Steven Gilbar: Bibliomania - Ein listenreiches Buch über Bücher

Wissen Sie, was beim Gautschen passiert? Kennen Sie die zehn Gebote des Monsignore Knox zum Schreiben eines Kriminal-Romans? Wussten Sie, dass es in Großbritannien seit dem 17. Jahrhundert einen königlichen Dichter gibt, der zu offiziellen Anlässen Gedichte verfasst? Der US-Amerikaner Steven Gilbar - selbst unter Verdacht, Bibliomane der schlimmsten Sorte zu sein - hat auf rund 150 Seiten zweifellos absolut unverzichtbares Wissen über Bücher zusammengetragen, etwa die Antwort auf die wichtige Frage, welcher der längste Unterhaltungsroman der Literaturgeschichte ist (Antwort: "Der dunkle Turm" von Stephen King mit über 5000 Seiten). "Bibliomania" gelesen zu haben, kann aber auch im Alltag handfeste Vorteile haben - oder fallen Ihnen auf Anhieb zwanzig Methoden ein, Ihre Bibliothek zu ordnen? Und sollten Sie bei "Wer wird Millionär" einmal die Frage nach Schriftstellern mit einem Abschluss in Rechtswissenschaften gestellt bekommen, dann sind Sie dank "Bibliomania" auch darauf bestens vorbereitet.

Gilbars Vademecum für Bücherfreunde ist wie der weltweite Bestseller "Schotts Sammelsurium" des Briten Ben Schott und "Dr. Ankowitschs Kleines Konversations-Lexikon" eine nützliche, mal weniger nützliche, vor allem ungeordnete und stets unterhaltsame Ansammlung von Daten und Fakten - nur eben über Bücher. "Schotts Sammelsurium" ist "ein Schweizer Taschenmesser in Buchform" (Die WELT). Steven Gilbar ist mit "Bibliomania" das Pendant für Bücherliebhaber gelungen. "Allein die hier versammelten Zitate sind es wert, dieses Buch anzuschaffen", befand der FOCUS. Recht hat er, der FOCUS!

Umberto Eco: Die Kunst des Bücherliebens

Umberto Eco weiß, was die Krux am E-Book ist. Das Urteil in seinem Text "Innerer Monolog eines E-Books" lautet: Obwohl das E-Book durchaus praktisch ist in der Handhabung, haftet ihm etwas Vergängliches, Beliebiges, geradezu Seelenloses an. Bücher aus Papier ermöglichen dagegen ein sinnliches Erlebnis. Ecos Text über das E-Book ist Teil einer Sammlung verschiedener interessanter Aufsätze des Autors zum Thema "Bücher" aus rund zwanzig Jahren. Bücher liest man nicht einfach, man besitzt sie, man zerliest sie, man liebt sie!

Über Umberto Eco scheiden sich die Geister: Die Einen halten den italienischen Autor des im Mittelalter spielenden Welt-Bestsellers "Der Name der Rose" und emeritierten Professor für Semiotik an der Universität Bologna für einen der größten Schriftsteller unserer Zeit. Für die Anderen ist er ein Bildungs-Snob, der sich in seinen Büchern inszeniert. Ob man nun der einen oder der anderen oder gar keiner der beiden Fraktionen angehört: Dem Büchernarren Umberto Eco ist mit "Die Kunst der Bücherliebens" eines der schönsten Bücher über Bücher der letzten Jahre gelungen.

Alexander Pechmann: Die Bibliothek der verlorenen Bücher

Es gibt Bücher, die gibt's: gar nicht mehr. Alexander Pechmann spürt in "Die Bibliothek der verlorenen Bücher" Werken nach, die in den Wirren der Literaturgeschichte verloren gingen, vernichtet oder gar nicht erst geschrieben wurden. Pechmanns imaginärer Rundgang durch die Bibliothek der verlorenen Bücher ist voller spannender Geschichten und Anekdoten. So erfährt der Leser zum Beispiel mehr über Autoren ohne Werk, das gefährlichste Buch der Welt und was es mit Puschkins Hasen auf sich hat. Überhaupt trifft man ständig auf große Namen: ob Lord Byron, Hemingway oder Thomas Mann - überraschend viele Schriftsteller von Weltrang haben ihren Platz in der Bibliothek der verlorenen Bücher. Zuweilen beschleicht einen das Gefühl, es gebe mehr verlorene Bücher als erhaltene.

Alexander Pechmann hat sich eines ungewöhnlichen und äußerst spannenden Themas angenommen. Dabei ist ein sehr unterhaltsames und gleichzeitig lehrreiches Buch herausgekommen. Wer einen etwas anderen Zugang zur Literaturgeschichte sucht, wird von Pechmanns "Die Bibliothek der verlorenen Bücher" fasziniert sein!

Autor seit 13 Jahren
60 Seiten
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