Der geregelte Umgang durch Basiswissen

Schon bei der Planung eines Geschäftsbesuches ist es hilfreich zu bedenken, dass das Kulturverständnis innerhalb von Europa und Asien stark variiert. Nur wenn nationale Vorlieben und Verhaltensregeln berücksichtigt werden, kann sich der Geschäftsreisende sicher sein, nicht "anzuecken" und seine Geschäftspartner unbeabsichtigt zu verärgern.
Kai Oppel stellt in der 1. Lektion des Buches anhand von sieben Beispielen den Knigge für das internationale Business (gutes Benehmen in Businesskreisen) vor. Als grundlegend erweist sich, dass Herrschsucht, Zweideutigkeit, mangelnde Dankbarkeit, Unhöflichkeit, Hochmut, Besserwisserei und Geiz, generell als Hemmschuh im Umgang miteinander eingestuft wird.
Wer es versteht, diese Charakterschwächen auszumerzen, erleichtert und vereinfacht den privaten und geschäftlichen Verkehr mit Menschen anderer Kulturen oder Erdteilen. Nur so können, nach der Meinung von Kai Oppel, Missverständnisse vermieden und "Fettnäpfchen" großräumig umgangen werden. Ein ergänzender Artikel: Knigge für Kinder: Diese 10 Regeln erleichtern das Leben.

Andere Länder, andere Verhandlungstaktiken

Wie schnell ein vermeintlich erfahrner Geschäftsmann unabsichtlich ins gesellschaftliche "Aus" geraten kann, veranschaulicht der Autor so:
In Frankreich braucht der Manager für die Kontaktanbahnung und Pflege Zeit. Nicht selten plant der französische Geschäftspartner, zusätzlich zu der Gesprächszeit, ein ausgiebiges Geschäftsessen in angenehmer Atmosphäre, bei einem guten Rotwein und einem erlesenen Diner, oft sogar ein ganzes Wochenende ein, um mit dem zukünftigen Geschäftspartner "warm" zu werden. Die eigentlichen Geschäfte werden dann fast mit einem Augenblinzeln erledigt.

Ganz im Gegensatz dazu stehen die amerikanischen Geschäftsgebaren

Beim telefonischen Erstkontakt empfiehlt es sich, zügig "zur Sache" zu kommen. Bei der ersten Gesprächspause, die länger als fünf Sekunden dauert, vermutet der Geschäftspartner einen Defekt in der Leitung. Hat der amerikanische Geschäftspartner alle wichtigen Punkte durchgesprochen, ist er sich sicher, einen guten Kunden gewonnen zu haben.
Länderkunde ist wichtig, um Stolpersteine vermeiden
Oft merken Geschäftsleute erst nach einer ersten kostspieligen Panne, dass umfangreiche Informationen darüber fehlen, wie "man" sich in dieser oder jener Situation in den verschiedenen Ländern verhält.
Kai Oppel erfragte bei namhaften Geschäftsleuten, Franzosen, Engländern, Amerikanern, Italienern, Chinesen, Spaniern, Indern, Russen, Japanern, Australiern und Scheichs in den Vereinigten Arabischen Emiraten, wie sie zum Beispiel Kontakte anbahnen, sich begrüßen. Er erklärt im Business Knigge, welche Geschäftskultur und Tischsitten gepflegt werden, wie dem Dresscode gefolgt werden muss, welche religiösen Besonderheiten beachtet werden sollten.

Es ist noch kein "Meister vom Himmel gefallen"

Ganz besonders wertvoll ist der jeweilige Knigge "Schnellkurs". Dieser schließt mit einem Test ab, durch den das Gelernte abgefragt und verfestigt wird. Nach dem Motto "Üben macht den Meister" kann der Lernwillige sein Wissen ergänzen.
Nicht selten, so stellte Kai Oppel fest, werden die Geschäftsleute, die bei ihrer Kleiderwahl einen spanische Geschäftsreise mit einem Urlaub verwechseln, vom Ergebnis enttäuscht sein und einen schlechten Gesamteindruck hinterlassen. Auch in den anderen Ländern gibt es die Regel: "Wie du kommst gegangen, so wirst Du auch empfangen."
Das einfach zu handhabende Buch bietet einen schnellen Einstieg in die Gepflogenheiten der Länder. Sein logischer Aufbau führt zu einer schnellen Information der Angestellten, Studenten, Unternehmer und Führungskräfte und kann ihnen viel Erfolg und Anerkennung bringen.
Der Autor Kai Oppel ist Journalist und Pressereferent einer Internetfirma. Ihm ist es wichtig, mit seinem Buch dazu beizutragen, die internationale Verständigung zu verbessern. Das ist ihm durchaus gelungen.
Kai Oppel: Business Knigge international. Haufe Mediengruppe, 2. Auflage 2008. Taschenbuch, 240 Seiten. Euro 19,80.

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