Ausmisten, so geht es leicht - Tipps und Tricks
Zu jedem Wechsel der Jahreszeiten ist ein guter Zeitpunkt, seinen Kleiderschrank zu entrümpeln. Seit den Tipps von Marie Kondo ist Ausmisten sogar hip.Was versteht man unter "Ausmisten"?
- Ausmisten -
- aussortieren,
- ausräumen,
- entrümpeln,
- zum alten Eisen werfen,
- ausrangieren,
- wegtun,
- in Ordnung bringen,
- zu neudeutsch auch unter dem Motto "Simplify your life" bekannt; bedeutet nicht weniger oder mehr, als sich einen Überblick über seine Sachen zu machen und das wegzugeben, das nicht benötigt wird.
(Bild: theartofbetter / Pixabay)
Gibt es den idealen Zeitpunkt?
Ganz ehrlich gesagt: "Nein"
Am liebsten mir persönlich ist gegen Winterende - das neue Frühjahr ruft nach Farbe und Leichtigkeit. Und gegen Weihnachten ist das Ausmistprogramm ebenfalls seelisch günstig:
Drei gute Gründe gibt es rund um Weihnachten
- Einer der besten- Geschenke zu Weihnachten. Sie wünschen sich ein neues Outfit? Aber der volle Kleiderschrank schreit Ihrem Liebsten zu: "Stopp! Deine Frau/Freundin hat genug Klamotten!"
- Der zweitbeste- Sie möchten zu Weihnachten gerne etwas Gutes, Sinnvolles tun? Was ist sinnvoller, als einer karitativen Organisation noch lange vor dem Fest schöne Sachen zu geben? Menschen mit klammer Brieftasche freuen sich darüber.
- Der drittbeste Grund- Was Gutes für die eigene Seele tun.
Entrümpeln befreit nicht nur den Schrank, sondern tut auch dem Gemüt gut. Eine bessere Vorbereitung auf das Fest als eine kurze therapeutische Reinigung, kann Ihnen gar nicht passieren.
Falls Sie daraufkommen, dass bereits Frühlingsbeginn ist, haben Sie Weihnachten verpennt. No problem. Da passt das mit dem Ausmisten und der neuen Frühlingskur für Ihr Outfit mindestens genau so gut!
Fröhliches Blau (Bild: a.sansone)
Ausmisten Grund 1: Ich wünsche mir ein trendiges Outfit
Machen Sie es Sich gemütlich, besorgen Sie jene Zeitschriften, die Mode nach Ihrem Geschmack anbieten. Schneiden Sie die Tipps aus, die Ihnen zusagen. Stellen Sie sich selbst in der neuen trendigen Zusammenstellung vor:
- Was passt zu mir?
- Welche Farbe steht mir?
- Welche Jeans sind in? Welche passen zu mir?
- Was kann ich gut brauchen, um meinen Stil zu verändern oder zu ergänzen?
- Welche Stücke habe ich und kann sie farblich neu kombinieren?
- Was fehlt mir, um optisch im Trend zu sein?
Ein Wochenende ist dafür bestens geeignet, das darf dann sogar grau und trübe sein.
Shirt, Jeans, Schal: alles Bestand - neue Jacke, neuer Style (Bild: https://pagewizz.com/ausmis...)
Einstiegshilfe fürs Ausmisten: die hilfreichen Drei.
Stellen Sie sich vor Ihren offenen Kleiderschrank:
- Was sehe ich da?
- Was brauche ich wirklich?
- Was steht mir schon lange im Weg?
- Was übersehe ich bereits automatisch?
Machen Sie das ruhig und bewusst, am besten Sie machen ein Foto vom "Ist-Zustand". Sie können auch schon ein wenig vorsortieren, indem Sie die Kleidungsstücke nach ihrer Tragehäufigkeit zusammen hängen.
Nun geht es ans Praktische: Sie stellen drei Schachteln oder drei leere Kleidersäcke bereit.
- "Weitergeben, Verschenken",
- "Wegwerfen" und
- "Warten", so können Sie diese beschriften.
