Goldene Ringe zieren die Schwanenhälse der Frauen - Tradition und Mythos

Bereits im zarten Alter von fünf Jahren erhalten Mädchen ihren ersten Ring um den Hals.

Jedes Jahr kommt ein neuer Ring dazu.

Frauen mit etwa 30 Lebensjahren besitzen dann einen Schwanenhals, der durchaus 30 bis 40 cm lang sein kann.

 


Die Verformung der Knochen - Mehr Ringe bedeuten mehr Ansehen

Die Padaung-Frauen tragen ihren Halsschmuck mit großem Stolz. Je mehr Ringe eine Frau hat, umso höher ist ihr Ansehen in der Gesellschaft. Ursprünglich in Myanmar beheimatet, flohen viele Menschen während der Bürgerkriege nach Thailand und in zahlreichen Dörfern hat sich die Tradition des ungewöhnlich anmutenden Halsschmucks der Frau erhalten. Bereits der Name Padaung bedeutet übersetzt in etwa "Pa = eingefasst mit" und "Daun = schimmerndes Metall". Welche Bedeutung muss also der Halsschmuck der Frauen haben, wenn sich ein ganzer Volksstamm danach benennt. Waren die Ringe früher aus purem Gold, bestehen sie heute allerdings nur noch aus Messing.

Bereits kleine Mädchen werden im Kleinkindalter auf das Tragen vorbereitet und erhalten im Alter von wenigstens fünf Jahren ihren ersten Ring. Jedes Jahr gesellt sich ein neuer Ring dazu, so dass die Frauen im Alter zwischen 30 und 40 Jahren einen wirklichen Giraffenhals vorweisen können. Die Knochen der Halswirbelsäule werden von Kindesbeinen an dadurch verformt und die Schlüsselbeine beim Bewegen automatisch nach unten gedrückt. Die Muskulatur im Hals- und Nackenbereich erschlafft.

Woher stammt der Brauch der Padaung-Frauen - Tradition und Moderne

Woher der Brauch tatsächlich genau stammt, ist nicht belegt. Allerdings mischen sich hier wohl Mythos und Religion mit der Behauptung, dass in früheren Zeiten der burmesische Hof Konkubinen benötigte und Frauen aus den Dörfern einfach raubte. Um nun die bemitleidenswerten weiblichen Mitglieder der Gesellschaft zu kennzeichnen, versuchte man, sie unattraktiv zu machen, indem man sie größer als die Männer erscheinen ließ und kam dabei auf Idee, den Hals mit Ringen länger zu formen. Das Ergebnis war, dass man dadurch tatsächlich einige Frauen vor dem Raub bewahren konnte. Außerdem hatte dies den positiven Faktor, dass die Padaung-Frauen ein signifikantes und unverwechselbares Merkmal zur Dorfgemeinschaft  und deren Zugehörigkeit aufweisen konnten.

In unseren modernen Zeiten gibt es nur noch wenige Frauen, die sich der Prozedur des mühevollen Ringetragens unterwerfen. Die meisten Frau bekennen sich nicht mehr zu dieser Tradition.

Das Brechen des Halses - Ammenmärchen oder Wahrheit?

Man behauptete lange Zeit, dass man ehebrecherischen Frauen den Halsschmuck zur Strafe entfernt hat und sie dann einen qualvollen Tod sterben mussten. Tatsache ist, dass sich die Knochen des Halses und des Schulterbereiches durch das Tragen der Halsringe verformen. Auch die Muskeln erschlaffen, da sie ja den Kopf selbst nicht halten müssen. Entfernt man die Ringe, werden die Muskeln nach kurzer Zeit wieder trainiert und die Frau kann ganz normal mit ihrem, zugegeben  längeren, Hals ihren Tagesgeschäften nachgehen. Dass also der dünne und schlanke Giraffenhals der Padaung-Frauen brechen kann, ist nur ein Irrglaube und Angstmacherei.

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