Der Killarney-Nationalpark

Der Nationalpark in der Nähe von Killarney hat eine ungefähr Größe von 100 qkm. Ein Teil dieser Fläche, nämlich ungefähr 22 qkm, werden von drei großen Seen eingenommen: Lough Leane, Muckross Lake und Upper Lake. Stellenweise wirkt der Nationalpark sehr mythisch aufgrund der hier wachsenden Farne und Flechten. Aber hier wachsen auch Eichen, Eiben und Pflanzen, die man in Irland nicht erwarten würde wie bspw. Palmen, die hier wegen des warmen Golfstroms überleben können.

Killarney-Nationalpark (Bild: Selbst aufgenommen)

Das Gleiche gilt für Rhododendren, die jedoch zu einem ernstzunehmenden Problem für den Park geworden sind, da sie anderen Pflanzen den Lebensraum wegnehmen. An zahlreichen einsamen Plätzen kann man eine Auszeit aus dem normalen Leben nehmen und die vielfältigen Landschaften bieten für jeden Geschmack etwas: Wälder, Wiesen, Seen, Berge, karge Moore. Der Besucher kann das Gelände über gut ausgebaute Wanderwege erkunden.

Einachsige Pferdewagen bieten den Touristen die Möglichkeit, sich durch den Park kutschieren zu lassen. Über die Seen werden Bootsfahrten angeboten, bei denen man die Adler und Schwäne beobachten kann. Die Seen wirken wunderbar geheimnisvoll, wenn Nebel über ihnen liegt und die einheimischen Fischer in ihren kleinen Booten über das Wasser fahren. Der Killarney-Nationalpark gehört zum Ring of Kerry. Dies ist eine etwa 180 km lange Straße durch die Grafschaft Kerry, die an sehr vielen wichtigen Sehenswürdigkeiten entlang führt.

Sehenswürdigkeiten

Der Killarney-Nationalpark bietet dem Besucher einiges an Sehenswürdigkeiten. Einige wichtige werden im Folgenden vorgestellt.

Muckross House ist ein Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert, in dem heute ein Museum untergebracht ist. Das wunderschöne Gebäude ist von einer nicht weniger schönen Parkanlage umgeben, von der Pferdekutschen zu ihrer Fahrt durch den Nationalpark starten. Zu dem Park gehören englische Rasen und ein Gewächshaus mit vielen interessanten Pflanzen, u.a. gibt es hier auch Palmen und Erdbeerbäume zu sehen. Muckross House gilt als touristischer Mittelpunkt des Nationalparks.

Muckross House (Bild: Selbst aufgenommen)

Muckross Abbey (Bild: Selbst aufgenommen)

Die Muckross Abbey ist eine von den Franziskanern im Jahr 1340 gegründete Abtei. Seit dem Bau wurden die Gebäude mehrmals zerstört und wieder aufgebaut. Die heute sichtbaren und relativ gut erhaltenen Ruinen stammen aus einer Bauphase, die 1448 begonnen wurde. Während man von dem Städtchen Killarney aus in Richtung Muckross House geht, tauchen auf einmal die uralten Überreste der Abtei auf und ziehen die Blicke des Wanderers sofort auf sich. Streift man durch die geheimnisvolle Ruinen und den alten Friedhof, ist immer noch eine
gewisse Erhabenheit dieses Ortes zu spüren. Muckross Abbey sollte man auf jeden Fall besuchen.

 

 

Auf den Torc Wasserfall sind die Menschen in dieser Gegend besonders stolz. Vom Muckross House ungefähr 2 km entfernt kann der Besucher einen wunderschönen Wasserfall inmitten einer mythisch anmutenden Landschaft sehen. Einige Bänke in der Nähe laden zum Hinsetzen, Ausruhen und Beobachten des beeindruckenden Wasserfalls auf.

