Ein Gebäudebrüter und Insektenfresser mit Problemen

Der Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros) nistet zufolge gern in Hausnischen oder unter Giebeln, findet aber an sanierten Häusern immer weniger Brutplätze, wie der LBV ergänzend mitteilte. Auch der Rückgang der Insekten macht ihm zu schaffen, denn diese stehen neben Beeren auf seinem Speiseplan. Der 13 bis 15 Zentimeter große Vogel gehört zu den Frühaufstehern: Schon vor der Morgendämmerung lässt er seinen melodischen Gesang erklingen. Den Winter verbringt der Hausrotschwanz meist in Nordafrika oder dem Nahen Osten, einige Tiere überwintern aber auch hierzulande.

Früher war der Hausrotschwanz eher im Bergland anzutreffen. Er hat sich aber die menschlichen Siedlungen zu Nutze gemacht und findet dort beste Voraussetzungen, um zu brüten. Durch Haussanierungen hat er es aber immer schwerer, Nistmöglichkeiten zu finden. Sein Wahlslogan bei der fünften öffentlichen Vogelwahl im Herbst 2024 lautete daher "Mut zur notwendigen Lücke!". Er konnte sich gegenüber vier weiteren Kandidaten durchsetzen. Somit trägt der Hausrotschwanz ab 2025 den Titel "Vogel des Jahres".

Die markanten Merkmale des Hausrotschwanzes

Aussehen

Hausrotschwänze sind recht schlanke Vögel. Die Männchen sind grauschwarz gefärbt. Die Weibchen und junge Männchen sind eher graubraun. Am Flügel erkennt man bei den Männchen ein weißes Flügelfeld. Der lange Schwanz hat eine rostrote Färbung. Der Hausrotschwanz wird häufig mit dem ähnlichen Gartenrotschwanz verwechselt.

Hausrotschwänze sind nicht gefährdet, Haussanierungen sorgen jedoch verstärkt für ein Verschwinden ihrer Brutnischen.

Verhalten

Hausrotschwänze wirken eher scheu und etwas nervös. Sie flitzen ständig innerhalb ihres Reviers herum. Charakteristisch sind auch das Schwanzzittern und häufige Knicksen mit den Beinen. Von Hausdächern aus kann man sie beim Singen beobachten. Ihr Nest bauen Hausrotschwänze in Höhlen und Felsspalten beziehungsweise in Nischen und kleinen Öffnungen an Gebäuden.

Hausrotschwänze ziehen im Herbst in den Norden Afrikas und in den Nahen Osten. Im Frühling geht es zurück in die Brutgebiete. Jungvögel erschließen sich dann oft neue Reviere. Vereinzelt bleiben Vögel auch im Winter hier. Teilweise ziehen Brutvögel anderer Regionen bei uns durch.

Lebensraum, Nahrung und die unverwechselbare Stimme

Ursprünglich war der Hausrotschwanz ein Bewohner des steinigen Berglandes. Mittlerweile hat er Gebäude in Dörfern und Städten als Lebensraum erobert und ist auch in Gärten anzutreffen. Er bevorzugt eher vegetationsarme, offene Gebiete.

Insekten, deren Larven, sowie Spinnen und Beeren stehen am liebsten auf dem Speiseplan des Hausrotschwanzes.

Der unverwechselbare laute Gesang besteht aus klappernden, knirschenden, pfeifenden und fauchenden Elementen. Sie werden in wechselnder Reihenfolge wiederholt. Auch ein scharf pfeifendes "fist" lässt der Hausrotschwanz von sich hören.

 

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