Farrokh Bulsara in Sansibar

Farrokh Bulsara wurde am 5. September 1946 in Stonetown, auf Sansibar, geboren. Seine parsischen Eltern waren recht wohlhabend. Der Vater arbeitete für die britische Regierung. Ursprünglich stammten die Bulsaras aus Indien, deswegen schickten sie auch den kleinen Farrokh bereits mit 8 Jahren auf ein britisches Internat in Panchgani, etwa 250 Kilometer entfernt von Bombay, geschickt. Dort verbrachte er allerdings eine schöne Zeit und entdeckte auch seine Liebe zur Musik. Er fing an Klavier zu lernen, spielte Theater, gründete eine Schulband und war aktives Mitglied im Schulchor. 1963 kehrte er zu seiner Familie zurück, konnte aber nicht lange in Sansibar bleiben. Sansibar bekam unabhängig von den Briten und eine bewaffnete Revolution gegen den Sultan zwang die Bulsaras zu fliehen, denen nun der Schutz der Briten fehlten. Naheliegender Weise flohen sie nach England, wo Farrokh, der inzwischen während seiner Internatszeit den Spitznamen Freddie angenommen hatte, inzwischen 17 Jahre alt, seine Schulausbildung weiterführen konnte. Nach Abschluss des Polytechnikums wurde er Grafikdesigner und war hin und her gerissen zwischen der endlosen Liebe zur Musik, aber auch zu seiner Liebe zur Grafik, denn er zeichnete wahnsinnig gerne, vor allem seine musikalischen und schauspielerischen Vorbilder und entwarf auch Modezeichnungen. Nach Sansibar kehrte Farrokh nach der Flucht 1964 nie wieder zurück.

Aus Freddie Bulsara wurde Freddie Mercury

Freddie Bulsara machte weiter Musik. Er spielte in diversen Bands wie Ibex, Wreckage oder Sour Milk Sea und war nebenbei eng verbunden mit seinen alten Freunden vom Studium. Unter anderem mit Tim Staffell, der mit seiner Band Smile recht erfolgreich war. Brian May und Roger Taylor waren die anderen Mitglieder von Smile. 1970 beschloss Staffell die Band zu verlassen und Bulsara nahm seinen Platz ein und änderte den Namen der Band zu Queen um. Der Rest ist Geschichte. Jeder kennt die Band Queen, eine der bekanntesten Bands der Musikgeschichte, die über 700 Konzerte in der ganzen Welt spielten. Relativ am Anfang der Queen-Zeit änderte Bulsara seinen Namen in Mercury um. In einen der ersten Queen Hits (My Fair King) kam die Zeile vor: "Mother Mercury, look what they've done to me, I cannot run I cannot hide." Freddie wurde in einem Interview gefragt, ob er in dieser Zeile auf seine eigene Mutter Bezug genommen hatte. Er bejahte dieses und verkündete gleichzeitig, dass er sich von nun an Mercury nennen würde. Nicht nur mit Queen erreichte Mercury massive Erfolge, sondern auch als Solokünstler und mit Duetten mit Persönlichkeiten wie Michael Jackson oder Montserrat Caballé. Er war nicht nur bekannter Sänger, sondern auch Komponist, der für andere komponierte, unter Anderem auch im Filmmusik- und Musicalbereich.

Privatleben

In den 70er Jahren lebte Freddy Mercury mit Mary Austin zusammen, die er auch als Alleinerbin für sein Vermögen einsetzte. Mercury trennte sich von ihr und sie blieben Freunde. Er stand nach seiner Trennung zu seiner Bisexualität und der Trennungsgrund war sein Interesse an gleichgeschlechtlichen Partnern. Mercury liebte wilde Partys in der Schwulenszene von New York und München, wo er sich die meiste Zeit aufhielt, wenn er nicht auf Tour war. Viele Drogen und Alkohol waren auch im Spiel. In London lernte Mercury Jim Hutton kennen, der sein Lebensgefährte bis zu seinem Tod wurde. 1989 entstanden Gerüchte, dass Queen kurz vor der Auflösung stand, denn das Album "The Miracle" gab zu Denken. Tatsächlich aber wusste Mercury zu diesem Zeitpunkt schon, dass er, so wie Hutton, HIV-positiv war und sah es als Wunder an, noch auf der Bühne stehen zu können. Mercury erzählte lange zeit niemanden von seiner Erkrankung. Nicht einmal seine Bandkollegen oder seine Eltern wussten davon. Zwischen 1990 und 1991 wurde Mercury sichtlich geschwächter und viele Gerüchte kursierten über seinen Gesundheitszustand, die das Album "Innuendo" mit Songs wie "The Show must go on" bestätigten. Mercury selbst wusste bereits 1987 von seiner Erkrankung, verleugnete diese aber bis zum Schluss. Seine letzten Songs, die erst nach seinem Tod erschienen waren, sang er im Rollstuhl sitzend ein. Im November 1991 ließ er die Presse verlautbaren, dass er Aids hatte, einen Tag bevor sein durch die Immunkrankheit Aids geschwächte Körper wegen eine Lungenentzündung aufgab. Freddy Mercury starb am 24. November 1991 im Alter von 45 Jahren im Beisein seines Lebensgefährten, der im Jahr 2000 ebenfalls der Krankheit erlag.

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