Sorgen Sie für eine großzügige Ablagefläche. Ihr Bett, der Fußboden, der Bügelladen, wo Sie die Kleidungsstücke zur Begutachtung auflegen können.
Marie Kondo wirft dafür alles auf einen Haufen. Muss man mögen - also ohne mich.
Sie nehmen nun von links nach rechts aus Ihrem Kleiderkasten Stück für Stück in die Hand.
Beispiel: Sie nehmen eine Jeans zur Hand. Sie ist zwar hübsch, auch gut erhalten, vielleicht war sie sogar teuer, aber bereits über ein Jahr dümpelt sie im Schrank vor sich hin.
Warum? Da hilft nur Anprobieren.
- Kneift sie?
- Ist nicht mehr in?
- Ab in die Schachtel " Weitergeben".
So arbeiten Sie sich zügig durch den Schrank.
- Alles, was zeitgemäß ist und gut sitzt, darf bleiben. Man muss es oft nur anders kombinieren. Legen Sie es sich mit anderen Teilen auf Ihrer Ablagefläche zurecht. Sie finden sicher hübsche neue Kombinationen. Lieblings-T-Shirts kann man für den Lagenlook wunderbar mit neuen Langarmshirts verwenden.
- Alles, was länger als ein Jahr nicht getragen wurde, gut erhalten ist, weitergeben.
- Alles, was nicht mehr in Ordnung ist oder schäbig, ausgeblichen: weg damit.
- Wo Sie sentimental daran hängen, in die Schachtel "Warten".
Stil kennt keine Größe
"Es ist die Freiheit der Mode, die jeden von uns werden lässt, was er sein möchte, ist oder manchmal auch sein könnte!", meint nicht zu Unrecht unser derzeitiger liebster Fashionberater- Shopping Queen Guru Guido Maria Kretschmer.
Wenn Sie sich also als Geschenk etwas zum Anziehen aussuchen dürfen, dann genießen Sie es. Nutzen Sie dabei gleich die Chance frischen Wind in ihren Schrank zu bekommen.
Tappen Sie aber besser nicht in diese Falle: Ein neues Teil gekauft, und die ganze Garderobe drumherum passt nicht dazu. Das Ganze nennt sich der Diderot-Effekt.
Ein gewollter Stilwechsel ist das Eine. Wenn man es bewusst macht und es sich auch leisten kann. Ein Teil, das anschließend nirgendwo dazu passt, ist nur eine teure Leiche im Schrank.
Der Inhalt der Schachtel "Wegwerfen" kommt auf den Müll.
Der Inhalt von "Weitergeben" kommt am besten zur Kleidersammlung einer karitativen Organisation. Siehe Entrümpelungsgrund zwei!
Die Schachtel "Warten" kommt auf einen Stauplatz. Sollten Sie den Inhalt derselben innerhalb eines Jahres nie benötigen, landet alles entweder in 1) oder 2).
Tipp: Auf der Wunschliste für Geschenke können Sie Tücher und Schals stellen. Damit entdeckt man neue Kombinationsmöglichkeiten für alte Lieblingsteile; etwa einen etwas langweiligen Pulli in Beige.
Nun ordnen sie den Kasten-Inhalt neu:
Mein persönlicher Tipp für eine Schrankordnung: Ordnen nach Farben
- Hosen zu Hosen, farblich gereiht.
- Blusen, Jacken, Röcke, Kleider, hängen Sie alles so auf, als wären sie in einem In-Laden, der Sie zum Shoppen verlocken soll.
- In den Fächern lagern Sie ebenfalls Shirts und Pullis farbenweise. Das erleichtert die Kleiderauswahl für den nächsten Morgen.
Jeans nach Farben (Bild: a.sansone)
KonMari-Methode: In Schubladen senkrecht lagern
Marie Kondos Empfehlung lautet nämlich, Textilien senkrecht einzusortieren. Also schön falten, und dann nebeneinander hochkant stapeln. Dünnere Textilien wie T-Shirts können auch zusammengerollt werden, extra dafür auch noch in kleine Aufbewahrungsboxen einsortieren. Man hat farblich einen schönen Überblick und beim Rausnehmen fällt nicht alles gleich wieder durcheinander.
