Viele Leute reagieren verwundert, wenn Sie hören, dass ihr Gegenüber als Jongleur arbeitet. Kann man überhaupt davon leben? Ist das ein Beruf? Sind typische und wohl auf verständliche Fragen, die den Leuten durch den Kopf gehen.
In Deutschland gibt es jedoch recht viele Artisten, also Akrobaten, Jongleure und Darsteller vieler weiterer Genres, die alle als Freiberufler tätig sind. Die wenigsten davon treten jedoch im Zirkus auf! Es gibt die verschiedensten Auftrittsmöglichkeiten: Gebucht wird ein Jongleur für Firmenevents, für Kleinkunstfestivals, private Feiern oder im Varieté, auf Kreuzfahrtschiffen, Messen und sogar auf Tagungen, bei denen dann die Tagungsteilenehmer als "aktive Pause" das Jonglieren lernen.
Wichtig ist natürlich, dass der Künstler eine oder mehrere gute Darbietungen hat. Die Zuschauer sind durch Fernsehen und Internet in den vergangenen Jahren immer anspruchsvoller geworden und möchten neue und innovative Acts sehen! Viele Jongleur arbeiten daher z.B.

Lichtjonglage

mit speziellen Leucht-Jonglage-Requisiten, die während der Darbietung die Farbe wechseln.

Training und Ausbildung
Als Artist fängt man meistens schon in der Kindheit an zu trainieren, entweder kommt man tatsächlich aus einer Zirkusfamilie oder man lernt die Kunst, z.B. im Kinderzirkus kennen. Wer dann wirklich Motivation, Ehrgeiz und Spaß an der Disziplin gefunden hat, für den stellt sich früher oder später immer die Frage, das Hobby zum Beruf zu machen.Weltweit gibt es außerdem Zirkusschulen, in denen man sein Können dann vertiefen und perfektionieren kann. In Berlin gibt es z.B. die staatliche Zirkusschule, an der man sich dann tatsächlich den Abschluss zum "staatlich ausgebildeten Artisten" erhält.
Nach vielen Jahren Training und Auftritten gewinnt man dann schließlich auf der Bühne auch immer mehr an Erfahrung, Routine und Ausstrahlung – das ist wichtig, denn das Publikum möchte nicht nur Höchstleistung sehen, sondern eben auch unterhalten werden. Es kann daher sein, dass eine witzige 3-Ball-Jonglage viel besser ankommt, als ein schwerer Trick mit 5 Bällen, den die Zuschauer gar nicht wahrnehmen.

Büroarbeit
Neben Auftritten und Training, verwendet ein Artist jedoch auch viel Zeit auf typische Büroarbeit. Verträge und Angebote müssen erstellt werden, Kunden müssen akquiriert werden, professionelles Werbematerial muss angefertigt werden und nicht zuletzt muss man natürlich auch als Künstler eine Buchhaltung machen.


Sein Hobby zum Beruf zu machen ist sicherlich eine sehr schöne Möglichkeit. Als Artist hat man die Möglichkeit im Ausland zu arbeiten, man lernt viele nette Kollegen kennen und die eigene Leistung wird auf der Bühne immer mit Applaus honoriert. Auf der anderen Seite ist man aber viel unterwegs, arbeitet natürlich oft abends und am Wochenende und man hat nicht immer einen geregelten Tagesablauf und natürlich auch kein geregeltes Einkommen.

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