Das Volk der Olmeken

Der Begriff "Olmeke" stammt ursprünglich von einem aztekischen Wort und bedeutet "die Kautschukleute". Die Olmeken lebten am Golf von Mexiko, wo der Kautschukbaum wächst. Die hohen Niederschläge in dieser Gegend ermöglichten ihnen einen ganzjährigen, intensiven Maisanbau. Die Azteken, die von 1325 bis 1521 über Mexiko herrschten, schätzten die Nachfahren der Olmeken, die zu ihrem Machtbereich gehörten, sehr. Zwar existierte ihre Kultur damals schon seit Jahrhunderten nicht mehr, aber ihr Einfluss war immer noch spürbar. Die Anfänge der Olmeken werden auf 1500 vor Christus datiert. Sie bebauten hauptsächlich das besonders fruchtbare Tiefland, das im Jahr zwei Maisernten hergab. Ihre Dörfer gruppierten sich um Kulturzentren wie La Venta, Tres Zapotes oder San Lorenzo. Diese Orte hatten sich zu Städten entwickelt, nachdem dort Erdpyramiden errichtet worden waren, auf denen Heiligtümer und große, rechteckige Paläste mit religiösen und politischen Versammlungsstätten standen. Für die Konstruktion der Bauten waren viele Arbeiter notwendig. Über die olmekische Gesellschaft herrschte eine vom Adel gestützte Priesterelite. Als Gegenleistung für ihre Arbeit - den Transport der Basaltblöcke, das Behauen des Steins oder das Bestellen der Felder - erbaten die Priester den Segen der Götter für die Männer. In San Lorenzo wurden die schweren Altäre und eindrucksvollen Skulpturen des Kultzentrums aus 10 bis 15 Tonnen schweren Basaltblöcken gehauen, die aus einem 80 Kilometer entfernten Steinbruch stammten. Anschließend wurden sie durch den Wald geschleppt, auf Flößen befördert und in wochenlanger Arbeit von Tausenden von Arbeitern auf den höchsten Punkt des Plateaus gebracht, wo Steinmetze und Bildhauer sie weiterbearbeiteten.