Attraktive Ordnungssysteme
-
- Schals, Mützen, Handschuhe: Gut geparkt in Kartons oder Körben
- Gürtel oder Schals: An der Schranktür auf Scherengitter oder Körben
- Schuhe: ein textiler Schuhhänger beherbergt die absoluten Lieblingsschuhe
(Bild: moerschy / Pixabay)
Machen Sie nun neuerlich ein Foto vom neu geordneten Schrank - vergleichen Sie die beiden Bilder. Kleben Sie die beiden Fotos an die innere Schranktür - als Ermunterung und Hilfe.
Ausmisten Grund zwei: Mit Kleiderspende Gutes tun
Gute Sachen, die man zwar geliebt hat, aber nicht mehr tragen wird, bekommen einen neuen Sinn, wenn man sie Organisationen spendet, welche diese Stücke 1:1 wieder abgeben. Ich trage gerne schöne Sachen in einen Shop, der diese Stücke direkt wieder weitergibt. Die Kleiderspenden werden mit kleinen Preisen für Menschen mit kleiner Brieftasche weiterverkauft.
Einige Stellen, wo Sie mit gutem Gewissen Ihre "guten Teile" hin bringen können:
- lokale Flohmärkte
- Oxfam Mixshops
- Caritas
- Kleiderverwertung
- WAMS
- Wohin mit meinen alten Klamotten?
Ausmisten Grund drei: Entrümpeln tut der Seele gut
Ausmisten, Loslassen, neue Ordnung schaffen ist ein idealer Stressabbau. Nicht nur neuer Platz wird frei, sondern auch neue Energie. Auch wenn Sie sich von so mancher lieb- oder vertraut gewordenen Sache trennen müssen, die Befriedigung ist groß.
Wenn Sie die ganze Aktion auch noch mit schmissiger Musikbegleitung oder - je nach Temperament - auch von melancholischer Musik begleiten lassen, haben Sie sich eine teure Therapiestunde erspart. Der Effekt ist jedoch der gleiche. Neue Ordnung bedeutet chaosfreie Zone und Lust auf Neues.
(Bild: a.sansone)
Was bedeutet Ausmisten, Entrümpeln, Weggeben für unsere Psyche?
Etwas Aussortieren und Weggeben ist im wahrsten Sinne eine Änderung. Loslassen von etwas Liebgewordenem, Vertrautem, oft auch von etwas, das schon längst seine Funktion verloren hat. Warum es einem so schwer fällt?
- Man hat Angst vor der Veränderung, vor dem Kontrollverlust.
- Man hat Angst, das Falsche weg zu geben.
Wir täuschen uns aber selbst, denn erst wenn wir Dinge entfernt haben, verlieren sie ihre Macht über uns. "Aus den Augen, aus dem Sinn" ist kein falscher Leitsatz. Das Wichtigste:
- Wer etwas abggibt, schafft Luft und Freiraum.
Machen Sie Platz für Neues, für mehr Raum im bildlichen Sinn. Wer hier lernt "Loszulassen", ist auch in anderen Situationen offener für neue Wege.
"Wohlfühlen statt wühlen!" lautet das neue Motto.
So, der Kleiderschrank ist durchgecheckt. Neu geordnet. Sie haben wieder den Überblick über die besten oder liebsten Teile.
Nun gehen Sie mit ihrem Liebsten oder ihrer besten Freundin ganz unangestrengt Shoppen.
Sie haben in ihrer Erinnerung, was in ihrer Garderobe dringend fehlt. Sie können entspannt die neuen Trends betrachten. Ganz ohne Panik aussuchen, probieren und auswählen.
Vielleicht entschließen Sie Sich dann sogar einmal für "Green Fashion" oder sogar "Vegane Mode"?
Viel Spaß und viel Freude mit ihrem guten neuen Stück.
Bildquelle:
a.sansone
(Innsbruck: Bergsilvester und Christkindlmarkt)
a.sansone
(Jeans-Styles, Waschungen; ein Jeans-ABC)
a.sansone
(Green Fashion, Eco Label, nachhaltige Mode mit gutem Gewissen)