Botswana - der Diamant im Süden Afrikas
Die Unberührtheit, die Wildnis und die endlosen Weiten des Landes lassen Botswana facettenreicher als ein funkelnder Diamant erstrahlen.Wissenswertes über Botswana
Botswanas Bevölkerung setzt sich zusammen aus den Völkern der Sotho-Tswana, Shona, Ndebele und Khoi-Khoi und San, beides Völker abstammend von den Buschmännern. Etwa 2 Prozent der Bevölkerung sind Europäer. Botswanas Hauptstadt ist Gaborone. Die bekannte Universitätsstadt mit angeblich einer der besten Unis in ganz Afrika, ist eine kleine Stadt, die aber ständig wächst. Seit der Unabhängigkeit von den Briten 1966 stieg nicht nur die Einwohnerzahl, sondern das Land schaffte es auch, sich von einem der ärmsten Ländern der Welt zu einem Land mit mittlerem Einkommen zu entwickeln. Das Wirtschaftwachstum betrug lange Zeit im Durchschnitt etwa 9 Prozent jährlich. Auch die Währung, der Pula, ist sehr stabil. Obwohl Botswana lange Zeit als Musterland Afrikas bezeichnet wurde, ist die wirtschaftliche Entwicklung durch die hohe Sterbensrate sehr gefährdet. Mit einer HIV Rate von etwa 24 Prozent bei Erwachsenen hat Botswana die weltweit zweithöchste Infizierungsrate.
Die Kalahariwüste bildet etwa 80 Prozent von Botswana
Im Vergleich zu einigen anderen Ländern des Kontinents ist Botswana mit einer Fläche von nur etwa 600 000 Quadratkilometern ein relativ kleines Land. Es ist kaum zu glauben, dass auf dieser Fläche nur etwa 2 Millionen Menschen wohnen. Das Bild wird klarer, wenn man bedenkt, dass etwa 80 Prozent des Landes aus Wüste bestehen. Den größten Teil des Landes bildet die Kalahariwüste, die größte durchgehende Sandwüste der Welt, die nur mit drei Worten beschrieben werden kann: flach, trocken und leer. Die Kalahariwüste wurde vor 200 Millionen Jahren gebildet, als der Superkontinent Gondwana von der südlichen Hemisphäre getrennt wurde. Man findet in der Wüste 300 Millionen alte Sandstein-, Schiefer- und Kohleformationen und einige Steinbildungen, die noch viel älter sind.
Botswana Time | Ein Engländer in Botswana |
Die Makgadikgadi-Salzpfannen in Botswana
Noch dünner besiedelt ist das Gebiet der Makgadikgadi-Salzpfannen, welches etwa 7000 Quadratkilometer des Landes ausmachen. Die berühmten Salzpfannen sind vor etwa 10 000 Jahren entstanden. Klimaveränderung und Erdverschiebungen ließen einen damals 60 000 Quadratkilometer großen und 30 Meter tiefen Salzwassersee austrocknen. Das Ergebnis sind die heutigen Salzpfannen, die von teilweise 5 Meter dicken Salzkrusten geprägt sind. Die Pfannen sind komplett vegetationslos, nur an ihren Rändern findet man vereinzelnd flaches Grasland. Sie sind meist komplett trocken. Staudämme, die die Diamantenminen in der Nähe mit Strom versorgen, verhindern es, dass sich die Pfannen wieder mit Wasser füllen. Dennoch bildet sich im Nordteil in der Regenzeit oftmals ein großer See, der viele Vögel und andere Tiere anzieht. Auf einigen Inseln in diesem See findet man die größten und ältesten Baobabbäume der Welt.
Makgadikgadi-Salzpfannen (Bild: Barbara Lechner-Chileshe)
Das Okavangodelta - das Herz Botswanas
Das Okavangodelta ist mit 16 000 Quadratkilometern das größte Binnendelta der Welt. Es bildet einen Teil des Moremi-Wildreservates, aber auch Teil der Kalahariwüste. Einige der Wasserflächen haben eine Tiefe von über 20 Metern. Das Wasser des Deltas besitzt Trinkwasserqualität und versorgt auch Namibia mit Trinkwasser. Der Okavangafluss, der drittgrößte Fluss im südlichen Afrika, bringt jährlich Unmengen an Salzen in das Delta, wodurch sich ein paar Salzinseln gebildet haben. Im Okavangodelta findet man einen einzigartigen Tierreichtum von über 500 Vogelarten, 128 Säugetierarten und etwa 150 Reptilien- und Amphibienarten. Einige Vögel und Reptilien sind einzigartig und nirgends sonst zu finden. Das Okavangodelta gliedert sich in 4 ökologische Bereiche. Der erste Bereich ist der sogenannte Pfannenstiel, der permanent wasserführende Unterlauf des Okavangoflusses, meist völlig überwachsen von verschiedenen Papyrus-Arten. Der zweite Bereich umfasst die Sumpfgebiete am Ende des Pfannenstiels, die zeitweise ganz überflutet sind und aus freien Wasseroberflächen und schwimmenden Inseln bestehen. Die dritte Zone ist die Randzone des Deltas, die manchmal ausgetrocknet ist. Das vierte Gebiet umfasst die größeren Inseln und Sandzungen, die sich von Süden her in das Delta erstrecken.
Insgesamt findet man über 1300 Pflanzenarten im ganzen Delta. Die schönste Reisezeit für das Delta ist Mai und Juni. Es gibt nicht viele Möglichkeiten in das Delta zu kommen. Es gibt sehr teure Lodges im Delta, die meist nur mit dem Flugzeug erreichbar sind. Eine günstigere Variante ist, sich in einer Unterkunft am Rande des Deltas einzuquartieren, wie zum Beispiel in der Stadt Maun, und von dort aus Ausflüge in das Delta zu buchen. Besonders beliebt sind Ausflüge mit den traditionellen Kanus, den Makoros, mit denen man leicht zwischen den kleinen Inseln umherpaddeln kann.
Im Delta selbst wohnen kaum Menschen. Dennoch fand man steinzeitliche Funde, die darauf hinweisen, dass es vor über 100 000 Jahren besiedelt war und es gilt daher als erster Ort der Sesshaftigkeit von Menschen im südlichen Afrika.
Makoros (Bild: Barbara Lechner-Chileshe)
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