Historie

Musik und Tanz sind ein grundlegender Teil der indischen Kultur, und das seit 4000 Jahren. Der erste indische Film wurde dem Publikum im Jahre 1913 vorgestellt. Damals wurden Frauenrollen noch von Männern verkörpert und der Schauspielberuf war verrufen. Niemand hätte damals gedacht, dass die indische Filmindustrie einmal die Welt erobern und zu einem beachtlichen Wirtschaftsfaktor avancieren würde. Bollywood Filme, also in Mumbai produzierte Filme, machen außerdem nur einen Teil der indischen Filmindustrie aus. Die Zahl der kinobegeisterten Inder ist übrigens gigantisch. Regisseure und Produzenten werden von der breiten Öffentlichkeit in Indien wie Superstars verehrt. Die Hysterie der indischen Fans ist vergleichbar mit der Hysterie, die Elvis, die Beatles oder Marylin Monroe seinerzeit bei uns ausgelöst haben.

Soni Soni aus dem Film "Denn meine Liebe ist Unsterblich"

Film-Themen

In seiner Ursprungsform wird der klassische Bollywood-Film von uns Europäern meist als Kitsch wahrgenommen. Es geht um dramatische Momente, um Familientragödien, enttäuschte Liebe, Familienzwist, heimliche Liebe zwischen Angehörigen unterschiedlicher Kasten, Verrat, Intrigen etc. Liebesszenen, Küsse oder zu viel nackte Haut sind in den Filmen absolut tabu. Gegenseitige Zuneigung zwischen Mann und Frau und ein eindeutiges "Balzverhalten" kommen in den typischen schmachtvollen Bollywood-Tanz- und Gesangseinlagen zum Ausdruck. Ein Happy-End, z.B eine glanzvolle Hochzeit, versteht sich von selbst, Klischees von Gut und Böse werden bedient. Die Themen erinnern uns an Märchen oder eine Traumwelt und sollen die indische Gesellschaft auch durchaus betäuben und einlullen, damit die harte Wirklichkeit überspielt wird. Die Ausstattung der Filmstudios kann man nicht anders als grandios bezeichnen, es gibt Prunk, satte Farben, Glanz und Gloria im Überfluss. In den neueren Filmproduktionen werden jedoch auch sozialkritischere Themen behandelt, so dass die der Vorwurf des "Trash" oder Kitsch nicht mehr in dem Maße gilt wie noch vor einigen Jahren.

Die Rolle der Frau

Lange Zeit wurde die Frau in Bollywood-Filmen in ihrer traditionellen Rolle als Ehefrau, Tochter, Mutter oder Kurtisanin dargestellt oder ganz im Gegensatz dazu als asexuelle Mutterfigur oder gefährliches Monstrum. Erst in den letzten Jahren beginnt sich die Rolle zu wandeln und es werden zunehmend auch Frauen verkörpert, die ihr Leben und Schicksal selbst in die Hand nehmen.

Die Rolle der Musik in Bollywood-Filmen

Die Musik transportiert und unterstreicht die jeweilige Stimmung der Filmszene. Sie ist eine Mischung aus volkstümlicher indischer Musik, schnellen Rhythmen, westlichen Einflüssen und mitreißenden Melodien. Oft hilft die Musik auch über gewisse Schwächen des Drehbuchs hinweg und zieht den Film in die Länge. Eine Dauer von 3 bis 4 Stunden für einen Bollywood-Film sind keine Seltenheit. Künstlerinnen wie Lata Mangeshkar, die für mehr als 900 Filme Lieder sang,  sind auch bei uns sehr gefragt.

Indische Filmmusik downloaden

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Bollywood hat die Welt im Sturm erobert, Indiens Metropole Mumbai liegt voll im Trend. Auch hierzulande erfreuen sich immer mehr Menschen in Volkshochschulkursen an Bollywood-Musik und dem indischen Tanz, an der glanzvollen Filmwelt, die Einblick in eine fremde Kultur verschafft.

Autor seit 13 Jahren
104 Seiten
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