Entstehung von Bienenwachs

Die Arbeiterinnen schieben die kleinen Wachsplättchen aus Wachsdrüsen, die sie zwischen den Bauchschuppen haben. Die Fähigkeit zur Wachsproduktion ist nicht während des gesamten Lebenszyklus gleich. Zwischen dem 12 und 18 Tag eines 6-wöchigen Bienenlebens ist die Wachsproduktion am höchsten. Der Energiebedarf für die Wachsproduktion ist enorm. Für ein Kilogramm Wachs benötigen die Bienen bis zu 13 kg Honig. Zunächst sind Wachsplättchen farblos. Sie werden mit den Mundwerkzeugen weiter bearbeitet und erhalten erst durch Beimischung von Pollen, Propolis und Drüsensekreten ihre typisch gelbe Farbe.

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Zusammensetzung von Bienenwachs

Bienenwachs besteht aus über 300 Einzelstoffen, die jedoch alle in geringsten Mengen vorkommen, denn nur 4 Stoffe haben einen Anteil von über 5 Prozent. Wie bei Wachsen üblich besteht auch Bienenwachs hauptsächlich aus Fettsäuren, Alkoholen und Fettsäureester. Daneben sind noch Kohlenwasserstoffe wertbestimmend. Aromastoffe verleihen dem Naturwachs seinen typischen Geruch. Eine Gefahr besteht durch die Anreicherung von fettlöslichen Inhaltstoffen aus Pflanzen- und Holzschutzmitteln, Mitteln zur Bienenbesänftigung oder -abwehr sowie Mitteln zur Milben- und Wachsmottenbekämpfung.

Charakteristika von Bienenwachs

 

  • Bienenwachs bleicht am Sonnenlicht aus, das heißt, dass Kerzen oder naturfarbene Wachsmodel aus Bienenwachs mit der Zeit ihre gelbe Farbe verlieren.
  • Bei Lagerung in kühlen Räumen bildet sich ein weißlicher Überzug am Wachs, der Wachsblüte genannt. wird. Dieses Qualitätsmerkmal von echtem Bienenwachs lässt sich jedoch leicht abwischen
  • Bienenwachs ist nicht verdaulich.
  • Bienenwachs ist nicht in Wasser löslich. Durch Erwärmen verflüssigtes Bienenwachs kann in Alkohol, in ätherischen Ölen oder in anderen Fetten gelöst werden.
  • Säurebestandteile im Wachs greifen Eisen an, das dadurch dunkle Verfärbungen erhält.
  • Pollenallergiker können auch auf Bienenwachs allergisch reagieren.

Verwendung von Bienenwachs

  • Kerzenherstellung: Mit der Entdeckung von chemischen Wachsen aus der Petrochemie ging die Bedeutung von Bienenwachs als Kerzenwachs stark zurück. Bienenwachskerzen werden entweder aus den Mittelwänden der Waben gerollt, oder aus geschmolzenem Wachs gezogen oder in Formen gegossen. Sie haben eine charakteristische Farbe und einen typischen Geruch. Sie verbrennen im Gegensatz zu Paraffinkerzen schadstofffrei.
  • Naturkosmetik: Bienenwachs wird in der Kosmetik in erster Linie als Konsistenzgeber für Cremes, Lippenstifte, Kajalstifte oder Lotionen verwendet. Es verfügt über hautpflegende Eigenschaften, speziell bei trockener, rissiger Haut.
  • Imkerei: Die Imker sind selbst ein großer Verbraucher, da den Bienen zum Bau ihrer neuen Waben ein Holzrahmen mit einer Mittelplatte aus Wachs zur Verfügung gestellt wird.
  • Bienenwachs dient auch als Rohstoff für Möbelpflegeprodukte und Polituren
  • Lederpflegeprodukte mit Bienenwachs halten das Leder geschmeidig und schützen es vor Nässe.
  • in der Lebensmittelindustrie wird Bienenwachs als Trennmittel oder Überzugsmittel unter der Bezeichnung E 901 verwendet und kommt zum Beispiel bei Gummibärchen zum Einsatz.
  • Die Pharmazeutische Industrie verwendet Bienenwachs als konsistenzgebende Grundlage von Salben.
  • Wachsmalkreiden für Kinder, Lacke und Malkreiden

Andere Wachsarten

Grundsätzlich lassen sich tierische, pflanzliche und chemische Wachse unterscheiden:

  • Tierische Wachse: Wachs von Pflanzenläusen, Wachs der asiatischen Zwerg- und Riesenhonigbienen, sowie der stachellosen Bienen aus tropischen Gebieten, Lanolin aus Schafwolle
  • Pflanzliche Wachse: Stearin z.B. Wachs der Wachspalme, bestimmter Gräser
  • chemische Wachse: z.B. Paraffin

 Vor allem Paraffin, ein Erdölprodukt, hat Bienenwachs in der Verwendung den Rang abgelaufen. Es ist in der Produktion wesentlich billiger. Paraffin kann sowohl für die Kerzenproduktion als auch in der kosmetischen Industrie für die selben Einsatzgebiete wie Bienenwachs verwendet werden.

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