Brennnesseltee und Brennnessel-Smoothie

Vielen bekannt ist Brennnesseltee. Ihm wird eine entgiftende und entwässernde Wirkung nachgesagt. Wer das selbst ausprobieren möchte, kann frische, junge Brennnesselpflanzen aus dem eigenen Garten benutzen, einige davon mit kochendem Wasser aufgießen und 10 Minuten lang ziehen lassen. Der Tee an sich hat keinen aufregenden Eigengeschmack und kann deshalb gut mit einem anderen Kräuter- oder Früchtetee kombiniert werden. Ich persönlich mag sehr gern einen selbstaufgebrühten Brennnessel-Zistrosen-Tee zusammen mit einem Beutel Himbeer-Johannisbeeren-Früchtetee. Ob gemischt oder nicht, die entwässernde Wirkung kann jeder selbst erfahren….Und wie bei allen heilkräftigen Tees sollte auch dieser nur tassenweise und als Kur nicht länger als 4 Wochen lang täglich getrunken werden.

Einfach herzustellen ist ein Brennnessel-Smoothie im Mixer. Dazu einige Brennnessel-Pflanzen in einer Flüssigkeit (Joghurt, Sojamilch, Fruchtsaft) vermixen und dosiert trinken.

Da Brennnesseln gut als Spinat zubereitet werden können, ist auch ein warmer Brennnesseldrink schnell fertig: einige Brennnesselpflanzen in etwas kochendem Wasser blanchieren, mit einem vegetarischen Suppenwürfel würzen und einem Pürierstab zerkleinern.

Sowohl der Brennnessel-Smoothie als auch der warme Drink sind konzentriert und wirken sehr entwässernd. Deshalb wirklich nur tassenweise genießen, sicherstellen, dass ein WC in der Nähe ist und über den Tag hinweg ausreichend andere Flüssigkeit trinken.

Rezept: Brennnesselspinat

Für 2 Portionen werden 500 g junge Brennnesselblätter benötigt, eine Zwiebel, 3 EL Butter, 3 EL Kochsahne oder geschlagene Sahne, Pfeffer und Salz.
Die Brennnesseln mit kochendem Wasser überbrühen und wieder abgießen - so verlieren sie ihre Brennwirkung. Die Zwiebel klein schneiden und mit der Butter glasig andünsten. Die Brennnesseln in feine Streifen schneiden, zu der Zwiebel in die Pfanne geben, würzen und 10 Minuten lang alles zusammen dünsten. Für die Rahmspinatvariante zum Schluss Sahne dazu geben und alles mit dem Küchenstab pürieren.
Eine Variante ist Brennnesselspinat zubereitet mit einer Mehlschwitze. Dazu Brennnesselblätter 5 Minuten lang in Wasser kochen lassen, abseihen und kleinschneiden. In einem Topf Butter zerlassen, einen Esslöffel Mehl unter ständigem Rühren darin anrösten, mit Milch aufgießen und dabei das Rühren nicht vergessen. Die vorbereiteten Brennnesselblätter mit dazu geben und alles einmal aufkochen lassen. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen.
Für Brennnessel-Neulinge ist es ein guter Einstieg gefrorenen, gekauften Rahmspinat zuzubereiten und einige überbrühte, kleingeschnittene Brennnesseln mit köcheln zu lassen. Der reine Brennnesselanteil kann von Spinatgericht zu Spinatgericht mehr und mehr erhöht werden, bis eines Tages der reine Brennnesselspinat gekocht wird.
Sehr gut schmeckt übrigens auch ein Spinat, der gemischt zubereitet wird aus Brennnessel- und Borretschblättern. Am besten, sagt man, schmecken junge Brennnesselpflanzen. Aber auch die Triebspitzen älterer können verwendet werden. Wer möchte, kann die Wirkung der Brennhaare vor dem eigentlichen Zubereiten ausschalten durch Überbrühen der ganzen Pflanzen. Ich persönlich finde nicht, dass das unbedingt notwendig ist und verwende die Pflanzen sofort und gern auch die obere Hälfte älterer Pflanzen mitsamt ihren Samen, denn Brennnesselsamen haben eine noch intensivere Wirkung als die Brennnesseln selbst und werden bereits getrocknet im Handel angeboten. Selbst die Samen zu ernten und zu trocknen ist übrigens nicht schwer: sie lassen sich leicht abstreifen und können problemlos ausgebreitet auf einem Leinentuch getrocknet werden.

Brennnessel und Borretsch – zwei gesunde Pflanzen

Brennnessel – Urtica urens
Die Brennnessel gehört botanisch zu den Brennnesselgewächsen, ist einjährig und wird zwischen 15 und 80 Zentimeter hoch. Wie der Name sagt, hat sie Brennhaare in deren Zellen sich Acetylcholin, Histamin und Serotonin befinden, die bei Berührung Hautreizungen hervorrufen. Jede Pflanze verfügt sowohl über männliche als auch weibliche Blüten und kann sich somit selbst befruchten, unabhängig von anderen Pflanzen.
Die Blätter, Samen und Wurzeln werden in der Naturheilkunde verwendet; es ist nachgewiesen, dass Brennnesseln stark entwässernd wirken und somit harntreibend und blutreinigend sind. Deshalb helfen sie bei Nieren- und Blasenbeschwerden und eine vierwöchige Kur mit Brennnesseltee - aus einigen, kleingeschnittenen Blättern mit kochendem Wasser aufgegossen - wird empfohlen um den Körper zu entschlacken. Da die Pflanze viele Mineralien und viel Eisen enthält, wirkt Brennnesseltee auch gegen eisenmangelbedingte Ermüdungs- und Erschöpfungszustände.

Borretsch – Borago officinalis
Diese Pflanze gehört zu der Familie der Raubblattgewächse und wird bereits seit dem 12. Jahrhundert als Gewürz- und Heilpflanze verwendet. Ein anderer Name für Borretsch ist "Gurkenkraut", weil die behaarten, länglichen Blätter nach Gurken riechen. Die gesamte Pflanze ist einjährig und kann mit buschigem Wuchs bis zu 80 Zentimeter hoch werden. Die Blüten sind intensiv blau und sternförmig. Sie sind essbar, wirken sehr dekorativ in Salaten und haben eine stimmungsaufhellende Wirkung. Aus den ölhaltigen Borretsch-Samen kann ein ätherisches Öl, die Linolensäure gewonnen werden. Diese wird mit Erfolg bei der Pflege von sensibler Haut und Neurodermitis angewendet. Auch die Blätter sind essbar und enthalten viele Mineralien und Vitamine. Einem Tee, hergestellt aus den Blättern und kochendem Wasser, sagt man eine blutreinigende und harntreibende Wirkung nach; ebenso wie eine Heilwirkung bei Husten, Rheuma, Herz- und Nierenkrankheiten.

 

sally, am 22.02.2015
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Bildquelle:
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Autor seit 12 Jahren
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