Comancheros verteidigen sich gegen die US-Armee (Bild: George Grantham Bain / The Library of Congress)

Betrunkene Comanchen stellten eine ernstzunehmende Gefahr dar

Hier hatten die Texas-Ranger keine gesetzliche Handhabe gegen die Banditen. Auch Whisky und spanischer Wein waren bei den Indianern äußerst beliebt. Die Comancheros vergruben den Alkohol jedoch außerhalb des Lagers und holten ihn erst nach Abschluss der Verhandlungen hervor. Dadurch sollte verhindert werden, dass sie bei den anschließenden Feierlichkeiten von betrunkenen Kriegern erschossen wurden. Im nüchternen Zustand waren die Comanchen den weißen Händlern gegenüber freundlich gesonnen.

Sobald sie jedoch betrunken waren, stellten sie eine ernstzunehmende Gefahr dar. In diesem Punkt unterschieden sie sich von den Kiowas, die sofort jeden Weißen angriffen, den sie in ihren Jagdgründen antrafen. Darüber hinaus betrieben die Comancheros auch einen schwungvollen Handel mit weißen Gefangenen (hauptsächlich Frauen und Mädchen), die sie an Bordelle und Sklavenhändler verkauften. Ein Großteil dieser Tauschgeschäfte fand im Canyon del Rescate nahe der heutigen Stadt Lubbock statt.

Der US-Armee gelang es nicht, den Handel zu unterbinden

Die Comancheros unterstützten die Comanchen auch im Kampf gegen die US-Armee, indem sie ihnen Waffen und Munition lieferten. Dadurch war es den Indianern möglich, einen langen, erfolgreichen Krieg gegen die weißen Eindringlinge zu führen. Die Versuche der US-Armee, den Handel zu unterbinden, blieben ziemlich erfolglos. Einer der bekanntesten Anführer war José Piedad Tafoya. Er betrieb eine Schafzucht, machte seinen größten Profit jedoch als Comanchero mit dem Ankauf von gestohlenen Rindern.

Von 1850 bis 1873 stieg der Verlust an gestohlenem Vieh dermaßen an, dass die Rancher und die Armee den Druck auf die Comancheros erhöhten. 1874 musste Tafoya den Handel schließlich aufgeben, nachdem er von Colonel Ranald S. MacKenzie unter Androhung eines Stricks dazu gezwungen worden war, den Aufenthaltsort der berüchtigten Quahadi-Comanchen (Quahadi = Antilopen) zu verraten. Ende der 1880er Jahre wurden die letzten unabhängigen Comanchen besiegt und in Reservate in Oklahoma gesperrt. Damit endete auch der Handel der Comancheros.

BerndT, am 20.06.2013
2 Kommentare Melde Dich an, um einen Kommentar zu schreiben.


Bildquelle:
Brigitte Werner (Banditen im Wilden Westen)
The Librarys of Congress (Sheriffs im Wilden Westen)
Deanna Klahey (Kopfgeldjäger im Wilden Westen)
Alexander Gardner (Allan Pinkerton - Der erste Privatdetektiv im Wilden Westen)

Autor seit 13 Jahren
373 Seiten
Laden ...
Fehler!