Ausritt in das Wattenmeer

Ausritt in das Wattenmeer (Bild: Annemarie Vogel)

Die westlichste und größte bewohnte Ostfriesische Insel ist Borkum. Sie weist eine Fläche von 31 Quadratkilometern auf, wovon viele Teile zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer gehören. Die Kleinstadt auf der Insel gilt als Nordseeheilbad, welches über mehrere Kureinrichtungen verfügt. Darüber hinaus ist es staatlich anerkannt.

Neben vielen Freizeiteinrichtungen wird auf Borkum auch die Reiterei groß geschrieben. Auf zahlreichen Grundstücken werden Pferde privat gehalten, aber es gibt auch einen Reitverein. Dieser zieht Einheimische sowie Urlauber an. Auf der großen Anlage werden diese entweder in der Gruppe oder Einzeln unterrichtet. Die Ausritte in das Wattenmeer sind sehr beliebt und ein Erlebnis.

Nachdem das Pferd für den Ausritt zugeteilt wurde, kann man sich mit ihm beim Putzen und Satteln anfreunden. Danach geht es auch schon los. Angeführt wird die Gruppe von einer erfahrenen Reitlehrerin, die alle Teilnehmer im Auge hat. Zu Beginn führt der Weg durch die Dünen an den kilometerweiten Strand. Nach einiger Zeit, in der man Eindrücke der Natur sammeln konnte, beginnt die erste Galoppstrecke. Alle Pferde sind verlässlich und galoppieren hintereinander her. Die Reiter entlasten durch den leichten Sitz den Pferderücken. Ein wenig entfernt sieht man das Meer, je nachdem wie der Wasserspiegel gerade steht.

Nach einer Verschnaufpause und einigen netten Gesprächen führt der Weg direkt in das salzige Meerwasser. Einen halben Meter tief geht es für die Vierbeiner hinein. Das kalte Wasser sorgt für eine kurze Abkühlung, bevor eine lange Galoppstrecke direkt am beziehungsweise durch das Wasser führt. Je nachdem wie der Wind steht, kommt er direkt von vorne und animiert die Pferde zu einem flotten Galopp. Die Hufe donnern über das Watt, Sand fliegt einem in das Gesicht und die Lippen schmecken salzig. Durchparieren und kurz durchatmen – manchmal bleibt einem die Luft weg, so atemberaubend ist das Erlebnis.

Der Rückweg führt jetzt wieder durch die verschlungenen Wege hinter den Dünen. Hecken säumen den Wegrand und selten begegnet man einem Wanderer oder einem Fahrradfahrer. Nur die kreischenden Möwen begleiten einen stets. Pferde und Reiter haben sich ordentlich verausgabt und genießen die Entspannung im Schritt. Angekommen am Stall wird abgesattelt und der treue Begleiter zurück in sein Box gebracht. Auch wenn es nur ein oder zwei Stunden waren, hat man das Tier doch irgendwie lieb gewonnen.

In der Halle herrscht währenddessen reges treiben. Reitanfänger werden longiert, damit sie auch irgendwann einmal so einen wunderbaren Ausritt unternehmen können. Sicherheit geht vor, deshalb wird auf eine fundierte Ausbildung von Pferd und Reiter geachtet.

Wer einmal auf Borkum war und einen Ausritt in das endlose Watt gemacht hat, wird wiederkommen – garantiert.

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