Das Handwerk in der Vergangenheit und Gegenwart
Im Zeitalter der Industrialisierung haben es die alt hergebrachten Handwerksberufe nicht einfach. Die Industrieellen Fertigungen lassen ganze Berufsgruppen schwinden.Werkzeug
Vom Stift zum Meister
Nach absolvierter Lehre begann die Gesellenzeit. Ab dem 16. Jahrhundert galt es für Gesellen auf Wanderschaft zu gehen (Wanderzwang), was von der 1968 gegründeten Vereinigung ‚Europäische Gesellenzünfte' wieder ins Leben gerufen wurde. So kann es auch in der heutigen Zeit noch passieren, dass ein Handwerker in seiner Zunft-Tracht um eine Gabe für Nahrung und Unterkunft bittet, damit er seinen Weg fortführen kann. In seinem Zunft-Buch sind alle Stationen eingetragen, an denen er zur Erlangung weiterer Fertigkeiten tätig war.
Seit dem 15. Jahrhundert muss vor Ernennung zum Meister ein ‚Meisterstück' gefertigt werden. Dies soll nachweisen, über welche Fertigkeiten und Kenntnisse der Handwerker verfügt. Es hat sich bis in die heutige Zeit gehalten, dass ein Handwerksbetrieb nur mit erreichtem Meistertitel eröffnet werden darf. Da dies jedoch dem EU-Recht widerspricht, kann hier in nächster Zeit noch eine Änderung erfolgen.
Berufe des Handwerks
Das Handwerk bietet über 150 Ausbildungsberufe aus den Bereichen Bau, Holz, Metall / Elektro, Bekleidung, Nahrung, Gesundheit, Glas und Papier an. Die Zahl der Handwerksberufe schwankt jedoch. Während in den letzten Jahren die Friseure regelrecht boomten, sind andere Handwerksberufe, wie zum Beispiel die Glockengießer oder die Backofenbauer am aussterben. Andere Berufe werden neu mit aufgenommen oder ähnliche Bereiche zu einem neuen Berufsbild zusammengeführt. Zu einigen alten Handwerksberufen, die in Zünften organisiert waren, zählen; Zimmerleute, Dachdecker, Maler, Fischer, Schneider, Metzger, Bäcker, Kürschner, Müller, Sattler, Schmied, Schuhmacher, Tuchmacher, Leinweber.
Schon immer gab es Handwerksberufe, die nicht zu den angesehenen Berufszweigen gehörten. Dem Totengräber wurden Verbindungen zu Geistern unterstellt. Leinweber mussten am Galgenbau mithelfen und der heutige Glücksbringer Schornsteinfeger war als Vertreter des Teufels verpönt.
Die Handwerkskammer als Aufsichts- und Beratungsstelle
Seit 1897 gibt es die Handwerkskammern. Es handelt sich hier um Körperschaften des öffentlichen Rechts zur Vertretung der Handwerker-Interessen. Sie sind zuständig für die Eintragung aller Handwerksbetriebe in die Handwerksrolle und steht den Betrieben beratend zur Seite, in Sachen wirtschaftlicher Sachverstand. Kostenrechnung, Finanzierung, Marketing und Personalführung. Diese Bereiche sind, mit dem handwerklichen Können, maßgeblich für einen funktionierenden Betrieb. Die Handwerkskammer informiert unter anderem interessierte Auszubildende zu den jeweiligen Berufen und die Öffentlichkeit über Zahlen und Fakten des Handwerks in Deutschland.
Quellen: Handwerkskammer; Wissen für Millionen
Bildquelle:
I. Ajerrar
(Perserkatzen als Mitbewohner)
I. Ajerrar
(Sind die Angaben von persönlichen Daten im Internet unumgänglich?)