Bei Renovieren teilen sich die Hobbymaler und auch Profimaler in zwei Lager. Zum einem gibt es die Vliestapeten-Fans, die nie wieder eine andere Tapete an die Wand bringen würden, weil Vlies sich doch so leicht tapezieren lässt, und dann gibt es natürlich die Gegner, denen nach dem einmaligen Versuch nie wieder der Gedanke an eine Vliestapete kommen würde. Letzteren sei gesagt: "Nein, liebe Tapezierwillige, auch wenn die Tapetenindustrie es uns glauben machen möchte, auch Vliestapeten springen nicht allein an die Wand."

 

Auch Vliestapeten benötigen einen ordentlichen Untergrund

 

Und da geht das Problem auch schon los. "Früher hat doch auch jede Tapete auf der Wand gehalten!" Aber "früher" haben wir nicht mehr. Die Materialien haben sich verändert. Das betrifft auch die Papiertapeten. Die Zeiten der lappigen Papiertapeten, durch die man hindurchsehen konnte, sind lange vorbei. Tapeten, ob Papierträger oder Vliesträger, benötigen einen gut vorbereiteten Untergrund. Der sollte tragfähig, leicht saugfähig, farblich einheitlich hell und frei von Chemikalien sein. Gerade bei Vliestapeten ist ein einheitlich heller Untergrund wichtig, da das Trägermaterial Vlies nicht blickdicht ist. Bei hellen Farben kann es also schnell passieren, das Farbunterschiede vom Untergrund durchscheinen. Vliestapeten benötigen auch einen leicht saugfähigen Untergrund. Doch die meisten Wände sind mit Farben, Tiefengrund und anderem Zeug zugepappt. Entweder entscheidet man sich hier für eine Makulaturtapete, die unter die Vliestapete geklebt wird, oder man entfernt den ollen Schnodder. Auch für sehr unebene Wände sind Vliestapeten nicht geeignet, denn im Gegensatz zur Papiertapete haben sie einen Vorteil, der in diesem Fall zum Nachteil wird – sie sind dimensionsstabil.

 

Vliestapete bleiben auch ohne Wandklebetechnik hängen

 

Die Wandklebetechnik macht vielen Hobbymalern zu schaffen. Kleister auf die Wand und dann die Tapeten ins Leimbett einlegen ist eine ungewohnte Technik. Doch hier gibt es Abhilfe. Die Vliestapeten werden ganz normal eingekleistert und kommen dann an die Wand. Ganz wichtig – sie dürfen nicht weichen, sondern werden sofort nach dem Einkleistern verklebt. Auch ein Kleistergerät lässt sich wunderbar verwenden. Die meisten Profimaler arbeiten auch nicht mit der Wandklebetechnik, sondern mit dem Kleistergerät. Bei der Auswahl des Kleisters sollte unbedingt auf Vlieskleister geachtet werden. Dieser muss unbedingt in der angegebenen Mischung angesetzt werden. Richtig, er ist anschließend wie Pudding. Doch bitte jetzt auf keinen Fall zum Wassereimer greifen. Die heutigen Kleister verlieren ihre Klebekraft, wenn das Mischungsverhältnis verändert wird.

 

Hochwertige Vliesträger garantieren ein tolles Wandbild

 

Wer schon Geld für eine Vliestapete ausgibt, sollte auch eine ordentliche Tapete nehmen. Im Regal des Baumarktes sind die aber nur selten zu finden. Möchte man Qualität, findet man diese in einem Tapeten Fachhandel. Mit einem hochwertigen Vliesträger lassen sich die Tapeten auch viel leichter tapezieren. Im übrigen macht sich die Qualität auch beim Entfernen bezahlt, denn der Vorteil des trocken Abziehen kommt nur bei einem dicken Trägermaterial zur Geltung.

 

PS: Ich habe ein Haus, das nun auch schon fast 100 Jahre auf dem Buckel hat. In den Räumen ist sowohl uralter als auch neuer Putz vorhanden. Trotzdem hatte ich bisher nie ein Problem mit der Verarbeitung von Vliestapeten.

 

 

Texterlounge, am 27.04.2011
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