Torc Wasserfall (Bild: Selbst aufgenommen)

Ein ordentlich ausgebauter Weg führt den Torc Mountain hinauf (Bild: Selbst aufgenommen)

Vom Wasserfall aus kann man zu Fuß zum Torc Mountain marschieren. Dieser etwa 535 m hohe Berg bietet einen fantastischen Ausblick auf die Umgebung inklusive Muckross House. Der Aufstieg ist mühsam, doch dank eines gut ausgebauten Weges ganz gut zu bewältigen. Dennoch sollte die Strecke nicht unterschätzt werden, denn die 535 Meter sind mehr, als man im ersten Moment denken mag. Aber es lohnt sich bereits, nicht bis zur Spitze zu klettern, sondern den Berg nur teilweise zu besteigen, denn schon vor der Bergspitze hat man einen wunderbaren Ausblick. Leider versperrt der Berg selbst die beste Sicht, so dass man das wahre Panorama des Nationalparks nur von ganz oben genießen kann. Der etwas seltsam anmutende Name stammt aus einer keltischen Legende, denn auf der Spitze des Berges soll der Held Fionn mac Cumhaill einen verzauberten Eber (keltisch "Torc") getötet haben.

Von dem Aussichtspunkt Ladies' View hat man einen wunderbaren Ausblick auf die Seen des Nationalparks. Die Hofdamen der Königin Viktoria benutzten diesen Aussichtspunkt gerne. Daher stammt auch der Name.

Das Ross Castle ist die mittelalterliche Burg eines irischen Clan-Fürsten. Sie wurde vermutlich im 15. Jahrhundert errichtet und hat eine sehr lebhafte Geschichte. Sie war zum Beispiel während der irischen Konföderationskriege die letzte Festung, die Oliver Cromwell Widerstand geleistet hat. Die Burg ist relativ klein, aber gerade im irischen Nebel ist sie sehr beeindruckend.

Das im 7. Jahrhundert gegründete Kloster Innisfallen Abbey war ein Hort großer Gelehrsamkeit, der die Angriffe durch die Wikinger überstanden hatte. Die Annalen von Innisfallen, die wichtigsten Dokumente der irischen Frühgeschichte, entstanden in dieser Abtei. Die Ruinen des Klosters liegen an dem See Lough Leane.

 

 

Das geheimnisvolle Ross Castle im irischen Nebel (Bild: Selbst aufgenommen)

Poster von Killarney

Birds-Eye View of River Through Mountain Landscape, Killarney National Park, Ireland (Bild: Panoramic Images)

Einer der Tourenbusse (Bild: Selbst aufgenommen)

Der Gap von Dunloe ist ein Gebirgspass, der ungefähr 11 km lang ist und zwischen den Bergen Macgillycuddy's Reeks und Purple Mountain entlang führt. Ein spannender Weg für Wanderer, der dank geringer Steigung für Jeden geeignet ist und durch eine beeindruckende Berglandschaft führt, in der immer wieder zerfallene Ruinen von Häusern zu sehen sind. In Killarney werden Touren angeboten. Man wird mit einem richtig urigen Bus zum Gap of Dunloe gefahren und hat dann einige Stunden Zeit für die Wanderung. Anschließend geht es mit einem Boot über die Seen bis zum Ross Castle. Solche Touren können z.B. im O'Connors Pub in der High Street in Killarney für 30 Euro gebucht werden.

Dem Auge des Wanderers wird eine beeindruckende und karge Kulisse aus Felsen, Bächen und Mooren geboten. In dieser Landschaft leben unzählige Schafe, die auf durch typisch irische Steinmauern abgetrennten Weiden leben, aber auch hier und da mal auf den Bergen herumklettern. Die Wanderung als auch die anschließende Bootsfahrt bieten jede Menge beeindruckender Landschaften und Einblicke in die Tierwelt dieser Gegend. So kann man von den Booten aus die Schwäne und die Adler von Killarney beobachten.

Natürlich bietet der Killarney-Nationalpark einiges mehr an spannenden Landschaften und Sehenswürdigkeiten. Vom Torc Mountain kann man durch das Moor in den nächsten Ort Kenmare wandern - ungefähr 20 km durch eine geheimnisvolle und karge Landschaft.

Zusammenfassung

Der Killarney-Nationalpark bietet vor allem Wanderern und Naturfreunden einiges an Sehenswürdigkeiten. Und nach einem anstrengenden Tag im Nationalpark, finden sich in Killarney selbst oder in Kenmare gemütliche Pubs, in denen man sich erholen und Kräfte für den nächsten anstrengenden Tag sammeln kann. Beide Städte sind sehr klein, aber im Sommer in der Touristensaison ist hier äußerst viel los, außerhalb der Hauptsaison sind die beiden Städtchen eher ruhig.

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