Industrie- und Technikmuseen in Chemnitz

Industriemuseum Chemnitz (Bild: haros)

Sächsisches Industriemuseum Chemnitz

Das Industriemuseum Chemnitz ist Teil des Sächsischen Industriemuseums und ein Ankerpunkt der Europäischen Route der Industriekultur (ERIH). Auf rund 4.000 Quadratmetern werden Geschichte und auch Gegenwart der sächsischen Wirtschaft dokumentiert. Viele Maschinen und Produkte sächsischer Firmen werden präsentiert. Dazu gibt es Informationen mit Texten, Tonaufnahmen und Videosequenzen.

Das Museum ist in die Themenbereiche Sachsen, Familie, Arbeiter, Unternehmer, Karl-Marx-Städter, Kreative, Konsumenten sowie Europäer gegliedert. Technische Schwerpunkte bilden die Bereiche Maschinenbau mit dem Schwerpunkt Werkzeugmaschinenbau, Fahrzeugbau mit den Produkten von Wanderer, Horch, DKW, Trabant u. a., Flugzeugmotorenbau, Eisenbahn mit der Firma Hartmann und Textilindustrie. Das Museum präsentiert auch eine einzigartige Sammlung von Motorrädern und Autos der Marke DKW. Die stellte Jørgen Skafte Rasmussen, Enkel des gleichnamigen Gründers von DKW, dem Haus zur Verfügung. Eine weitere Attraktion ist eine funktionsfähige Dampfmaschine der Firma Germania aus dem Jahr 1896.

Museum für sächsische Fahrzeuge e. V. in den Stern-Garagen Chemnitz

In den "Stern-Garagen", das ist eine der ältesten erhaltenen deutschen Hochgaragen, präsentiert im passenden historischem Ambiente das Sächsische Fahrzeugmuseum seine Schätze. Rund 200 Zweiräder, Dreiräder und vierrädrige Automobile von mehr als 70 Herstellern sind auf 1.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche zu bewundern. In Themenboxen werden einmalige Zeugnisse der sächsischen Fahrzeugbaugeschichte vom späten 19. Jahrhundert und heute präsentiert.

Stern-Garagen (Bild: haros)

Sächsisches Eisenbahnmuseum e.V. Chemnitz-Hilbersdorf

Von 1897 bis 1900 entstand in Chemnitz einer der größten Rangierbahnhöfe Deutschlands. Das zugehörige Bahnbetriebswerk für Güterzuglokomotiven beherbergt heute das Sächsische Eisenbahnmuseum. Diese Anlage ist das größte noch funktionstüchtige Bahnbetriebswerk für Dampfloks in Europa. Es dokumentiert die Entwicklung des Bahnverkehrs im 20. Jahrhundert. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Königlich-Sächsischen Staatseisenbahn und der Deutschen Reichsbahn in der Region Chemnitz.

Zum Betriebswerk gehören zwei Rundheizhäuser mit Drehscheiben und ehemals je 26 Lokständen. Dazu kommen Bekohlungs- und Besandungsanlagen, Wasserkräne, eine Achssenke, eine Auswaschanlage, die Werkstatt mit historischen Werkzeugmaschinen, die Seilablaufanlage des ehemaligen Ablaufberges und vieles weitere mehr.

Zu sehen sind in dem Museum Dampf-, Diesel- und Elektrolokomotiven verschiedener Baureihen sowie historische Personen- und Güterwagen. Dazu gibt es eine Feldbahnanlage mit 600 mm Spurweite sowie mehrere Modellbahnen.

Besonders herausgestellt werden die aus Chemnitz stammenden Dampflokomotiven. Die Sächsische Maschinenfabrik AG vorm. Richard Hartmann gehörte zu den großen Lokomotivbauern in Deutschland. Sie lieferte 1848 die erste Lokomotive mit dem Namen "Glückauf" an die "Sächsisch-Bayerische Bahn". Bis 1929 wurden insgesamt 4.699 Lokomotiven aus Chemnitz in die ganze Welt geliefert. Einige von ihnen sind noch heute, z. B. auf den sächsischen Schmalspurbahnen, im Einsatz.

