins Rollen

Nach meiner Online-Anmeldung im März 2010 bekam ich nach wenigen Tagen einen Anruf von der Austausch-Organisation. Da wurden mir dann noch einige Fragen zu meiner schulischen Leistung etc. gestellt.Kurz darauf habe ich dann Post bekommen und wurde zu einem Auswahlgespräch im August eingeladen.

Das Auswahlgespräch fand in einem der Firmensitze statt, wo ich dann fünf weitere Jugendliche kennenlernte. Zusammen hatten wir dann ein Gruppengespräch, bei dem uns die vier Organisationsmitarbeiter verschiedene Fragen gestellt haben. 

Ich war vor dem Gespräch ziemlich nervös, weil dort entschieden wurde, ob sich mein Traum vom Auslandsjahr verwirklichen würde. Es hat ungefähr drei Wochen gedauert, bis endlich der Brief kam, in dem stand, dass ich es geschafft hatte.

Von da an wurde die Sache etwas stressig. Ich habe einige Stapel mit Formularen ausfüllen müssen. Dazu gehörten dann seitenweise Fragen über meine Persönlichkeit, Familie und Hobbies. Die Formulare musste ich dann wieder an die Organisation schicken und dann hieß es abwarten...

 

Die wichtigsten Vorbereitungen - Seminare & das Visum

Im März 2011 hatte ich eine Vorbereitungswoche. Wir haben dann mit ungefähr 50 Jugendlichen, die alle in die USA wollten in einer Jugendherberge gewohnt. Betreut wurden wir von sechs ehemaligen Austauschschülern, die mit uns Seminare gemacht und Gespräche geführt haben. Da in dieser Woche schon die Ersten ihre Gastfamilie bekommen haben, stieg das Reisefieber bei allen. Gesteigert wurde dies noch von einem Wochenendseminar im Juni, wo als Endspurt die letzten Fragen geklärt wurden. Die Zeit ab der Vorbereitungswoche bestand aus erwartungsvollen Blicken in den Briefkasten, in der Hoffnung, endlich zu erfahren, wohin genau es geht. Ich habe lange überlegt, was für eine Gastfamilie ich mir wünsche und in welchem Bundesstaat ich wohnen will, doch man konnte nur abwarten.

Die nächste Hürde war das Visum. Wir haben genaue Anweisungen bekommen, wie wir das Online-Formular ausfüllen sollten... auf Englisch. Dies hat einige Stunden gedauert, weil das Formular sehr umfangreich war und mein Englisch dann doch zu wünschen übrig ließ.Aber irgendwann habe auch ich meinen Visumsantrag erfolgreich hinter mich gebracht. Dann musste ich im Juli 2011 nach Berlin und mein Visum endgültig beantragen. An sich hat das nicht sehr lange gedauert, sodass danach noch Zeit für eine Stadtrundfahrt war.

 

Die letzten Wochen - Endlich eine Gastfamilie & Abschied von zu Hause

Nun lagen die Sommerferien vor mir und der lang ersehnte Brief könnte jeden Tag ankommen. Alle Leute von der Vorbereitungswoche hatten die ganze Zeit über Kontakt, sodass ich immer gleich erfahren habe, wenn jemand eine Gastfamilie bekommen hat. Die Spannung stieg mit jedem Tag, aber auch die Sorge. Mein Abflugtermin am 25.08.2011 stand bereits fest, allerdings würde man diesen Termin um einen Monat verschieben, wenn drei Tage vor Abflug keine Gastfamilie vorhanden ist. Zwölf Tage vor meinem Abflug kam dann endlich ein Anruf: Eine Gastfamilie in Richmond, Virginia. Meine GastschwesterEllie war 12 Jahre alt und mein Gastbruder James war 10. Ich sollte auf eine ziemlich christliche Privatschule gehen, was mir die letzten Tage vor meinem Flug Sorge bereitete. Ich hatte Angst, in eine sehr spießige Gemeinschaft zu kommen. Immerhin musste ich mir vorher online auch noch eine Schuluniform bestellen, was mir noch mehr Angst machte.

Nun hatte ich geteilte Gefühle. Zum einen wollte ich endlich in mein Abenteuer starten, zum anderen wurde mir bewusst, dass ich in einigen Tagen meine Freunde und Familie für 10 Monate hinter mir lassen musste und in eine komplett neue Umgebung kommen würde. Ich verbrachte also meine letzten Tage in Deutschland mit meinen Freunden und damit, meine Koffer zu packen und die letzten Sachen zu organisieren.

Am 24.08. war mein letzter Tag in Deutschland gekommen. Am Abend habe ich meine beiden besten Freunde zu mir eingeladen, die am nächsten Morgen dann auch mit zum Flughafen kamen. Ich war gar nicht mehr aufgeregt, weil ich in der Situation zu gestresst war, um an irgendetwas zu denken. Um zwei Uhr morgens sind wir dann losgefahren zum Flughafen.

Nun ging es los in mein Abenteuer!

Laden ...
Fehler!