Dominsel

Auf einer Insel in der Havel steht seit 850 Jahren der Brandenburger Dom, die Bischofskirche des Bistums Brandenburg. Die Brandenburger Bischöfe residierten zwar meist auf der Burg Ziesar, doch ihr Dom stand an diesem strategisch wichtigen Havelübergang. Im Dommuseum kann der Besucher sich über die Geschichte von Dom und Bistum ausführlich informieren.

Dom

Dom (Bild: haros)

Altstadt

Im Zentrum der Altstadt steht das Altstädtische Rathaus mit einem Roland. Dieses Rathaus ist ein Schmuckkästchen der norddeutschen Backsteingotik. Nicht weit entfernt ist die Hauptkirche der Altstadt, St. Gotthard. Konzerte in dieser mittelalterlichen Kirche sollte der Musikliebhaber sich nicht entgehen lassen.

Viele Jahre ist in der Altstadt immer wieder gebaut worden. Vom Mittelalter bis zur Gründerzeit reicht die alte Bebauung. Für Jugendstilfreunde ist die "Villa Lehmann" in der Nähe des "Plauer Torturms" ein Muss. Schräg gegenüber bietet die Parkanlage am Marienberg Raum zur Erholung. Der Treppenaufgang zum Berg bietet bestens restaurierte Objekte aus der Jugendstilzeit. Oben auf der Höhe stand einst eine "Bismarckwarte". Diese wurde ersetzt durch den modernen Turmbau der "Friedenswarte". Die kann erstiegen werden und es bietet sich dem Besucher ein weiter Blick über die Stadt und das Land.

Roland (Bild: haros)

 

 

Villa Lehmann (Bild: haros)

Nikolaiplatz

Der Nikolaiplatz in Brandenburg an der Havel entstand als Verkehrsknotenpunkt mit etwas ungewöhnlicher Verkehrsführung vor den Toren der Altstadt Brandenburg. An diesem Platz steht die Nikolaikirche. Sie gilt als der älteste Backsteinbau in der Stadt. Ein schreckliches Geschichtszeugnis aus neuerer Zeit ist die Gedenkstätte der "Aktion T4". Diese Aktion des NS-Regimes zur Ermordung geistig Behinderter nahm hier im einstigen Zuchthaus ihren Anfang.

Nur wenige Schritte sind es vom Nikolaiplatz zum Slawendorf. Hier kann sich der Besucher um 1000 Jahre in die Vergangenheit zurück versetzen.

Neustadt

Der Name täuscht. Die Neustadt Brandenburg ist fast so alt wie die Altstadt. Eine Insellage zeichnet diesen historischen Stadtkern aus. Bedeutende Baudenkmale sind leider in den letzten Kriegstagen 1945 zerstört worden. Das Neustädtische Rathaus ist unwiederbringlich verloren. Renaissance, Barock, Gründerzeit und Neuzeit haben hier gebaut. Die Steinstraße und die Hauptstraße sind ein Einkaufszentrum der Stadt.

Sehenswert, wenn auch ein wenig eng eingebaut, ist Hauptkirche der Neustadt, St. Katharinen am Rande des Neustädtischen Marktes.

Ein Baudenkmal, das nach vielen Jahren der Zerstörung und des Verfalls zu neuem Leben erwacht ist, ist das "Paulikloster". Die ehemalige Klosterkirche wird für kulturelle Veranstaltungen genutzt. In den Klosterbauten hat "Archäologische Landesmuseum Brandenburg" sein Domizil.

Die Johanniskirche am Salzhofufer und das Packhofgelände sind in Brandenburg die Kernflächen der Bundesgartenschau 2015.

Plaue

Ganz im Westen der Stadt Brandenburg erstreckt sich eine ausgedehnte Seenplatte. Durch diese fließt die Havel. Und hier liegt am Fluss der Ortsteil Plaue mit dem Plauer Schloss aus dem frühen 18. Jahrhundert. Die Plauer Kirche ist ein romanischer Backsteinbau aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Die denkmalgeschützte Gartenstadt Plaue wurde 1916/17 für die Arbeiter der Pulverfabrik in Kirchmöser errichtet. Die große Siedlung ist sehr naturverbunden in einem besonderen neobarocken Stil angelegt. Sehenswert ist die Fischereiausstellung in Plaue. Sie zeigt Aspekte er Arbeit und des Lebens der Fischer um 1900.

Schloss Plaue (Bild: haros)

Industriegeschichte

Die Stadt Brandenburg entwickelte sich nach der Reichsgründung zu einer bedeutenden Industriestadt. Die traditionelle Mühlenindustrie erreichte eine neue Größenordnung. Die Bauten dieser Großmühlen sind auf der Dominsel und in der Krakauer Vorstadt zu bewundern. Blechspielzeug der Firma Lehmann, Fahrräder, Motorräder und Autos der Marken Brennabor und Opel kamen von hier. Heute liefert das ZF-Getriebewerk wichtige Autoteile und das Elektrostahlwerk von Riva setzt die Stahltraditon der Stadt fort.

Die Geschichte des Stahl- und Walzwerkes, das seit 1914 bis heute für die Wirtschaft der Stadt sehr wichtig ist, kann im ehemaligen Siemens-Martin-Werk bestaunt werden. Dieser Betriebsteil war bis in die 1990'er Jahre in Betrieb und das letzte Stahlwerk mit dieser Technologie in Westeuropa. Ein Siemens-Martin-Ofen wurde unter Denkmalschutz gestellt und bietet als Kern des "Industriemuseums Brandenburg" einen Einblick in diese Technologie der Stahlerzeugung und in die Arbeitswelt vor wenigen Jahren.

Ziemlich weit draußen bietet der Ortsteil Kirchmöser weitere Zeugnisse der Industriegeschichte. Die liebevoll restaurierten historischen Fabrikgebäude aus rotem Backstein sowie die denkmalgeschützten alten Reihenhäuschen, erbaut im Stil einer Gartenstadt, legen von Kirchmösers bewegter Geschichte Zeugnis ab. Als ehemaliger Standort einer Pulverfabrik und historischer Bahn-Standort finden sich hervorragende städtebauliche Grundstrukturen aus der Entstehungszeit in den zwanziger Jahren. Neben dem hohen Freizeitwert inmitten von 190 Hektar Naturschutzgebiet und 18 Kilometer geschützten Uferlinien verleiht die räumliche Abgeschiedenheit der Insellage Kirchmöser den Charakter einer selbständigen, kleinen Stadt. Und in die ist nach dem Niedergang von 1990 wieder viel Leben eingezogen.

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