Dampflok der Baureihe 03 auf dem Heizhausfest 2013 (Bild: haros)

Straßenbahnfreunde Chemnitz e.V.

Das Straßenbahnmuseum Chemnitz ist im ältesten Betriebshof der Chemnitzer Straßenbahn untergebracht. Historische Fahrzeugen und Einblicke in die Geschichte und Technik der Chemnitzer Straßenbahn werden in der zweischiffigen Wagenhalle aus dem Jahr 1908 geboten.

Ein Gothawagen im Straßenbahnmuseum Chemnitz (Bild: haros)

Schaubergwerk Felsendome Rabenstein

Natur, Historie und Bergbaugeschichte sind hier vereint. Der Weg durch das Besucherbergwerk ist ca. 700 Meter lang. Eine Befahrung mit Führung dauert etwa 40 Minuten.

Zugang zum Schaubergwerk Rabenstein (Bild: haros)

Kulturgeschichtliches Spezialmuseum für Militärgeschichte

Gezeigt werden hier eine ständige Ausstellung zur Geschichte der Flak-Kaserne Chemnitz-Ebersdorf und eine Waffensammlung.

Industriedenkmale in Chemnitz

Eine große Zahl von Industriedenkmalen gibt es in Chemnitz. Einige befinden sich in traurigem Zustand nach vielen Jahren des Stillstands. Andere haben neue Nutzungen gefunden und präsentieren sich denkmalgerecht saniert.

Bernhardsche Spinnerei

Von Johann Traugott Lohse stammen die Pläne für das Spinnereigebäude der Gebrüder Bernhard. Das wurde 1799/1800 errichtet. Das Wohn- und Kontorgebäude folgte 1806/1807. Die Bauten stehen in der Klaffenbacher Straße 47/49.

Halle der Sächsischen Stickmaschinenfabrik Kappel

Die Halle der Halle der Sächsischen Stickmaschinenfabrik Kappel steht in der Zwickauer Straße 137. Diese 1872 gebaute 50 Meter lange dreischiffige Werkhalle wurde vollständig aus Holz errichtet. Sie ist mit einem auf einer Holzkonstruktion laufenden Kran ausgestattet. Das 9 Meter hohe Mittelschiff wird über ein Drahtglasoberlicht erhellt.

Gießerei Richter

Die Gießerei Carl August Richter wurde 1875 gegründet. Das Fabrikensemble in der Annaberger Str. 114 umfasst die Halle aus Backstein mit Türmchen, das ehemalige Wohnhaus des Unternehmers.

Strumpfwarenfabrik Esche

Der um 1890 errichtete viergeschossige Fabrikbau der Strumpfwarenfabrik Moritz Samuel Esche in der Goethestraße 5 zeigt sich mit gelben Klinkerdekor in historistischen Formen.

Wanderer-Werke A.G.

Das Hauptgebäude der Wanderer-Werke A.G. in Zwickauer Straße 221 wurde 1917 nach Entwürfen von Zapp & Basarke fertig gestellt. In dem Stahlbetonskelettbau wurden u. a. Fahrräder, Motorräder und Continental-Büromaschinen hergestellt.

Bürohochhaus der Weberei Cammann & Co.

1925/26 wurde von dem Architekten Willy Schönfeld das erste Chemnitzer Hochhaus als Bürohaus für die Weberei Cammann & Co. in der Blankenauer Str. 74. errichtet. Der achtgeschossige expressionistische Bau ragt 40 Meter hoch auf. Die vertikale Ausrichtung des Gebäudes wird unterstützt durch Faltungen in der Fassade.

Maschinenfabrik Schubert & Salzer A.G.

In der Annaberger Straße 73 entstand 1927 die neue Schmiede der Maschinenfabrik Schubert & Salzer. Zu der gehört der Aufzugs- und Uhrturm des Architekten Erich Basarke. Der 63 Meter hohe Backsteinturm mit Uhr- und Glockenwerk zeigt Züge des "art deco" und des Expressionismus. Er wurde zum Symbol für die Firma.

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