Was bedeutet "Blaumachen"?

"Blaumachen" ist eine Redewendung, die einen Tag bezeichnet, an dem man nicht Arbeit erscheint. Woher der Begriff kommt, ist umstritten.  Sprachwissenschaftler vermuten, es könnte einen Zusammenhang mit der Gaunersprache aus dem späten Mittelalter geben.  Belo (ohne, kostenlos, für nichts)   hat sich offenbar zu dem Wort blau formieret. Blauer Tag (Blau machen) im Sinne von einem betrügerischen freien Arbeitstag.

 

Eine andere Erklärung für die Bezeichnung Blaumachen könnte aus der jahrtausendealten Tradition der Färber entstammen. Dort mussten tiefblaue Farbstoffe im letzten Färbegang an der Luft getrocknet werden. Dieser Blaufärbevorgang  zog oftmals einen langen Warteprozess nach sich, der von den Arbeitern als Pause genutzt wurde.

Bisherige Krankheitstage überprüfen

Unangenehm aufzufallen, weil man zu oft krank war, kann   unangenehme Konsequenzen bewirken, die viel mehr Stress bringen als einem lieb ist. Auch die Tage vor Weihnachten, Ostern oder an Fasching sind gänzlich ungünstig, um sich krank zu melden, obwohl man kerngesund ist.

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Um nicht unangenehm aufzufallen, ist es ratsam,  die bisherigen Krankheitstage (Fehltage) zu überprüfen und nachzuschauen ob noch genug Spielraum bleibt, falls man danach tatsächlich krank werden sollte.

Terminkalender kontrollieren

Dem  Terminkalender muss große Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Das dürfen Sie auf keinen Fall verpassen:

  • Besprechungen
  • wichtige  Videokonferenz
  • Unterredung beim Chef
  • Besuch beim Kunden
  • Tagung
  • Meetings jedweder Art
  • Terminarbeiten erledigen

Auch Arbeiten, die  am Blaumach-Tag fertiggestellt sein müssen, dürfen nicht vernachlässigt werden.  Erledigen Sie diese Aufgaben vorher, damit es keinen Ärger gibt und Sie sich  nach dem Krankheitstag tatsächlich elend fühlen.

Krankheit ausdenken

Nachdem soweit alles in die Wege geleitet wurde, dass der Blaumach-Tag genommen werden kann, fehlt nur noch die richtige Ausrede

Übertreiben Sie nicht, denn immerhin wollen am Tag darauf wieder am Arbeitsplatz erscheinen. Keine ausführlichen Beschreibungen von Symptomen, keine komplizierten Ausreden.  Vermeiden Sie Krankheiten, die Sie in Erklärungsnot bringen:

  • Ich bin gerade inmitten meiner Herzoperation und kann nicht kommen
  • Ich spende gerade eines meiner Organe 
  • Ich liege im Koma
  • Ich hab mir gerade ein Bein gebrochen
  • Ich hab mir meine Hand abgesägt
  • Ich bin mit einem Hubschrauber abgestürzt
  • Ich wurde von Aliens entführt und werde gerade seziert

Den "Blaumach-Tag" genießen

Ist endlich der Tag X gekommen, müssen Sie vorsichtig sein. Vermeiden Sie alle Orte an denen Sie üblicherweise anzutreffen sind:

  • Cafés
  • Fitness-Center
  • Gartenlokale
  • Kaufhäuser
  • Kneipen 
  • Solarien
  • Schwimmbäder
  • Supermärkte

Auch das Restaurant direkt gegenüber von der Firma, bei der Sie arbeiten, ist ein denkbar ungünstiger Platz zum Relaxen.

  • Ausschlafen
  • Backen
  • Bier brauen
  • Bloggen
  • Entspannen
  • Filme anschauen
  • Handarbeit
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  • Im Internet surfen
  • Kochen
  • Kreuzworträtsel
  • Lesen
  • Liegengebliebene Hausarbeit erledigen
  • Malen
  • Videogames  spielen
  • Yoga

Der Tag nach dem "Krankheitstag ohne Krankenschein"

Wenn Sie am Tag nach Ihrem Blaumach-Tag in der Firma erscheinen, müssen Sie ebenfalls ein paar einfache Regeln beherzigen, um glaubwürdig zu bleiben. Gut gelaunt, scherzend, pfeifend, singend, ausgeruht, mit neuer Frisur oder in neuer Garderobe zu erscheinen, macht Sie äußerst verdächtig und setzt Sie dem Gerede der Kollegen aus.

Schauen Sie ein wenig betröppelt drein und freuen Sie sich lediglich innerlich über den vergangenen Tag.

Marie_Blumenmond, am 04.01.2012
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Autor seit 14 Jahren
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