Der Jagdbogen der Indianer
Die Indianer benutzten den Jagdbogen, um ihre Beute auf große Entfernung töten zu können.Jagdbogen und Pfeile (Bild: OpenClips / Pixabay)
Eine Speerspitze konnte das dichte Fell eines Bären durchdringen
Eine Kombination aus Stock und Feuerstein brachte noch zwei wichtigere Waffen: das Steinbeil und den Speer. Mit dem Steinbeil konnte der Mensch den Schädel eines angreifenden Bären zertrümmern. Der Speer war die erste Fernwaffe, mit der sich auch die schnellen Hirsche und Antilopen erbeuten ließen. Im Laufe der Geschichte wurden Steinbeil und Speer immer weiter verbessert. Die Klingen und Spitzen wurden sorgfältiger bearbeitet, teilweise sogar geschliffen. Steinbeile waren so scharf, dass man mit ihnen sogar Bäume fällen konnte. Die Speerspitzen durchdrangen ohne Schwierigkeiten den dichten Pelz eines Bären.
Trotzdem hatten beide Waffen noch einen entscheidenden Nachteil. Ihre Reichweite war zu gering. Ein Steinbeil konnte man höchstens ein paar Schritte weit schleudern. Und selbst mit einem guten Speer waren tödliche Treffer höchstens auf eine Entfernung von 15 bis 20 Metern möglich. Das war für den Jäger oft nicht weit genug, um sich in Sicherheit zu bringen. Wenn ein Bär nur verwundet wurde und wütend angriff, wurde der Jäger zum Gejagten.
Die Jagdbögen der Indianer bestanden aus bearbeiteten Hörnern der Bisons
Die entscheidende Wende brachte erst der Jagdbogen. Wann der Bogen genau erfunden wurde, ist nicht bekannt. Höhlenzeichnungen beweisen aber, dass die Cro-Magnon-Menschen vor 25.000 Jahren den Bogen bereits kannten. Zum ersten Mal konnte der Mensch jagen, ohne dabei sein Leben aufs Spiel zu setzen. Was für eine wichtige Waffe der Bogen war, zeigt ein Beispiel aus dem späten Mittelalter. Im Jahr 1346 besiegten englische Bogenschützen in der Schlacht bei Crécy ein französisches Ritterheer. Die Pfeile durchschlugen die schweren Rüstungen.
Die Indianer fertigten ihre Jagdbögen aus den Hörnern der Bisons. Der Gebrauch dieser Schusswaffen erforderte viel Kraft. Für die Bogensehnen verwendeten sie gedrehte Bisonsehnen. Diese waren besonders elastisch und sehr widerstandsfähig. Ihre Pfeilspitzen stellten die Indianer aus geschliffenen Steinen her. Aber sie verwendeten auch die bearbeiteten Knochensplitter der Bisons.