J. R. R. Tolkien - Der kleine Hobbit

J. R. R. Tolkien - Der kleine Hobbit

Bilbo Beutlin auf der Suche nach dem großen Abenteuer

J. R. R. Tolkien schildert in seinem Werk "Der kleine Hobbit" die Abenteuer des kleinen Hobbit Bilbo Beutlin, die den Geschehnissen des dreiteiligen Fantasy-Epos "Der Herr der Ringe" unmittelbar vorausgingen. Der Leser erfährt hier, wie Bilbo Beutlin in den Besitz der Ringes kam und darf sich darüber hinaus auf ein Wiedersehen mit dem Zauberer Gandalf, dem Elbenfürst Elrond und dem hinterhältigen und zugleich auch bemitleidenswerten Gollum erfreuen.

Bilbo Beutlin bekommt unerwarteten Besuch

Die äußerst friedfertigen und vom Körperwuchs mit Kindern zu vergleichenden Hobbits leben sehr abgeschieden im idyllischen Auenland im westlichen Teil Mittelerdes. Einer dieser menschenähnlichen Wesen ist der wohlhabende Bilbo Beutlin, der in einer großen Wohnhöhle sein ruhiges Leben genießt. Als er eines Tages von dem seit Jahren nicht mehr im Auenland gesehenen Zauberer Gandalf und dreizehn Zwergen überraschenden Besuch erhält, ist es schlagartig mit der Ruhe vorbei. Die Besucher bitten den Hobbit, ihnen bei der Rückeroberung ihres von dem Drachen Smaug gestohlenen Schatzes behilflich zu sein. Smaug lebt tief im Berg Erebor, auch der Einsame Berg genannt, in einem weit entfernten Gebiet im Osten Mittelerdes. Nach kurzem Zögern willigt Bilbo schließlich ein und tritt gemeinsam mit Gandalf und den Zwergen die Reise in den Osten an.

Die gefährliche Reise zum Berg Erebor

Schon bald nach ihrem Aufbruch werden die Reisenden von zwei Trollen angegriffen und mit Ausnahme von Gandalf überwältigt. MIt einer List gelingt es dem Zauberer schließlich, seine Begleiter zu befreien und die Trolle auszuschalten. Bilbo findet anschließend in der Höhle der Trolle das Elbenkurzschwert Stich, das ihm später noch treue Dienste leisten wird. Nach einem kurzen Aufenthalt in Bruchteil, dem Heim des Elbenfürsten Elrond, führt der Weg der Gefährten in das Nebelgebirge. Dort werden sie von einer Horde Orks gefangengenommen. Während einer Befreiungsaktion Gandalfs wird Bilbo von seiner Gruppe getrennt und verirrt sich in einem weit verzweigten Höhlensystem. In einer Höhle findet er einen mächtigen Ring und trifft kurz darauf auf das seltsame Wesen Gollum, dem Vorbesitzer des Schmuckstücks. Es gelingt ihm, Gollum zu überlisten und aus dem Höhlensystem zu entkommen.

Wieder vereint begegnen die Weggefährten dem Pelzwandler Beorn, der sie rasten lässt und mit Proviant versorgt. Am Rande des Düsterwaldes verlässt Gandalf kurzzeitig die Gruppe. Die restlichen Gefährten irren anfangs planlos im Wald umher. Sie fallen dort beinahe dem unstillbaren Hunger von Riesenspinnen zum Opfer und werden von feindlich gesinnten Waldelben gefangen genommen. Mit Glück und Geschick gelingt es ihnen letztlich, den gefahrvollen Situationen zu entkommen und die unweit des Berges Erebor von Menschen besiedelte Stadt Esgaroth zu erreichen.

Bilbos Beutezug und die Rache des Smaug

Von Esgaroth aus machen sich die Gefährten zum Berg Erebor auf. Der Drache Smaug lebt in den Höhlen inmitten der Berges und bewacht die angehäuften Schätze mit "Argusaugen". Dennoch gelingt es Bilbo, einen goldenen Pokal zu stehlen. Die Rache Smaugs ist jedoch fürchterlich. Der Drache greift das nahegelegene Esgaroth an und setzt die Stadt in Brand. Unter großen Anstrengungen gelingt es den Menschen letztlich, Smaug zu töten. Die Stadt wird aber dabei fast vollständig ein Raub der Flammen. Die Zwerge geraten mit den Elben und Menschen in Streit, die ebenfalls den Schatz für sich beanspruchen. Als sich jedoch eine große Horde Orks dem Berg nähert, verbünden sich die vorher zerstrittenen Völker und besiegen gemeinsam mit dem Pelzwandler Beorn und den Adlern des Nebelgebirges den bösen Feind. Der Anführer der Zwerge und seine beiden Neffen verlieren jedoch dabei ihr Leben. Bilbo Beutlin kehrt letztlich begleitet von Gandalf mit dem Ring und jeweils einer Kiste Gold und Silber wieder in das Auenland zurück.

Die Geschichte des Rings nimmt ihren Anfang

Tolkien schafft in seinem Werk "Der kleine Hobbit" eine fantastische Welt mit Elben, Hobbits, Menschen und natürlich den bösen Orks. Ähnlich wie im darauf folgenden Epos "Der Herr der Ringe" lässt der Autor den kleinen, friedfertigen Hobbit als vermeintlich schwächstes Glied der Kette den Ring finden und auch den Drachen sowie den verschlagenen Gollum überlisten. Tolkien zeichnet seine unterschiedlichen Charaktere sehr liebevoll und detailliert und ermöglicht es so dem Leser, in die fantastische Welt Mittelerde voll und ganz einzutauchen. Die Geschichte des Hobbits Bilbo Beutlin zeichnet sich als eigentlicher Beginn des Jahre später geschriebenen Ringe-Epos verantwortlich und beantwortet viele Fragen, die in den drei Nachfolgebänden unbeantwortet blieben.

Fazit

Wer fantastische Abenteuer in einer ebenso fantastischen Welt liebt, kommt an dem "Kleinen Hobbit" nicht vorbei. Die Geschichte des Bilbo Beutlin ist untrennbar mit den späteren Ereignissen in Mittelerde verbunden. Das Buch ist spannend geschrieben und fesselt von Anfang bis zum Ende. Darüber hinaus wird dem geneigten Leser vermittelt, dass der vermeintlich Kleinste durch Mut, Geschick und Verstand auch der Größte sein kann.

J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Deutschsprachige Taschenbuchausgabe erschienen 2008 im Deutschen Taschenbuch Verlag GmbH & Co.KG, München. Im Original unter dem Titel "The Hobbit" erhältlich. Übersetzt von Walter Scherf. 336 Seiten. € 9,90. ISBN 978-3-423-08559-5 

   


Der Hobbit (Bild: 7936731)

Autor seit 13 Jahren
10 Seiten
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