Jede Jahreszeit hat auch auf der Mainau ihren eigenen Reiz. Während die Insel im Winter zu langen Spaziergängen einlädt, kündigt sich das Frühjahr mit einer bunten Farbenpracht an. Über eine Million Blumen können die Besucherinnen und Besucher pro Jahr auf der Blumeninsel bewundern. Aber auch ein Besuch im Schmetterlingshaus wird zu einem besonderen Erlebnis: Rund 40 exotische Arten können hier aus nächster Nähe bestaunt werden.

Wo auf der Mainau befindet sich das Schmetterlingshaus?

Das rund 1.000 Quadratmeter große Schmetterlingshaus ist auf dem Plan der Insel unter der Nummer 19 zu finden. Es liegt von den beiden Eingängen der Insel ungefähr gleich weit entfernt und ist leicht als solches zu erkennen: Mit seinem flügelähnlichen Dach, dem kugeligen Kopf über dem Eingang und seinen langen Fühlern, sieht es aus wie ein orangefarbener Schmetterling,
Die Gartenanlage im Umfeld des Schmetterlingshauses wird als Anziehungspunkt für heimische Schmetterlingsarten angesehen. Dort stehen Blüten- und Nektarpflanzen, die überwiegend der Pflanzenfamilien der Korbblütler (Compositae) und Lippenblütler (Labiatae) angehören. Sie und andere Sträucher und Wildkräuter dienen den Schmetterlingen als Nahrung. Zusätzlich gibt es verschiedenste andere Pflanzen die den Faltern als Eiablageplatz und als Futterpflanze für die Raupen dienen. Weiterhin beachtenswert sind die etwa 20 Jahre alten Pinien (Pinus pinea), die 1996 gepflanzt wurden und die nördlich der Alpen eine Rarität sind, da sie ein mildes Klima benötigen. Mainau. Inselplan der Mainau zum herunterladen

Im Schmetterlingshaus auf der Mainau

Was ist im Schmettelingshaus auf der Mainau zu sehen?

Im Vorraum des Hauses, können die großen und kleinen Besucher, in einer Informationsausstellung, ihr Wissen über Schmetterlinge im Allgemeinen, vertiefen. Sie erfahren, wo die unterschiedlichen Gattungen auf der Welt leben und welche Bedürfnisse diese an Umwelt und Nahrung haben.
Blumen präsentieren sich durch ihre Blüten und deren Duft und Farbenpracht. Schmetterlinge begeistern zusätzlich mit ihrer Flugkunst. Aus diesem Grund faszinieren die "Edelsteine der Luft", besonders in einer Umgebung in der sie sich natürlich bewegen. Viele Menschen bleiben deshalb,, wenn sie den Eingang passiert haben, bewundernd vor der 1000 Quadratmeter großen Pflanzfläche mit den umherflatternden Schmetterlingen stehen. Hier werden überwiegend große, tropische Tagfalter, aber auch einige Nachtfalter gezeigt. Sie gehören etwa 40 bis 50 verschiedenen Arten, die ursprünglich in Mittel- und Südamerika, Südostasien und Afrika beheimatet sind, an. Über das Jahr verteilt sind dies es etwa 100 bis 120 Arten. Auf der Mainau können sie in einer einzigartigen Vegetation gleichzeitig bestaunt werden. Damit die Tiere sich heimisch fühlen, beträgt die Raumtemperatur etwa 26 Grad und die Raumfeuchtigkeit liegt bei bis zu 80 Prozent. Das tropische Klima gefällt sowohl Besuchern als auch den Faltern. Erstere genießen es, über gut befestigte Wege in Regenwaldatmosphäre, Einblicke in die faszinierende Welt der Schmetterlinge zu bekommen. Die Schmetterlinge können auf den Pflanzen oder an besonderen Futterstellen gut beobachtet werden.

Papilio rumanzovia

Papilio rumanzovia (Bild: Insel Mainau,Schmetterlingshaus)

Ein Gespräch mit Stefan Reisch, der auf der Mainau, mit seinem Team die Schmetterlinge betreut und pflegt

Wie kam es zum Bau des Schmetterlingshauses auf der Mainau?

Stefan Reisch: "Gräfin Sonja und Graf Lennart Bernadotte hatten die Idee, als sie von einer Weltreise zurückkamen und völlig begeistert waren von den unterschiedlichen Schmetterlingshäusern, die sie besuchten. Das Schmetterlingshaus auf der Mainau wurde schließlich 1996 gebaut. Das Besondere ist die landschaftliche Gestaltung durch Höhen und Tiefen, die in deutschen Schmetterlingshäusern einzigartig ist."

Woher kommen die Schmetterlinge im Schmetterlingshaus?

Stefan Reisch: "Die Schmetterlinge kommen zum größten Teil (etwa 70-75 Prozent) aus Zuchtfarmen weltweit, wo sie speziell für Schmetterlingshäuser gezüchtet werden. Es sind keine Wildfänge und auch keine gefährdeten Arten darunter. Einmal wöchentlich kommen die Falter im Puppenstadium in einem Päckchen auf die Mainau und schlüpfen dort binnen etwa ein bis zwei Wochen. Die restlichen etwa 25-30 Prozent werden direkt im Schmetterlingshaus an den jeweiligen Futterpflanzen gezüchtet. Tropische Schmetterlinge haben bis auf wenige Ausnahmen, eine kurze Lebensdauer. Es sind meist nur vier bis sechs Wochen.Aus diesem Grund muss ständig neu gezüchtet und zugekauft werden. Die Schmetterlinge werden von zwei Personen gepflegt und betreut. Dazu arbeiten weitere Aufsichtspersonen im Schmetterlingshaus."

Himmelsfalter (Morpho peleides)

Himmelsfalter (Morpho peleides) (Bild: Insel Mainau, Schmetterlingshaus)

Tipps zum Besuch der Mainau

Die Insel Mainau ist zu von Sonnenaufgang- bis Sonnenuntergang für die Besucherinnen und Besucher geöffnet.

Im Mainau-Blumenjahr von 10.00 bis 19.00 Uhr, im Mainauer Herbst & Winter 10.00 bis 17.00 Uhr. (diese Öffnungszeiten beziehen sich nur auf das Schmetterlingshaus, andere Lokalitäten, wie das Palmenhaus haben das ganze Jahr über länger geöffnet)

Bis zum 8. Februar 2015 ist die Winterausstellung "Geliebt, bespielt und unvergessen – Die Welt der Käthe Kruse Puppen" im Schloss der Insel Mainau, geöffnet.

Vom 20.März bis zum 25.Oktober 2015, dem Blumenjahr auf der Mainau, können sich die Besucherinnen und Besucher, passend zum Jahresmotto "God Dag, Kalimera, Dobrý Den – Reise durch Europa", auf eine Reise durch Europa begeben und mehr über die unterschiedlichen Pflanzen und Gärten in Europa erfahren.
Mehr über Ausflugsziele am Bodensee erfahren sie im ergänzenden Artikel: Wo ist es am Bodensee am Schönsten?

 

MonikaHermeling, am 02.02.2015
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Bildquelle:
Mathias Hofmann/BUND (2015 - Rotes Ordensband ist Schmetterling des Jahres)
https://pagewizz.com/users/Adele_Sansone (Mainau - Tulpen, Rosen, Mammutbäume - gute Gründe für einen Besuch ...)
https://pagewizz.com/users/Adele_Sansone (So pflanzen Sie einen Schmetterlingsgarten)

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