Ausbildung des Büchsenmachers

Laut Handwerksordnung (HwO) ist das Tätigkeitsfeld des Büchsenmachers ein anerkannter Ausbildungsberuf. Der praktische Teil der dreieinhalbjährigen Lehre findet im jeweiligen Handwerksbetrieb statt und der theoretische Part erfolgt im Staatlichen Gewerblich-Kaufmännischen Berufsbildungszentrum Suhl oder in der Gewerblichen Schule Ehingen. Das erste Ausbildungsjahr, in dem Grundkenntnisse vermittelt werden, darf zunächst noch in einer allgemeinen handwerklichen Berufsschule absolviert werden.

Vergütung (ca.):

  1. Lehrjahr: 570 Euro

  2. Lehrjahr: 610 Euro

  3. Lehrjahr: 660 Euro

  4. Lehrjahr: 710 Euro

Fertigkeiten und Kenntnisse, die während der Ausbildung vermittelt werden (u. a.):

  • Arbeits- und Gesundheitsschutz

  • Umweltschutz

  • Technische und kundenorientierte Kommunikation

  • Planen und Steuern von Arbeitabläufen

  • Qualitätsmanagement

  • Prüf- und Messverfahren

  • Löten, Schweißen und Kleben von Waffenteilen

  • Maschinelles Berabeiten von Waffenteilen (mit und ohne Computersteuerung)

  • Warten von Betriebsmitteln

  • Unterscheiden von Werk- und Hilfsstoffen

  • Aufbau, Funktion und Montage optischer Geräte

  • Montieren von Bauteilen zu Jagd- und Sportwaffen

  • Ballistik

  • Waffenrecht und -gesetz, Beschussgesetz

  • Montieren/Demontieren von Sport- und Jagdwaffen

  • Inbetriebnahme von Sport- und Jagdwaffen

  • Fertigen von Ersatzteilen

  • Instandsetzen von Sport- und Jagdwaffen

Abschlussprüfung und Berufseinstieg

Die Abschlussprüfung des Büchsenmachers besteht aus einer praktischen Aufgabenstellung, bei der es gilt, ein Prüfungsstück innerhalb von 14 Stunden zu fertigen. In diesem Zusammenhang erfolgt ein ausführliches Fachgespräch, welches ein Mix aus Themen der technischen Mathematik, der Arbeitsplanung, der Technologie sowie der Wirtschafts- und Sozialkunde ist.

Nach abgeschlossener Ausbildung beginnt für die meisten Gesellen ein Arbeitsverhältnis mit Familienbetrieben oder sie werden eben von diesen übernommen. Traditionelle Büchsenmachereien benötigen zur Zeit vermehrt geschultes Personal, weshalb eine Ausbildung zum Waffenschmied durchaus Sinn machen kann. Jährlich schließen in Deutschland und Österreich etwa 50 Büchsenmacher ihre Lehre erfolgreich ab.

Mit dem Wissen aus der Ausbildung ist es sogar möglich, die Wünsche von Kunden zu realisieren, indem wertvolle Einzelstücke hergestellt werden. Weiterhin können Büchsenmacher die Veredlung von Jagdwaffen vornehmen.

Als Geselle besteht weiterhin die Möglichkeit, auch als Verkäufer im Waffenfachhandel tätig zu sein.

Waffenherstellung - Wie es damals war

In Europa erlebte die Büchsenmacherei ihren Aufschwung im 14. Jahrhundert – zu jener Zeit, als die Einführung des Schießpulvers erfolgte. Damals wurde noch in Handarbeit produziert, wobei die Läufe von Rohrgarnierern gefertigt wurden; den Schaft aus Holz schnitzte der Schäfter. Spezielle Fachleute bauten das jeweilige Schloss zusammen und nahmen Verzierungen vor. Das Zusammensetzen und Abstimmen der einzelnen Bauteile wurde vom Repassierer durchgeführt. Dem Einschießer war es zu guter Letzt dann möglich, die nun fertige Waffe gebrauchsfähig zu machen.

write-x, am 25.11.2013
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246 Seiten
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