Am Washita River (Bild: Richard Throssel / Museum of Photographic Arts Collections)

Custers Soldaten töteten Frauen und Kinder

Im November 1868 lagerten ungefähr sechstausend Cheyenne, Comanchen und Kiowa in der näheren Umgebung von Fort Cobb und warteten auf die Anweisungen der Armee. General William Hazen, der Kommandeur des Stützpunktes, duldete jedoch nur jene Indianer in der unmittelbaren Nähe, die eindeutig friedliche Absichten hatten. Die anderen überließ er ihrem Schicksal, obwohl er genau wusste, dass Sheridan mit seinen Soldaten jedes Lager dieser "feindlichen Indianer" angreifen würde.

Unter den Cheyenne, denen das Asyl verweigert wurde, war auch Black Kettle. Wie durch ein Wunder hatte er das Massaker am Sand Creek überlebt. Doch jetzt musste er mitansehen. wie sich dieses Blutbad am Washita River wiederholte. Er war einer der Ersten, die von den Soldaten erschossen wurden. Am Morgen des 27. November 1868 griffen Lieutenant Colonel George Armstrong Custer und sein siebtes Kavalerieregiment das Lager an, in dem sich fast ausschließlich Frauen und Kinder befanden. Doch die Soldaten machten keinen Unterschied zwischen ihnen und den wenigen Kriegern, die versuchten, ihren Angehörigen den Fluchtweg freizuschießen.

Die Armee stellte das Massaker als großen Sieg dar

Custer wollte um jeden Preis gewinnen. Nach dem Amerikanischen Bürgerkrieg konnte er kaum nennenswerte Erfolge vorweisen, aber wenn er in der Armee Karriere machen wollte, musste er sich profilieren. Innerhalb kürzester Zeit töteten seine Soldaten 103 Indianer, darunter mehr als sechzig Frauen und Kinder. Dreiundfünfzig Frauen und Kinder wurden gefangen genommen und nach Fort Cobb gebracht. In seinem Bericht stellte er das Massaker als großen Sieg der Armee dar. Auch Sheridan rechtfertigte den Angriff.

Grund dafür war ein wütender Brief des früheren Indianeragenten Edward Wynkoop, den die "New York Times" veröffentlichte. Darin verurteilte er das brutale Abschlachten friedlicher Indianer. Laut einem Zeitungsartikel hatte Custer großes Vergnügen daran gehabt, die achthundert Indianerponys und die Hunde im Lager zu erschießen. Aller Kritik zum Trotz sah die US-Armee ihre Aufgabe als erfüllt an. Die südlichen Cheyenne waren endgültig besiegt und zogen in ihr neues Reservat. 

BerndT, am 19.02.2013
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Bildquelle:
Richard Throssel (Two Moons - Häuptling der Cheyenne-Indianer)
OpenClips (Der Jagdbogen der Indianer)

Autor seit 13 Jahren
373 Seiten
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